Renée Schröder

Renée Schröder ist Top-Forscherin. Sie kämpft dafür, dass Frauen in der Wissenschaft besser gefördert werden.

Wikipedia/Franz Johann Morgenbesser

/ 14. März 2021

Die Biochemikerin Renée Schröder wurde für ihre Forschung mit dem wichtigsten österreichischen Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Weltweit wurde sie für ihre Verdienste im Kampf um die Gleichberechtigung von Frauen in der Forschung geehrt.

Renée Schroeder verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Brasilien. Die Eltern stammen aus Luxemburg und wanderten nach Brasilien aus. Doch aufgrund der Militärdiktatur wollte die Familie Brasilien verlassen. Die Familie zog nach Bruck an der Mur, wo der Vater einen Posten bekam.

Pionierarbeit als Biochemikerin

Die Biochemikerin befasste sich schon früh mit der Ribonukleinsäure, kurz RNA. Wie DNA kann dieses Molekül Erbgut transportieren. Lange wurde die RNA in der Forschung als eher unbedeutend angesehen. Heute spielt sie aber zum Beispiel bei der Corona-Impstoffherstellung eine wesentliche Rolle.

2003 erhielt Renée Schröder für ihre Forschungsarbeit den Wittgensteinpreis, die renommierteste österreichischen Auszeichnung im Wissenschaftsbereich. Im selben Jahr wurde sie als erst zweite Frau wirkliches Mitglied der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Diese verließ sie jedoch im Mai 2012 aus Protest, da sie die mangelnde Exzellenzförderung kritisierte, sowie die Tatsache, dass viele Mitglieder dem Cartellverband angehören - eine Vereinigung katholischer Studentenverbindungen, denen Frauen nicht beitreten können.

Sie war Mitglied der Bioethik-Kommission, Vizepräsidentin des Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung. Seit 2010 ist sie Mitglied des Rates für Forschung und Technologieentwicklung.

Internationale Preise für Verdienste um Kampf für Gleichberechtigung in der Wissenschaft

Reneé Schröder hat immer wieder auf die Benachteiligung von Frauen innerhalb der universitären Strukturen hingewiesen. Sie engagierte sich stets für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Dafür erhielt sie 2001 den von UNESCO und L’Oréal gestifteten Preis “Special Honor Award For Women in Science”, im Jahr 2007 erhielt sie auch den Wiener Frauenpreis.

Auch äußerte sie sich immer kritisch über das Bildungssystem, sowie Religionen und deren Frauenbild.

Im Jahr 2017 kandidierte sie bei der Nationalratswahl auf der Liste von Peter Pilz. Sie ist Obfrau der Parteiakademie der Liste Peter Pilz.

 

Dieser Text entstand in der Serie #HerStory während des Women's History Month im März 2021. Weil Frauen in der Geschichtsschreibung oft übersehen oder kleingeredet werden. stellt MOMENT darin jeden Tag eine Österreicherin vor, deren Wirken wir in zeitgenössischer oder historischer Hinsicht bemerkenswert finden.

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