Donald Trump erzählt seit 10 Monaten eine Geschichte, die sich ständig ändert
Der US-Präsident nimmt es mit den Fakten selten so genau, wie man das erwarten sollte.
Die von Trump verhasste Washington Post checkt seine Aussagen auf überprüfbare Fakten und zählt seit einiger Zeit mit, wie oft die nicht stimmen. Stand Mitte Oktober steht die Zeitung mit ihrer Zählung bei 13.435 falschen, irreführenden oder gelogenen Aussagen seit Amtsantritt. Trump ist damit wohl der absolute Hohepriester der Fake News.
Der Polizist und die Pension
Eine ganz besonders tolle Erzählung hat er schon mehrmals ganz öffentlich angepasst. Sie handelt von einem Polizisten in New York City, der ihm angeblich einmal vorgeschwärmt hat, wie toll sich sein Pensionskonto unter Trump entwickelt habe. Trump erzählt diese Geschichte seit Dezember 2018 immer wieder bei seinen Auftritten.
Das Problem: Die Zahlen ändern sich dauernd. Der Pensionsfonds sei um 39% angewachsen, sagte Trump anfangs mehrfach. „Meine Frau hält mich für ein Investment-Genie“, habe ihm der Mann gesagt.
Man weiß schon nicht, ob das überhaupt stimmt und ob es diesen Polizisten jemals gegeben hat. Aber irgendwann im Laufe der Monate waren es dann plötzlich 41%, dann 46%, dann wieder 44%, schließlich 49% und ganz neu von vorgestern: 72%.
Eifrig dokumentiert hat die erstaunliche Wandlung dieser Geschichte übrigens CNN-Reporter Daniel Dale.
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