Vermehrt Unwetter und Klima-Einsätze: Feuerwehren geht das Geld aus
Feuerwehrpräsident fordert dringende Aufstockung des Katastrophenfonds
Obwohl das Feuerwehrsystem in Österreich vor allem auf Ehrenamtlichkeit beruht, kostet es Geld. Und das reicht seit Jahren nicht mehr, erklärt Feuerwehrpräsident Albert Kern: Eine zeitgemäße Unterstützung der Feuerwehren für die Anschaffung von Geräten und Fahrzeugen ist mit den derzeitigen finanziellen Mitteln aus Feuerschutzsteuer und Katastrophenfonds nicht mehr ausreichend möglich.
Das Problem: Neben der Feuerschutzsteuer erhalten die Feuerwehren Geld aus dem Katastrophenfonds. Und dieser wird seit dem Jahr 2013 mit 95 Millionen Euro gedeckelt. Diese Summe müsste laut Kern auf 130 Millionen erhöht werden.
Außerdem müssen wegen der Corona-Krise viele Feuerwehrfeste abgesagt werden - womit den Feuerwehren eine weitere wichtige Geldquelle versiegt ist.
Feuerwehrpräsident Kern, Moment.
Immer mehr Feuerwehreinsätze wegen Klimawandel
Tatsächlich bedingt der Klimawandel mehr Einsätze. Diese sind vielfältig: Von Schneebruch bis Überflutungen oder Waldbränden reicht die Palette. Immer öfter müssen die Feuerwehren ausrücken - und das zu jeder Jahreszeit. Immerhin bleibt die Zahl der Freiwilligen halbwegs konstant, wie diese Grafik zeigt:
Die Feuerwehren sind also immer mehr gefordert. Und die Anpassung an den Klimawandel kostet ebenfalls mehr Geld - vor allem im Bereich der Ausrüstung und damit verbunden auch im Bereich der Ausbildung.
Der Feuerwehrpräsident wird nicht müde zu betonen, wie wichtig eine sofortige finanzielle Aufstockung wäre: Unsere Einsatzkräfte stehen rund um die Uhr bereit, um der Bevölkerung zu helfen. Auch wenn unser Feuerwehrsystem in Österreich auf Ehrenamtlichkeit basiert, so kostet es natürlich Geld. Das wird seitens der öffentlichen Hand leider sehr oft vernachlässigt und nicht ernst genug genommen.
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