Ungleichheit

„Zuhause wird Deutsch gesprochen!“

„Ich war unlängst in der Baumkirchnerring Schule. Ich habe in einer Klasse gefragt: Und wer spricht zu Hause Deutsch? Drei Kinder haben aufgezeigt. Was soll die Politik da machen? Was soll der Bürgermeister machen? Ich kann’s ja ned daschlogn.“

Wiener Neustadt: ÖVP-Bürgermeister Klaus Schneeberger in einem Podcast-Interview

Das hat der ÖVP Bürgermeister von Wiener Neustadt in einem Podcast gesagt. Wer sowas sagt, sieht Kinder, die neben Deutsch auch noch andere Sprachen sprechen, absolut negativ.

Ich kann es nicht glauben, dass ich das schon wieder sagen muss, aber: WANN VERSTEHEN WIR ENDLICH, DASS MEHRSPRACHIGKEIT ETWAS POSITIVES IST?

Die Politik weiß genau, was sie machen könnte, um Mehrsprachigkeit zu fördern und alle Kinder zu unterstützen. Es gibt genug wissenschaftliche Erkenntnisse dazu. Die Deutschförderklassen abschaffen, die Muttersprachen fördern, Kinder nicht beim Lernen trennen, mehr Budget ins Schulsystem stecken und, und, und… Die Liste ist lang – aber nicht geheim.

Ich selbst arbeite oft mit mehrsprachigen Kindern.  Es macht einen enormen Unterschied für sie und damit auch für ihre Motivation, wenn ihre Muttersprachen wertgeschätzt werden. Wenn man Interesse dafür zeigt. Wann man den Schatz sieht, auf dem sie sitzen. Wer sie ständig als Problem hinstellt, schafft keine einzige Lösung. Er verschärft nur das Problem. 


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