Konzerne treiben mit Gewinn-Gier die Preis-Spirale in die Teuerung

Die Preis-Spirale in die Teuerung mit Barbara Blaha

/ 24. Februar 2023

Die aktuelle Teuerung ist nicht nur eine Folge hoher Energiepreise. Gier und Gewinne führen in eine Preis-Spirale, die unser aller Leben teurer macht. Barbara Blaha erklärt und sagt: Moment mal.

Alles was Flügel hat … fliegt! Die Preise … fliegen … und fliegen … und hören gar nimmer auf! Letztes Jahr lag die Teuerung bei fast 9 Prozent, aber auch heuer bleiben sie im Steigflug.  

Ja, hm, da kann man halt nix machen. Krieg, Putin, Gas … irre, nicht? … Achso, was? Es sind auch die hohen Gewinne der Konzerne mitschuld? 

Moment mal!

Warum Unternehmen die Preise erhöhen

Wenn Unternehmen die Preise erhöhen, machen sie das meist aus zwei Gründen. Entweder sie geben Kosten weiter, wenn beispielsweise Rohstoffe oder die Energie teurer werden oder wenn die Löhne steigen.

Oder sie schlagen einfach ordentlich was drauf auf den bisherigen Preis, weil sie sich denken: Geht schon.

Aktuell haben wir es mit einer gefinkelten Kombination der beiden Faktoren zu tun. Die Konzerne, die nutzen einfach die Gunst der Stunde!

Profite treiben Preis-Spirale

Klar, die hohen Preise für Energie sind die Hauptursache für die weiterhin stark steigenden Preise. Aber: Ein üppiger Teil der Preiserhöhungen kommt nicht mit teurem russischen Gas ins Land - den basteln wir uns selbst. Ja, richtig gehört, die Teuerung im Land ist auch hausgemacht: 

Ihren Profit erhöhen wollen Konzerne natürlich immer: In den letzten 30 Jahren geht die Hälfte der höheren Preise darauf zurück, dass Unternehmen eben auch ihre Gewinne steigern wollen.

Aber: Gelegenheit macht Preise … 

Teuerung durch Gewinne, nicht Löhne

In den letzten beiden Jahren sind die Unternehmensgewinne im Verhältnis zum gesamten inländischen Preisanstieg nochmal DEUTLICH nach oben geschossen.  

In den letzten 30 Jahren waren die Gewinne meist der größte Treiber bei den Preisen. Gestiegen sind die Preise um knapp 60 Prozent, 34 Prozent der Preiserhöhungen gehen auf das Konto von höheren Gewinnen. Die Lohnerhöhungen erklären nur 26 Prozent der Teuerung.

In den letzten beiden Jahren ist dieses Verhältnis deutlich gekippt. Von dem Teil der Teuerung, den wir “selbst machen”, also ohne Energie- und Rohstoff-Teuerung, gingen VIER Fünftel auf die Kappe der Gewinnmaximierung. Nur EIN Fünftel auf höhere Löhne.

Preis-Spirale zur "Greedflation"

Es geht bei der Inflation in Österreich also nicht nur um Gehälter und ums Gas … es geht auch um Gier.

Mit ihren Preisaufschlägen heizen die Konzerne die Inflation immer weiter an. Nicht nur bei Energiekonzernen, auch in der Bauwirtschaft, der Landwirtschaft oder im Handel und der Gastronomie zeichnet sich eine Profit-Preis-Spirale deutlich ab. 

Was es jetzt braucht

Zeit, da mal genauer hinzuschauen: 

  • Eine Preiskommission muss zumindest bei kritischen Gütern eingreifen – wenn Unternehmen die Preise deutlich stärker anheben als ihre Produktionskosten steigen … und sie diesen höheren Preis wegen ihrer Marktmacht locker durchsetzen können. 
  • Eine Preiskommission passt auf, dass die Kosten der Produktion und der Preis für das Produkt nicht völlig absurd auseinandergehen. 
  • Das wäre nicht mal … neu! Preiskontrollen haben wir in Österreich bis in die 90er Jahre gemacht. Lange Zeit ist es uns damit gelungen, die Preise auf einem fairen Level zu halten. Und: nehmen wir Inflationsdruck raus, wo wir können: Etwa, indem wir Gewinnsteuern für Unternehmen erhöhen, statt wie geplant noch weiter zu senken.

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