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Arbeitswelt

Auch du kannst es nicht schaffen!

Auch du kannst es nicht schaffen!
Guten Morgen!
Was möchtest du gerne erreichen? 151,4 Milliarden Euro Gewinn? Das Klima retten? Deine mentale Gesundheit erhalten? Du musst dich nur etwas anstrengen, dann kann das jede:r erreichen. Oder etwa nicht?! Deinen Morgenmoment schickt dir heute Lisa Wohlgenannt.

#1 Möchtest du das teilen?

In Österreich kann es jede:r schaffen. Wenn man nur fleißig ist. Das zeigen doch die Erfolgsgeschichten der Arbeiterkinder. Barbara Blaha hört das zum Beispiel oft. „Sie sind ja der beste Beleg dafür“, heißt es. Aber wer das glaubt, irrt und zementiert ein System ein, das eben nicht für alle funktioniert. In diesem Text erzählt Barbara, warum das System darauf ausgerichtet ist, dass Leute wie sie normalerweise scheitern.

#2 Zahl des Tages

 

Der saudische Ölkonzern Aramco jubelt. 2022 gab es einen einen Rekordgewinn von 161,1 Mrd Dollar. Das sind 46 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn ist auf den hohen Ölpreis zurückzuführen. 

Der ist eine Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Dort sterben Menschen an der Gewalt. Aber weltweit leiden Menschen unter den Folgen. Die Energiepreise und Lebenserhaltungskosten steigen. Fossile Brennstoffe sind zudem der größte Treiber der Klimakrise. Immer gilt: Die Allgemeinheit zahlt drauf, Ölkonzerne profitieren.

Diese Kriegs- und Zufalls-Gewinne könnten besteuert werden. Und einige Länder tun das bereits: zum Beispiel Spanien, Italien, England oder Griechenland und auch Österreich. Doch in Österreich kam die Steuer sehr spät. Sie ist außerdem nicht rückwirkend und so niedrig, dass die meisten Übergewinne nicht angetastet werden.

#3 Hast du das gesehen?

 

 
 
 
 
 
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Die letzten Jahre waren für junge Menschen in Österreich nicht leicht. Das bestätigt auch die aktuelle WHO-Gesundheitsstudie. Während 2018 noch 19,1% der Burschen und 29,7 % der Mädchen angaben, häufig gereizt und schlecht gelaunt zu sein, sind es aktuell 24,7% der Burschen und 44% der Mädchen. Niedergeschlagenheit, Sorgen um die Zukunft, Ängste und Einsamkeit betreffen dabei verstärkt Mädchen und junge Frauen.

Die Politik erkennt zumindest langsam den Handlungsbedarf und setzt jetzt Maßnahmen. Das Projekt „Gesund aus der Krise“ mit kostenlosem Therapieangebot wurde während der Pandemie gestartet und wird jetzt verlängert, auch ein Aktionsplan für psychosoziale Gesundheit wurde gestartet.

Wenn du oder jemand in deinem Umfeld Hilfe braucht, kannst du dich an diese Adressen wenden:

#4 Gegengelesen

 
Ein Gegengelesen: Ein Zeitungsartikel der Kronen Zeitung wurde mit Rotstift korrigiert.

Kanzler Karl Nehammer hielt Ende vergangener Woche eine lange Rede. Die Krone übernahm den Spin daraus und titelte am Wochenende ganz im Sinne des Kanzlers. Der wollte laut Polit-Expert:innen vor allem die eigenen Parteifunktionäre damit hinter sich bringen. Nehammer ist als ÖVP-Chef unter Druck.
 
Auf der Titelseite hieß es: „Klimaschutz mit Hausverstand“, obwohl die Rede des Kanzlers keine Lösungen und Maßnahmen zum Schutz des Klimas enthielt. Im Gegenteil: Nehammer will an Verbrennerautos festhalten. Dabei wissen alle Expert:innen, dass heutige Verbrenner unser Klima zerstören. Und in den kommenden Jahrzehnten ist nicht zu erwarten, dass es genug alternative Treibstoffe zu denen aus Öl geben wird.
 
Die Krone wertet die Rede auch als politisches Manöver, mit dem Nehammer „die Grünen ausbremst“. Wie immer haben politische Spielchen in der Regierung aber echte Konsequenzen, die wichtiger sind. Nehammer bremst mit seiner Haltung nicht nur den Regierungspartner aus, sondern den Klimaschutz. Wie es die ÖVP in der Regierung seit Jahrzehnten tut. Und das ist einer der Gründe, warum die Klimakrise nicht verhindert werden konnte und Maßnahmen heute dringender denn je sind. Hätte man über die vergangenen Jahrzehnte politisch gehandelt, wäre unsere Wirtschaft und Gesellschaft heute schon wesentlich nachhaltiger.
 
Die Krone schreibt auch, Nehammer sage „Nein zum Genderwahn“. Dabei sind die einzigen Leute, die sich noch wahnhaft dauernd mit dem Gendern auseinandersetzen, jene, die damit nicht klarkommen. Alle anderen machen es einfach.

#5 Besser geht doch

 

In Graz klebten sich sechs Aktivist:innen auf der Straße fest. Sie protestieren für ein rasches Handeln und konkrete Maßnahmen der Politik gegen die Klimakrise. Soweit nicht unbedingt neu. Doch wie zuletzt in anderen Städten sind dieses Mal auch in Graz zahlreiche Wissenschaftler:innen mit dabei.

Für sie war auch die „Rede zur Zukunft der Nation“ von Bundeskanzler Nehammer ein Grund, warum sie auf die Straße gegangen sind. „Wir waren über die Aussagen des Kanzlers sehr verwundert. Entweder, er weiß wirklich nicht, worauf wir zusteuern, oder es wird den Menschen bewusst Sand in die Augen gestreut, damit man ja nichts ändern muss. Aber es ist unsere Aufgabe als Klimaforscher aufzuklären, damit wir nicht auf die Apokalypse zusteuern“, sagte Umweltökonom Steininger dem ORF.

Die Forscher:innen zeigen sich solidarisch mit den Aktivist:innen und machen auf ihren Referenzplan aufmerksam. Das ist ein wissenschaftlicher Maßnahmenkatalog gegen den Klimawandel, der seit 2019 aufliegt – und von der Politik weitgehend ignoriert werde.

Ich wünsche dir einen erfolgreichen Tag!

Lisa

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