Welches ist wirklich dein Land?
Oft wird von Menschen mit Migrationsgeschichte ein harter cut zwischen Herkunftsland und Österreich erwartet. Man müsse sich entscheiden. Bist du eher Österreicherin oder in meinem Fall Bulgarin? Diese Frage nach dem Zugehörigkeitsgefühl wird oft mit unterschwelligen Aussagen a la “aber du bist hier ja nur “Zu Gast“” gestellt. Das heißt, es wird von vornherein schon vermittelt, dass man die Zugehörigkeit der Menschen anzweifelt.
Ich habe zwar keine Staatsbürgerschaft und eine sogenannte Migrationsgeschichte, aber mein ganzes Leben hier gelebt. Natürlich fühle ich mich Österreich verbundener, als meinem ‚Herkunftsland‘. Ich bin da aber keine Ausnahme. Studien zeigen – das tun die meisten. Solche Fragen sind genau deshalb emotional und aufwühlend. Was sie (uns) Betroffenen vermitteln ist: ‚Du gehörst trotzdem nicht dazu. Solche Fragen können emotional aufwühlen, da sie indirekt vermitteln “du bist kein Teil dieser Gesellschaft.”
Das könnte dir auch gefallen
- Trauer und Tanz: Warum die Pride gerade jetzt nötig ist
- Warum ist Männlichkeit bei Amokläufen auch ein Faktor?
- Jeder Tag ist Vatertag: Mütter schenken Vätern knapp 1 Million Euro Lebenseinkommen
- Besser reich geboren? Wie 100.000 Euro Starthilfe dein Leben prägen
- In Österreich redet man nicht nur Deutsch
- Arbeiten bis 70: Dänemark hebt Pensionsantrittsalter an
- Ein Land erstickt in unserer alten Kleidung
- Wie die Sparmaßnahmen besonders Alleinerziehende in Armut stürzen