print print
favorites-circle favorites-circle
favorites-circle-full favorites-circle-full
Ungleichheit

Ein schwarzes Herz für Aktionär:innen

Guten Morgen, 
Risikofreudig genug, um in grüne Technologie zu investieren. Das können nur Frauen sein. Männer haben schließlich wie Trüffelschweine den richtigen Riecher, wenn es um Erdgas geht, oder doch nicht? Das und noch mehr im heutigen Morgenmoment geschrieben von Anna-Maria Hirschhuber. 

#1 Möchtest du das teilen?

Unsere große Recherche rund um die Qualität der 24-Betreuung in Österreich geht weiter: Dieses Mal geht es vor allem um die 24-Stunden-Betreuer:innen und ihre prekären Arbeitsbedingungen. Über Wochen recherchierte Andreas Bachmann und fand heraus: Für die Betreuer:innen hat das ÖQZ-24-Qualitätszertifikat kaum etwas besser gemacht. 

#2 Hast du das gesehen?

 

Ein dänischer Mieter konnte seinen Augen kaum glauben, als er einen Brief bezüglich seiner Miete bekam. Diese sollte an die Teuerung angepasst werden und wurde zu seinem Erstaunen und Glück weniger anstatt mehr: Er muss nicht mehr 623, sondern 534 Euro zahlen. Grund dafür ist der Preisdeckel bei Mieterhöhungen: Die Regierung beschloss, dass Mieten nur um vier Prozent ansteigen dürfen in den nächsten beiden Jahren und somit nicht mehr an die Inflation gekoppelt sind. Dänemark reiht sich somit in eine Reihe von Ländern mit Spanien, Portugal, Schottland und Frankreich ein.

Laut der Regierung wären rund 160.000 Mieter:innen von sehr starken Mieterhöhungen betroffen. Diese würden durch den Deckel jetzt insgesamt 360 Millionen Euro an Mieten sparen. Die Regelung gilt für bestehende und neue Mietverträge sowie für bereits erhöhte Mieten.

Die Forderung nach einem Mietpreisdeckel gibt es auch in Österreich. Ab April soll der Richtwertmietzins um 8,6 Prozent angehoben werden. Ein Antrag, Mieterhöhungen bis 2025 auszusetzen, wurde Ende Jänner im Nationalrat abgelehnt.

#3 Der Reihe nach

Frauen sind selbstlos und stellen die Bedürfnisse von anderen über ihre eigenen. Männer wirtschaften mit Risiko und haben den richtigen Riecher, wenn es um das große Geld geht. So hat das bisher die Wirtschaftswissenschaft gesehen. Aber diese Erkenntnis könnte überholt sein. Geschlecht spielt in der Wirtschaft, wenn es um das Verhalten geht, keine Rolle. Das findet zumindest eine neue Studie der University of Exeter heraus.

Sie widerspricht damit bisherigen Ergebnissen – auch jenen Studien, an denen die Autor:innen selbst beteiligt waren. Über die Gründe können sie nur mutmaßen: Womöglich seien in bisherigen Studien dieser Art zu eng ausgewählte Gruppen befragt worden. Sehr oft seien solche Studien vor allem mit Studierenden gemacht worden. Bei jenen die das nicht taten, habe es auch früher schon weniger Unterschiede gegeben. Auch eine Möglichkeit: Vielleicht habe sich das Verhalten und Verständnis der Geschlechter in den vergangenen Jahrzehnten auch angeglichen.

Die Studie vergleicht neben Cis-Männern und Cis-Frauen auch erstmals in einem größeren Ausmaß trans-Frauen und trans-Männer: Auch da waren aber keine wesentlich anderen Verhaltensweisen feststellbar. 780 Menschen vor allem aus dem angloamerikansichen Raum haben an der Studie teilgenommen.

#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Obwohl Shell 2022 einen Rekordgewinn einfuhr, erhöht der Mineralölriese seine Investitionen in erneuerbare Energien für 2023 nicht. Grund: Man müsste vor allem in jene Bereiche investieren, die den Aktionär:innen fette Renditen bieten würden, so Shell. Deswegen fokussiert sich die Firma mehr auf das Erdgasgeschäft. Das brachte 2022 schließlich den Rekordgewinn.

Shell verspricht, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Dafür will das Unternehmen jährlich mehr in erneuerbare Energien investieren. Das Rekordhoch von 3,5 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr. war aber immer noch weniger als die Hälfte dessen, was das Unternehmen für die Förderung von Öl und Gas ausgab.

#5 Besser geht doch

Finnland machte einen riesigen Schritt für die Grundrechte der Transgender-Community. Bisher mussten Menschen in Finnland ein psychologisches Gutachten vorlegen und auch nachweisen, dass sie unfruchtbar sind. Erst dann konnten sie ihr Geschlecht ändern lassen.

Jetzt ist dies nicht mehr der Fall. Transgender-Personen ab 18 Jahren können auch ohne medizinischen Eingriff ihren Namen ändern lassen.

Das alte Gesetz wurde stark von Aktivist:innen und NGOs kritisiert: transgender-Personen wären im Gesetz als psychisch krank und ungeeignet für die Kindererziehung dargestellt worden.

Einen schönen Dienstag, 

Anna

    Kommentare 0 Kommentare
    Kommentar hinzufügen
    Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag!