Gegengelesen: Klima-Demo ohne Umweltschutz?

Manchmal frag ich mich, ob bei der HEUTE wirklich Journalist:innen arbeiten.

“Nach der Klima-Demo wurde bei Rave auf Umweltschutz gepfiffen.” 

Klima-Demo und dann kein Umweltschutz?
Puh, da müsste man sich ja direkt aufregen – wenn das nicht kompletter Blödsinn wär.

Ja, es war am Samstag um die Mittagszeit in Wien eine Klima-Demo der Letzten Generation. Die Straße vor dem Museumsquartier wurde gesperrt und danach wurde der Protest vor das Parlament verlegt.
Am Maria-Theresien-Platz gleich neben dem Museumsquartier begann dann ein angemeldetes Event der Veranstaltungsreihe “Zwidemu”.

Laut der HEUTE “praktisch im Anschluss an die Klimademo der Letzten Generation”.

Der Klimaprotest und der “Rave” hatten aber gar nichts miteinander zu tun. Das waren zwei voneinander unabhängige Events.

Im Online-Artikel schreibt die HEUTE, dass sie die “Letzte Generation” um ein Statement gebeten haben.
Wieso brauchen die ein Statement von einer Klimagruppe, die nichts damit zu tun hatte? Ist das Journalismus?

Und es kommt ja noch besser:
Das mit dem “es wurde auf Umweltschutz gepfiffen” stimmt auch nicht.
Die HEUTE schreibt selbst im letzten Satz: “Immerhin: Am Sonntag zwischen 5 und 6:30 rückten die Rave-Verantwortlichen zur Reinigungsaktion aus und sammelten den Party-Müll ein.”

Es wurde also ein Artikel über gar nichts geschrieben.
Es war eine Klima-Demo, es war ein Rave, es wurde zusammengeräumt. Wo ist die Story, liebe HEUTE?

Das einzige, was dieser Artikel zeigt:

Die Boulevard-Medien sind mit ihrer irreführenden und reißerischen Berichterstattung maßgeblich mitverantwortlich, dass die Stimmung gegen Klimaaktivist:innen in Österreich so aufgeheizt ist.

Dass Menschen verletzt und fast niedergefahren werden. Und dass die Politik es noch immer nicht schafft, ordentlichen Klimaschutz umzusetzen.

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