Wer war Rose Schneiderman? Eine US-amerikanische Gewerkschafterin
Rose Schneiderman (*1882-1972) war eine US-amerikanische Gewerkschafterin und Mitglied der Suffragetten.
Wir machen den März zum Womens History Month und stellen jeden Tag eine bemerkenswerte Frau vor. Heute: Rose Schneiderman.
Im Alter von 13 Jahren musste Rose Schneiderman (geboren 1882 als Rachel Schneidermann) bereits arbeiten, um ihre alleinerziehende Mutter und ihre vier Geschwister finanziell zu unterstützen. Ihr Vater war kurz zuvor an Meningitis verstorben, die Familie von Russland nach New York ausgewandert.
Mit 21 Jahren wurde die 1,37 m große Schneiderman dann zu einer prägenden Figur der US-amerikanischen Arbeiter:innenbewegung. Ihr ist es zu verdanken, dass auch Frauen der jüdisch-sozialistischen Gewerkschaft "United Cloth Hat and Cap Makers' Union" (deutsch: "Vereinigung der Hut- und Mützenmacher") beitreten konnten. 1909/10 organisierte sie einen dreizehnwöchigen Streik von 20.000 New Yorker Textilarbeiterinnen, den diese auch gewannen. Ein Jahr später hielt sie nach dem Tod von 146 Menschen in einer Fabrikhalle eine flammende Rede und trat etwas später der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) bei.
Schneiderman war außerdem Mitglied der Suffragetten, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit Störaktionen und Hungerstreiks für ein allgemeines Frauenwahlrecht eintraten. Sie nahm für die USA nach Ende des Ersten Weltkriegs an der Pariser Friedenskonferenz teil und hatte großen Einfluss auf Eleanor Roosevelt und deren Mann und späteren US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Schneiderman übte nie ein großes politisches Amt aus, ihre Ziele waren aber bekannt: Sozialwohnungen, Schulen, Energieversorgung in öffentlicher Hand, Konsumgenossenschaften, eine öffentliche Gesundheitsvorsorge und eine Arbeitslosenversicherung.
Schneiderman führte eine langjährige Beziehung mit der Gewerkschafterin Maud Swartz, die 1937 verstarb. 1949 setzte sich Schneiderman zur Ruhe, im August 1972 verstarb sie in New York City.
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