Wie wohnungslose Frauen zu Menstruationsprodukten kommen
Obdach- und wohnungslose Frauen haben oft keinen Zugang zu Menstruationsprodukten. In Wien gibt es jetzt kostenfreie Entnahmeboxen.
Öffentliche Ausgabestellen in Wien
In Wien versucht die Caritas deshalb wohnungslose Frauen mit diesen Produkten zu versorgen. Die erste Initiative lief im Juni an. Die Nachfrage aber auch die Spendenfreudigkeit waren so groß, dass sie weitergeführt wird und weitere Projekte zu dem Thema geplant werden. Die Menstruationsprodukte werden in den Beratungs- und Obdachlosenstellen und bei der mobilen Essensausgabe kostenlos zur Verfügung gestellt.
Barrierefreier Zugang
Außerdem gibt es jetzt eine öffentliche Entnahmebox beim Wiener Hauptbahnhof vor dem Caritas-Tageszentrum. Das ist die erste völlig barrierefreie Ausgabestelle in Wien. Wohnungslose oder armutsbetroffene Frauen erhalten hier kostenfrei Tampons, Binden und andere Dinge, die für viele von ihnen nicht selbstverständlich sind. So müssen sie während ihrer Tage nicht mehr improvisiert zu Zeitungen, Socken oder Taschentüchern greifen.
Über das Projekt und die speziellen Bedürfnisse wohnungsloser Frauen hinaus gibt es übrigens noch andere positive Entwicklungen in Bezug auf Menstruationsprodukte in Europa: In Schottland gibt es seit diesem Jahr kostenfreie Ausgabestellen für Tampons und Binden in Apotheken, Gemeindezentren und Jugendclubs. In Deutschland, Frankreich und Großbritannien wurde die “Tamponsteuer” gesenkt oder komplett abgeschafft. Das ist die Umsatzsteuer auf Menstruationsartikel. Im türkis-grünen Regierungsprogramm ist für Österreich zumindest eines Senkung vorgesehen.
Die Anregung zur Recherche an diesem Thema kommt von Social Period. Der Berliner Verein kämpft für einen gleichberechtigen Zugang zu Menstruationsprodukten für alle.
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