Wer ist Wolfgang Mückstein?
Mückstein ist 46 Jahre alt und praktischer Arzt in Wien, war für die Grünen ÄrztInnen aber auch zwölf Jahre in der Ärztekammer in politischer Funktion aktiv. Dort setzte er sich für "die bessere Honorierung und Wertschätzung" von Kassenärztenverträgen und auch die Aufwertung nichtärztlicher Gesundheitsberufe ein. Er hat für die Grünen das Regierungsprogramm im Gesundheits- und Sozialbereich mitverhandelt. Mückstein hatte seinen Vorgänger Anschober bei der Einbindung der niedergelassenen Ärzte und Ärztinnen in die Impfstrategie beraten.
Bei seiner Vorstellungs-Pressekonferenz riet er allen Menschen, sich schnellstmöglich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Wie schnell die Möglichkeit für alle Menschen in Österreich gegeben sei, hänge aber natürlich von den Lieferungen ab. Einstweilen kündigte er an, im Zweifel auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen und zollte den Landeshauptleuten von Wien und Niederösterreich Respekt für die Verlängerung des Lockdowns.
Große Aufgabe für Wolfgang Mückstein
Er übernimmt das Ministerium inmitten der Corona-Pandemie, die wenige Wochen nach der Amtsübernahme von Anschober und der türkis-grünen Regierung im März 2020 ausgebrochen war und diese Zeit stark geprägt hat. Sowohl der Sozialbereich als auch der Gesundheitsbereich sind dadurch massiv gefordert. Anschober trat am Dienstag nach Problemen für seine eigene Gesundheit durch die Überarbeitung zurück.
Mückstein eröffnete Österreichs erstes Primärversorgungszentrum - eine Gruppenpraxis die nur Ärztinnen und Ärzten selbst gehört. Dieses "Wiener Modell" will er auch ausbauen. Er studierte Medizin an der Uni Wien. Davon unabhängig hat er einen Bachelor im Bereich der umstrittenen "Traditionellen Chinesischen Medizin" (TCM). Er wird offiziell am kommenden Montag, dem 19. April 2021 von Bundespräsident Alexander Van der Bellen angelobt.
Das könnte dir auch gefallen
- Höhere Vermögenssteuer in Norwegen, weniger Einnahmen? Ein weit verbreiteter und falscher Mythos
- Von Verkehrsberuhigung zur Vollüberwachung: Das Problem mit der StVO-Novelle
- 1,4 Milliarden Euro für Forschungsprämie: Enorm viel Geld, sehr wenig Kontrolle
- Langes Warten vor dem Frauenklo: Wie sich die Kloschlange abschaffen lässt
- Suchthilfe in Wien: Kampf um die sozialen Säulen der Stadt
- Künstliche Intelligenz: Wie kann KI den Vielen nutzen?
- Vermeintliches Zigarettenverbot der EU: Das steckt wirklich dahinter
- Leistbare Zahnfüllungen: Die vergessene Lücke im Kassen-System