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Klimakrise
Arbeitswelt
Fortschritt

Bienen: gerettet, Skifahren: geplättet

Guten Morgen!

Ein Blick auf den urösterreichischsten Sport - nicht Sudern, sondern Skifahren - erfüllt uns aktuell mit Grausen. Da freuen wir uns lieber mit den Bienen, die etwas aufatmen können. Das und noch viel mehr gibt's im heutigen Morgenmoment, geschrieben von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

 

Die traurigen Bilder der Schneebänder haben in den letzten Wochen die Berichterstattung dominiert. So richtig einsehen will es die Skifahr- und Seilbahnindustrie aber noch nicht, dass sich sehr viel ändern wird müssen. Wie der Wintertourismus der Zukunft aussehen und was der Sektor gegen die Klimakrise machen könnte, erklärt Katharina Rogenhofer im neuen Dauerbrenner.

#2 Der Reihe nach

Wir sollten nicht krank in die Arbeit gehen. Das weiß wohl jede:r. Aber selbst Corona hat nichts daran geändert, dass wir es trotzdem machen. 90% der Österreicher:innen arbeiten, auch wenn sie krank sind.
 
Das hat eine Befragung der Arbeiterkammer unter 6.500 Personen ergeben. Die meisten machen das aus schlechtem Gewissen. 6 von 10 wollen ihre Kolleg:innen nicht im Stich lassen. 43 Prozent befürchten, dass die anderen die Arbeit nicht schaffen würden.

Eigentlich sind Arbeitgeber:innen dafür verantwortlich, dass der Betrieb trotzdem läuft. Sie üben aber häufig Druck auf die aus, die eigentlich Ruhe brauchen. Die Hälfte der Befragten werden im Krankenstand von Vorgesetzten kontaktiert.

Noch schlimmer ist es in Branchen mit ohnehin schon schlechten Arbeitsbedingungen. Im Hotel- und Gastgewerbe wurde bereits jede:r Siebte im Krankenstand entlassen. 20 Prozent wurde schon einmal mit einer Kündigung gedroht. Dabei ist krank zu arbeiten hier besonders gefährlich. Beschäftigte im Gastgewerbe haben besonders häufig Kontakt mit anderen Personen.

#3 Hast du das gesehen?

Der Tiroler Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP) möchte, dass sich die Menschen doch bitte etwas mehr ins Zeug legen. Weniger Leben, mehr Arbeit ist das Motto. Denn: “Die hohen Lebenskosten in Tirol werden wir mit einem Teilzeitjob nicht finanzieren können”, so Gerber.

Viele Menschen können nur Teilzeit arbeiten, weil sie sich ihr Leben dank der Politik nicht anderes einteilen können: Es fehlt vor allem an Betreuungseinrichtungen.
 
Außerdem: Unsere Produktivität ist ständig am Steigen. Eine relevante Arbeitszeitverkürzung für alle hat es hingegen schon lange keine mehr gegeben. Die Zeit ist längst reif dafür, dass wir weniger arbeiten.

Dass das funktionieren kann, wissen wir längst: Versuche mit einer 4-Tage-Woche zeigen, dass Arbeitnehmer:innen genauso produktiv, dafür aber zufriedener sind.

“Mehr Work, weniger Life” ist eine Ansage der Vergangenheit. Noch mehr Gründe für eine Arbeitszeitverkürzung liefern wir dir hier.

 

#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Wie geht es dir eigentlich so?

Die Krisen der letzten Jahre sind an den Österreicher:innen alles andere als spurlos vorübergegangen. Das zeigen die Auswertungen der “Wie geht’s dir so?”(PDF)-Befragung. Die wurde von Statistik Austria und IHS bereits zum vierten Mal durchgeführt. 

Seit dem letzten Mal hat sich die soziale und finanzielle Situation der meisten Menschen kaum verbessert. Am meisten sind jene betroffen, die es ohnehin schon schwieriger haben: Alleinerziehende, Arbeitslose und Menschen mit niedrigem Einkommen. Sie können sich alltägliche Ausgaben oft nicht mehr leisten und fühlen sich physisch wie psychisch weniger gesund.

Einige Unterstützungsmaßnahmen der Regierung hatten zwar positive Auswirkungen. Doch das Arbeitslosengeld wurde immer noch nicht erhöht oder an die Inflation angepasst. Das würde einer der Gruppen helfen, die am meisten unter der momentanen Situation leidet.

#5 Besser geht doch

Das Bienensterben macht nicht nur Umweltorganisationen Sorgen – auch der Europäische Gerichtshof hat jetzt einen wichtigen Schritt zum Schutz der Bienen gesetzt. 

Das Verbot von Pestiziden, die besonders schädlich für Bienen sind, gibt es eigentlich schon seit 5 Jahren. Aber nicht alle EU-Mitgliedsstaaten haben sich daran gehalten. Sie erlaubten in über 100 Ausnahmefällen den Einsatz der verbotenen Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft. Dieser Praxis hat das oberste Gericht der EU jetzt ein Ende gesetzt. 

Anlass für das Eingreifen waren sechs aktuelle Anträge von Belgien für den Einsatz der Pestizide in “Notsituationen”. Die Hersteller der Pflanzenschutzmittel zeigen sich zwar erfreut über die Klarstellung, bemängeln aber die damit fehlende Entscheidungsfreiheit in der Landwirtschaft. Umweltorganisationen sind dagegen erfreut, dass die Mitgliedsstaaten die Gesetzeslücke nicht mehr ausnutzen können. Und dass die EU den schädlichen Pestiziden endgültig einen Riegel vorschiebt.
 

Einen wunderschönen Montag

Sebastian

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