Deutschförderklassen: Ein Systemfehler, der Bildungschancen zerstört
@moment_magazin Deutschförderklassen sollen Kindern beim Deutschlernen helfen, aber oft passiert das Gegenteil: Sie lernen schlechter, sind isoliert und fühlen sich ausgegrenzt. Statt zu unterstützen, verschärfen sie die Probleme. Das erklärt dir @Ebru in der neuen Folge Geh Schleich Di! #Schule #Deutschförderklassen #Gleichberechtigung #GegenDiskriminierung
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Die Deutschförderklasse ist eine spezielle Schulklasse für Kinder und Jugendliche, die nicht ausreichend Deutsch sprechen, um dem Unterricht gut folgen zu können. Die Idee: So fördert man angeblich intensiv die Deutschkenntnisse. Sind die gut genug, sollen die Kinder zurück in die Regelklasse.
Weniger Unterricht in den kreativen Fächern
In Zeichnen, Turnen und Musik – allen Fächern, die Spaß machen – werden diese Kinder viel weniger unterrichtet. Sie sind vom kreativen und vielfältigen Unterricht der Regelklasse abgekoppelt, was ihre ganzheitliche Entwicklung einschränkt.
Weniger Deutsch statt mehr: Ein Teufelskreis
Aber das ärgste ist: In der sogenannten Deutschförderklasse lernen sie schlechter Deutsch als in der Regelklasse. Ist auch irgendwie logisch: Sie hören viel weniger Deutsch – und sprechen es auch weniger. Die Kinder, die Deutsch sprechen, sitzen ja nicht mehr mit ihnen zusammen in der Klasse. Der Austausch mit deutschsprachigen Mitschülern fehlt, was die Sprachentwicklung hemmt.
Verstärkung von Vorurteilen und Isolation
Das ist insgesamt deppert: Weil es Vorurteile verstärkt bei den Kindern in der Regelklasse und bei den Lehrer:innen. Die Deutschklassen-Kinder sind „anders“. Diese Trennung sorgt dafür, dass die Kinder in den Augen der anderen als „fremd“ wahrgenommen werden, was das Selbstbewusstsein und die Integration erschwert.
Weniger Bildung für bereits benachteiligte Kinder
Und weil so viele andere Fächer mit der Regelklasse wegfallen, bekommen sie weniger Bildung. Und das, obwohl sie durch ihre Migrationsgeschichte eh schon weniger Chancen haben. Diese Ungleichbehandlung trägt dazu bei, dass benachteiligte Kinder noch weiter zurückfallen.
Unzureichende Ausbildung der Lehrkräfte
Hinzu kommt noch, dass die Lehrkräfte oft nicht über eine geeignete Ausbildung für „Deutsch als Zweitsprache“ verfügen. Diese Mängel in der Ausbildung erschweren es den Kindern, effektiv Deutsch zu lernen und sich im Unterricht zurechtzufinden.
Fazit: Ein Griff ins Klo
Alles in allem also ein verdammter Griff ins Klo. Das Konzept der Deutschförderklassen geht am Ziel vorbei und verstärkt bestehende Probleme, anstatt Lösungen zu bieten. Es führt zu weiterer Marginalisierung und benachteiligt die Kinder in ihrem Bildungsweg.