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Ungleichheit
Demokratie

Ein Osternest für alle!

Guten Morgen!

Der Osterhase bringt heuer manchen eine Osterruhe, manchen die hart arbeiten, gar nix, anderen dann aber wieder doch eine nette Überraschung. Den Morgenmoment zusammengesucht hat heute für dich Tina Goebel

#1 Möchtest du das teilen?

Leokadia Grolmus studiert Soziale Arbeit. Und nebenbei arbeitet sie als Betreuerin in der Wohnungslosenhilfe. Während des Studiums müssen aber auch bis zu sechs Monate verpflichtende Praktika gemacht werden. Bezahlt werden diese oft nicht. Leonkadia braucht deshalb seit drei Jahren ihren Urlaub auf – damit sie kostenlos arbeiten kann. Nun hat sie eine Petition ins Leben gerufen, damit verpflichtende Praktika im sozialen Bereich und der Pflege endlich gerecht entlohnt werden. Mit MOMENT sprach die Studentin über die Ausbeutung von PraktikantInnen, von denen manche auch noch in finanzielle Not geraten.

#2 Zitat des Tages

 
Hugo Portisch

Der “Geschichtslehrer der Nation” Hugo Portisch ist gestern im 95. Lebensjahr verstorben. Der Journalist baute vor allem durch seine ORF-Sendungen “Österreich I” und “Österreich II” erstmals ein breites Geschichtsbewusstsein im Österreich der Nachkriegszeit auf. Seine Aussage „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verhindern“ machen wir zu seinen Ehren heute zum Zitat des Tages.

Hugo Portisch wuchs in Bratislava auf, wo damals Deutsch, Ungarisch und Slowakisch gesprochen wurde. Der Vater von Hugo Portisch war ein angesehener Journalist, der die Demokratie hochhielt und den Nationalsozialismus nicht unterstützte. Dafür setzte er sich in dieser Zeit einer großen Gefahr aus. Diese Geradlinigkeit hat Hugo Portisch geprägt.

Nach dem Krieg zog die Familie nach St. Pölten. Er wurde Journalist, später Kurier-Chefredakteur und Chefkommentator beim ORF. Portisch hatte die Gabe, komplizierte Zusammenhänge einfach erklären zu können und ordnete zeitgeschichtliche Ereignisse für ZuseherInnen und LeserInnen ein. Er selbst meinte einmal, das habe er nie als großartiges Leistung gesehen – sondern als ganz normalen Journalismus.

#3 In was für einer Welt leben wir?

 
ein traurig blickender Mann

Mit Beginn April ist Schluss für eine wichtige Corona-Krisen-Hilfe: Allen Arbeitslosen, die nach einem Jahr in die Notstandshilfe geschlittert sind, wurde diese auf das bisher bezogene Arbeitslosengeld angehoben. Die Notstandshilfe liegt noch einmal 5 Prozent unter der nicht gerade üppigen Arbeitslosenunterstützung. Die Hilfsmaßnahme wird mit nun beendet: Dabei geht zumindest der Osten Österreichs gerade in den nächsten harten Lockdown. Wer derzeit also auf Jobsuche ist, könnte wohl noch länger keinen finden.

#4 Grafik des Tages

 
Statistik mit Arbeitslosenzahlen

Dazu passend: Das Arbeitsmarktservice hat die neuen Zahlen zur Arbeitslosen in Österreich veröffentlicht. Und Arbeitsminister Martin Kocher will die positiven Seiten betonen: Im März gab es 56.000 weniger Arbeitslose als im Februar, und 123.000 weniger als noch im März 2020. Das stimmt zwar, aber da war natürlich der Anfang der Pandemie und die sorgte damals für einen traurigen Rekordanstieg der Zahlen. Ein Vergleich mit dem März 2019 zeigt, wie dramatisch die Zahlen auch heute noch immer sind. Fast 90.000 Menschen mehr als damals finden heute keine Arbeit. Frauen betrifft die Situation härter als Männer. Allen gemeinsam ist: Sie müssen mit dem im internationalen Vergleich niedrigen österreichischen Arbeitslosengeld auskommen – obwohl es die Jobs derzeit in dieser Menge einfach nicht gibt.

#5 Gezeichnet

In dieser Oster-Ausgabe des Hebels der Macht versucht sich Premierminister Oktavian Plenk in die alltäglichen Probleme der Werktätigen einzufühlen. Mit mäßigem Erfolg.

#6 Bonus Track

 
Ein Schoko-Osterhase und Ostereier

Der Samariterbund verteilt in seinen fünf Sozialmärkten in Wien kleine Ostergeschenke an die KundInnen und Kinder. In Sozialmärkten können Menschen mit niedrigem Einkommen Dinge des täglichen Bedarfs besonders kostengünstig einkaufen. Aufgrund der Pandemie hat die Zahl der einkaufsberechtigten Menschen zugenommen. Neben PensionistInnen gehören vor allem Alleinerzieherinnen und kinderreiche Familien zu den KundInnen. Besser als schöne Gesten von Hilfsorganisationen wäre es natürlich, wenn die Politik die Armut effektiv bekämpfen würde – sodass es gar keine Sozialmärkte bräuchte.

Eine schöne Osterruhe wünscht dir

Tina

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