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Ungleichheit
Fortschritt

Frau, fall ja nicht aus der Rolle!

Guten Morgen,

der Zwang zur Diät begegnet Frauen an jeder Ecke und Volksschulen in Niederösterreich lehren immer noch Uralt-Sexismus. Dein Morgenmoment, zusammengestellt von Andreas Bachmann.

#1 Möchtest du das teilen?

Österreich, Hochsteuerland! Auf jedes Wurschtsemmerl zahlen wir Steuern, jede:r von uns gibt etwas ab vom Einkommen. Wirklich jede:r? Das neue Moment Mal mit Barbara Blaha.

 

#2 Zitat des Tages

 
Model Ashley Graham, dazu der Text: "Zu dick, zu dünn, zu laut, zu leise - ich habe nie den Erwartungen anderer entsprochen. Statt mich zu beschweren, protestiere ich jetzt gegen sie."

“Nimm doch einfach ab!” Supermodel Ashley Graham wurde in ihrem Leben oft mit Aussagen wie dieser konfrontiert. Die US-Amerikanerin setzt sich für Body Positivity ein und sagt Schönheitsidealen den Kampf an.  Schlanke Menschen gelten immer noch aus intelligent und schön, während Dicke als faul und unattraktiv bezeichnet werden. Das ist ein großes Problem, geht doch mangelnde Selbstliebe oft mit psychischen Krankheiten einher – besonders bei jungen Menschen.

Der Autorin und und Feministin Mary Evans Young reicht es ebenso. Sie setzte 1992 ein Zeichen gegen den Diätwahn und rief den “Anti-Diät-Tag” ins Leben. Mit Abnehmversprechen machen einige Unternehmen nämlich richtig viel Geld: Diätratgeber, Diätkochbücher und Coachings verkaufen sich extrem gut. Und das, obwohl längst bewiesen ist, dass der Großteil dieser Produkte nicht zu dauerhaftem Gewichtsverlust führt. Der 6. Mai führt uns vor Augen, wie wichtig es ist, Schönheitsideale kritisch zu hinterfragen. Und das am besten jeden Tag!

#3 Hast du das gesehen?

Hast du das das Arbeitslosenvolksbegehren schon unterschrieben? Nein? Dann wird es Zeit. Noch bis zum 9. Mai kannst du dich in deinem Gemeindeamt oder online eintragen, wenn du die Forderung nach höherem Arbeitslosengeld und der Entschärfung von Zumutbarkeitsregeln für Jobsuchende unterstützt. Nach dessen Eintragungswoche ist das Thema aber auch noch nicht gegessen. MOMENT veröffentlicht in der kommenden Woche eine Video-Dokumentation zum Thema Arbeitslosigkeit. Unter anderem kritisiert darin Politikwissenschafter Emmerich Tálos die „Reformpolitik“ der jüngeren Regierungen. Sie sei nichts weiter als eine Verschlechterung von Sozialleistungen. Einen Vorschau auf die Doku siehst du hier.

@moment_magazin

Arbeitslosigkeit lähmt. Unterschreibe jetzt das #Volksbegehren „Arbeitslosengeld rauf“ bis 9. Mai! #doku #österreich #arbeit #arbeitslos #armut #fyp

♬ Originalton – Moment Magazin

 

#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Am Sonntag ist Muttertag. Auch eine niederösterreichische Volksschule nimmt sich dessen an. Aber wie? „Am Muttertag danken wir unserer Mutter“, steht auf einem Arbeitsblatt, das Volksschüler:innen ausfüllen sollen. Darauf zu sehen: Die (unbezahlten) Berufe, die Mütter daheim haben sollen. Sie sind Köchin, Wäscherin, Näherin. Väter haben’s besser und im Haushalt offenbar nichts zu tun. Das ist zumindest das Bild, das in der Volksschule Kindern vermittelt wird. So geht der Dank zum Muttertag völlig daneben.

Ausschließlich Männer hingegen üben die „wichtigen“ Berufe aus. Sie sind Polizisten, Feuerwehrmänner, Ärzte, Köche. Polizistinnen, Feuerwehrfrauen, Ärztinnen oder Köchinnen gibt es laut des Schularbeitsblatts offenbar nicht. Es ist ein völlig antiquiertes Rollenverständnis, was hier gelehrt wird. Und auch gesetzlich dürfen solche Rollenbilder an Schulen gar nicht mehr vermittelt werden. In Niederösterreich haben das einige wohl noch nicht mitbekommen. Unbedingt Nachhilfe nehmen bitte!

 
Bild zeigt Frau mit Umzugskisten, darüber der Text: 200.000 leer stehende Wohnungen  könnten durch eine ausreichend hohe Leerstandsabgabe vermietet werden.

Suchst du gerade verzweifelt nach einer Wohnung oder zahlst viel zu viel Miete? Das liegt auch daran, dass in Österreich bis zu 200.000 Wohnungen leer stehen. Besitzer:innen spekulieren lieber darauf, dass der Wert der Immobilie steigt, anstatt zu vermieten.

Was helfen könnte: eine Leerstandsabgabe. 100 Euro pro Quadratmeter im Jahr könnten Tausende Eigentümer:innen dazu bringen, ihre Wohnungen doch zu vermieten. Und: Sind mehr Wohnungen verfügbar, könnte das die Mietpreisspirale bremsen.

Stehen trotz Abgabe Wohnungen leer, kann der Staat zumindest Geld einnehmen. Das Momentum Institut schätzt: Bis zu 1,8 Milliarden Euro würde eine Leerstandsabgabe von 100 Euro pro Quadratmeter bringen. Geld, das in sozialen Wohnungsbau investiert werden kann.

Besitzer:innen brachte der Wertzuwachs ihrer Immobilien in den vergangenen Jahren übrigens weitaus mehr, als die Leerstandsabgabe kostet. Damit sie hoch genug ist, um einen Effekt zu haben, ist die Bundesregierung gefordert. Der Nationalrat müsste es den Ländern per Gesetz ermöglichen, eine ausreichend hohe Leerstandsabgabe einführen zu können.

#Bonustrack

 
Niemand, absolut niemand: Meme zu ÖVP-Forderung, Stadt-Infos nur mehr auf Deutsch herauszugeben

Das Sommerloch kommt bei der ÖVP Wien wohl schon im Mai. Obwohl es für die Politik eigentlich viel zu tun gäbe, gräbt die Volkspartei ein altes FPÖ-Thema aus. Sie fordert nicht nur verpflichtende Sprachtests für Kindergartenkinder. Wenn es nach der ÖVP ginge, soll es Informationen und Broschüren sowie Angebote für Integration nur mehr auf Deutsch geben. Das ist nicht nur diskriminierend, sondern wirkt sich negativ auf die Integration von Menschen aus. Was eine Stadt davon hat, dass ihre wichtigen Infos von manchen nicht mehr verstanden werden, bleibt unklar. Vernünftiger wäre mehr Geld für Schulen und Kindergärten.

 

Ich wünsche Dir einen schönen Tag
Andreas

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