Große Gewinne, viele Verlierer:innen
Des einen Freud, des unsern Leid. Wir haben aber auch gute Nachrichten für dich im Morgenmoment. Heute kommt der von Lisa Wohlgenannt.
#2 Hast du das gesehen?
Machst du dir Sorgen um deine Zukunft? Hast du Angst vor der Klimakrise? Dann bist du nicht alleine. Wissenschafter:innen haben in einer Studie rund 10.000 junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren genau das gefragt. Mehr als die Hälfte gab an, Angst vor der Klimakrise zu haben. 3 von 4 stimmten der Aussage „Die Zukunft ist beängstigend“ zu. Mehr als die Hälfte glaubt, die Menschheit sei „dem Untergang geweiht“. Diese Sorge wird auch Climate Anxiety, zu Deutsch Klimaangst, genannt.
Gefühle wie Angst, Trauer, Wut oder Hoffnungslosigkeit als Reaktion auf die Klimakrise sind nicht nur häufig, sondern normal. Sie sind sogar hilfreich, wissen die Expert:innen von Psychologists for Future. Denn Emotionen sind ein Motivator, um aktiv zu werden. Sie lassen uns angemessen und effektiv auf Bedrohungen reagieren.
Sieht man jedoch keine Handlungsmöglichkeiten und werden die Emotionen zu stark, können sie ohnmächtig und lähmend werden. Damit das nicht passiert, geben wir dir in diesem Artikel ein paar Tipps, wie du mit Klimaangst umgehen kannst.
#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Noch heute gelten in Deutschland Gesetze aus der NS-Zeit, in denen beispielsweise von der „Reichsregierung“ gesprochen wird. Bundesjustizminister Marco Buschmann möchte diese nun bereinigen, wie deutsche Medien berichten. Durch frühere Rechtsbereinigungsgesetze hat man schon viel erreicht und zahlreiche Gesetzestexte umfassend geändert oder aufgehoben. Zehn Gesetze und zwölf Rechtsverordnungen sind noch betroffen. Die jeweiligen Regierungsressorts sollen die Gesetzestexte prüfen und gegebenenfalls bereinigen. Eines davon sei das Heilpraktikergesetz. In diesem ist von „Reichsregierung“ und „Reichsministern“ die Rede.
In Österreich seien inhaltlich nationalsozialistische Formulierungen mittlerweile weitestgehend entfernt, erklärt mir Ilse Reiter-Zatloukal, Vorständin des Instituts für Rechts- und Verfassungsgeschichte am Juridicum der Universität Wien. Nach 1945 wurden die Gesetze stufenweise verändert. Die ehemals deutschen Rechtsvorschriften seien allerdings bis heute noch nicht vollständig aus der österreichischen Rechtsordnung eliminiert, beispielsweise das Ehegesetz von 1938.
Selbst wenn sie entnazifiziert wurden, sei die Beibehaltung solcher Gesetze ein unsensibler Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit.
#4 Besser geht doch
„Wir drehen uns im Kreis und emittieren dabei immer mehr CO2“, sagte der stellvertretende Minister für Klimawandel in Wales, Lee Waters. Er spricht über den Verkehrssektor und die notwendige Veränderung darin, um das Netto-Null-Emissionsziel bis 2050 zu erreichen. Wales geht dafür einen konsequenten Weg und streicht große Straßenbauprojekte. Künftig soll es strenge Beschränkungen geben.
Das Land mit 3 Millionen Einwohner:innen ließ ein Gremium die Umweltkosten von 59 geplanten Straßenprojekten prüfen. Neue Umgehungsstraßen, Autobahnen- und Straßenerweiterungen – die meisten davon wurden entwickelt, um Staus zu verteilen. Viele davon nun Geschichte. 32 wurden gestrichen, 10 werden weiter geprüft, 17 sollen umgesetzt werden. Allerdings empfahl das Gremium bei letzteren Änderungen, um die Autonachfrage nicht weiter anzuheizen. Genau darin liegt das Problem. Mehr Straßen führen tendenziell zu mehr Autos, Verkehr, Emissionen und der Nachfrage nach weiteren Straßen.
Eine ähnliche Prüfung der Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler stieß 2021 hierzulande auf starken Gegenwind. Dabei ist in Österreich der Verkehrssektor das Sorgenkind Nummer 1. Die Emissionen im Verkehrssektor sind nicht nur nicht gesunken, sondern gestiegen. Und zwar so stark, dass dadurch die Einsparungen aller anderen Sektoren zunichte gemacht werden. Wir sollten nicht den Individualverkehr und Straßen, sondern den öffentlichen Verkehr, Rad- und Fußwege ausbauen.
#5 In eigener Sache
Es ist noch gar nicht so lange her, da endeten ungewollte Schwangerschaften auch in Österreich regelmäßig tödlich. Denn Abbrüche fanden dann im Geheimen statt. Mit Stricknadeln oder am Küchentisch. Und auch heute stehen Abtreibungen per Gesetz noch unter Strafe. Es gibt keine Lösung, nur eine Frist. Darüber diskutieren wir bei der Spenden-Veranstaltung für Changes For Women.
Ein schönes Wochenende
wünscht dir Lisa