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Ungleichheit

Heute geh ich auf die Barrikaden

Guten Morgen 

Wir wünschen allen einen schönen Frauenkampftag. Vor allem jenen, die diesen Tag nur einmal im Jahr feiern müssen. Viel Kraft wünschen wir knapp der anderen Hälfte der Bevölkerung. Für die jeden Tag Frauenkampftag ist. All das und noch mehr im heutigen Morgenmoment von Anna-Maria Hirschhuber 

#1 Möchtest du das teilen?

Heute ist internationaler Frauenkampftag. Wenn man den Werbungen auf Social Media glaubt, geht es nur um Make-up und Blumen. Was wirklich dahinter steckt, erklärt Natascha Strobl. 

 

#2 Hast du das gesehen?

 

Der Gender-Pay-Gap allein ist noch nicht unfair genug. Migrantinnen sind in Sachen Einkommen und Vermögen noch einmal stärker strukturell benachteiligt als in Österreich geborene Frauen, ergeben Analysen des Momentum Instituts.

Frauen mit Migrationshintergrund erhalten mit Abstand den niedrigsten Lohn. Sie verdienen um 60% weniger als Männer ohne Migrationshintergrund. Auch im Bereich Vermögen sind sie Schlusslichter: Sie besitzen nur ein Viertel des Vermögens von Männern ohne Migrationshintergrund.

Ein Grund dafür liegt in der hohen Teilzeitquote. Der Großteil macht das aber nicht freiwillig. Der Hauptgrund für 4 von 5 Frauen liegt in der unbezahlten Sorgearbeit für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. Bei Frauen ohne Migrationshintergrund arbeiten 49,2% in Teilzeit, bei Frauen mit Migrationshintergrund 46%.

Migrantinnen arbeiten vor allem in Niedriglohnbranchen wie Gastronomie, Beherbergung, Leiharbeit, Erziehung oder auch Gesundheit. Das trägt zum migrationsspezifischen Gender-Pay-Gap bei.

Frauen mit Migrationshintergrund haben durchschnittlich deutlich weniger Vermögen als der Rest der Bevölkerung in Österreich. Das Nettovermögen von migrantisch Frauen beträgt rund 12.200 Euro, das von Männern ohne Migrationshintergrund 48.200 Euro. Selbst im Vergleich unter Frauen besitzen jene mit Migrationsgeschichte rund 24.000 Euro weniger als in Österreich geborene Frauen.

#3 Besser geht doch 

Es gibt schon wieder positive Nachrichten aus Spanien. Der linke Regierungschef Pedro Sánchez hat ein Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Politik, Wirtschaft, und Verwaltung angekündigt. „Wenn die Frauen die Hälfte der Gesellschaft stellen, dann steht ihnen auch die Hälfte der politischen und wirtschaftlichen Macht zu“, so Sánchez.

Regierung und Parlament sollen jeweils zur Hälfte aus Frauen und Männern bestehen. In anderen Gesellschaftsbereichen ist vorgesehen, dass Frauen und Männer jeweils mindestens 40% ausmachen. In der aktuellen spanischen Regierung machen Frauen derzeit über 60% aus. Das ist aber nicht die Regel: In den beiden Parlamentskammern in Madrid sind weniger als die Hälfte Frauen.

In der österreichischen Regierung liegt der Frauenanteil bei 36%, im Nationalrat bei 40%. In der EU gibt es sechs Regierungschefinnen, die EU-Kommission besteht fast zur Hälfte aus Frauen.

#4 Grafik des Tages

Wir haben die ultimative Grafik erstellt, die leider schon seit Jahrhunderten immer richtig gewesen wäre. 

Frauen werden systematisch benachteiligt – auch in Österreich. Sowohl monetär als auch gesellschaftlich. Gründe gibt es dabei viele, zusammengefasst heißen sie das Patriarchat

 
Grafik wo Frauen gleiche Löhne bekommen wie Männer

#5 Der Reihe nach

Die Start-up-Welt rühmt sich ein Ort voller Chancengleichheit zu sein. Das einzige, was zählt, ist der Erfinderreichtum. Er allein bestimmt darüber, ob man erfolgreich wird oder eben nicht. Das glauben zumindest viele. Tatsächlich ist die Start-up-Welt aber ein elitärer Männer-Club, sowohl wenn es um Gründer:innen als auch um Investor:innen geht. Das zeigt die Studie “Female Start-up Funding Index” von EY und Female Founders.

Männlich dominierte Gründungsteams bekommen am meisten Geld. Das, obwohl Österreich EU-weit den höchsten Anteil an Start-ups mit mindestens einer Gründerin hat. Mehr als neun von zehn investierten Euros in 63 von 75 Finanzierungsrunden im ersten Halbjahr 2022 gingen an rein männlich Gründungsteams. Nur 16% gingen an gemischte Gründungsteams. Rein weiblich besetze Start-ups haben im ersten Halbjahr 2022 keine Runde gewonnen.

#6 Buchverlosung des Tages

Es gibt wieder eine Buchverlosung bei uns. Dazu musst du uns bis zum 13. März die Antwort auf folgende Frage an verlosung@moment.at schicken: Um wie viel Prozent verdienen Frauen mit Migrationshintergrund weniger als Männer in Österreich?

Heute kannst du das Buch „Ungeschönt“ von Jaqueline Scheiber gewinnen. In ihrem Buch spricht sie über gesellschaftliche Tabus, Bodyshaming und psychische Gesundheit

 

 
Cover Bild von Ungeschönt

Einen schönen Frauenkampftag

Anna

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