Hol dir doch einfach die Staatsbürgerschaft
Die neue Folge „Geh schleich di!“ mit Ebru Sokolova.
Wenn man wirklich will, dann holt man sich die österreichische Staatsbürgerschaft einfach. Doch ist das wirklich so leicht, wie manche glauben?
- Man muss 10 Jahre ununterbrochen in Österreich gelebt haben. Auslandssemester? Keine Chance. Kranke Angehörige im Ausland pflegen? Vergiss es.
- Man braucht ein regelmäßiges hohes Einkommen: zumindest 1030 Euro verfügbares Einkommen – also NACH Miete und Unterhalt. Das ist so hoch, dass jemand der in einem gesellschaftlich unverzichtbaren Job arbeitet, also etwa im Kindergarten oder in der Altenpflege, es nie erreichen kann.
Und natürlich muss man saugut Deutsch sprechen und den Einbürgerungstest schaffen, also Fragen beantworten wie zum Beispiel:
- „Welche Religionen waren 1918 in Österreich-Ungarn offiziell anerkannt?“
- „Wer war der erste Bundespräsident der Zweiten Republik, den das Volk wählte?“
Das nötige Kleingeld braucht man auch: Ein Antrag auf Staatsbürgerschaft geht ordentlich ins Geld. Je nach Bundesland ist es unterschiedlich teuer, es kostet bis zu 2.800 Euro.
Die Regeln sind so hart, dass allein in Wien jeder Dritte, der hier lebt, arbeitet, Steuern zahlt, kein Staatsbürger ist und deshalb auch nicht wählen gehen darf. Jeder Zweite davon ist bereits länger als 10 Jahre da. Viele davon sind sogar in Österreich geboren: Wir koppeln die Staatsbürgerschaft an die der Eltern. Das führt zu der absurden Situation, dass zwischen einem Fünftel und einem Viertel der in Österreich geborenen Kinder, “Ausländer” sind.
Und die meisten werden es – dank der absurd strengen Regeln – für immer bleiben.
Mehr dazu:
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