print print
favorites-circle favorites-circle
favorites-circle-full favorites-circle-full
Demokratie
Kapitalismus
Ungleichheit

Kannst und willst du lügen?

Guten Morgen!

Es kann auch sehr schön sein, wenn Dinge zu Ende gehen. Etwa das Ende eines Systems, das stark auf Lügen aufgebaut hat. Dass wiederum das Ende der Menschheit nicht so schön sein wird, ist bei manchen Medien noch nicht angekommen. Aber mehr dazu am Ende dieses zauberhaften Morgenmoments. Erstellt hat den Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Wir schreiben das Jahr 1953. Die ÖVP bekommt weniger Stimmen als die SPÖ, aber Julius Raab wird dennoch Bundeskanzler. Wie das geschehen konnte? Um das zu verstehen haben sich die Gebrüder Moped für ihren aktuellen Podcast des Jahres ein neues Gadget bestellt: Alex, den kleinen Bruder von Alexa. Doch so richtig weiterhelfen kann er den Beiden wohl auch nicht:

#2 Zitat des Tages

 
Strolz über Sebastian Kurz: "Ich habe gesagt, dass ich nicht lügen kann. Da sagt er: Aber ich kanns"

Wie denkt Sebastian Kurz? Matthias Strolz, ehemaliger Bundesparteiobmann der NEOS und aktuell Berater für das Bildungsministerium, offenbarte in der ORF-Sendung “Im Zentrum” einige Einblicke. Strolz hat 2016 mit Sebastian Kurz und Irmgard Griss über eine gemeinsame Wahlplattform verhandelt. Die ist aber nie zustande gekommen. Denn Strolz war immer mehr von den Aussagen und Handlungen des Ex-Kanzlers entsetzt.

So hätten Strolz und Kurz etwa darüber diskutiert, wie man mit möglichen Medienberichten umgehen solle. Kurz war dafür, diese einfach zu dementieren. Die moralischen Bedenken von Strolz („Ich kann oder will nicht lügen.“) habe Kurz beiseite gewischt – zu lügen sei kein Problem für Kurz („Aber ich kann’s“). Strolz ging in der Sendung noch weiter und meinte, dass Lügen für Kurz ein “Standardinstrument” seien. Außerdem habe Kurz eine “Kunstfigur” aufgebaut und würde “nicht integer handeln”.

Die ganze Passage kannst du hier ab 51:50 nachsehen.

#3 Der Reihe nach

Auch Bundesministerin Elisabeth Köstinger war bei “Im Zentrum” zu Gast. Und ihr Auftritt hat eines deutlich gezeigt: Die ÖVP wird für ihren Skandal nicht selbst Verantwortung übernehmen. Ihre Strategie besteht darin, Ausreden zu suchen. Die ÖVP verharmlost die Affäre, gibt anderen die Schuld oder behauptet gar, schon genug Konsequenzen gezogen zu haben.

Wir haben uns einige der Aussagen von Köstinger genauer angesehen, um dich für die nächsten Wochen vorzubereiten. Denn du kannst dich darauf einstellen, diese Ausreden in nächster Zeit öfter zu hören.
 

#4 Lesetipp

Krachend scheiterten die in der vergangenen Woche die Verhandlungen um einen neuen Kollektivvertrag in Österreichs Metallindustrie. Forderungen der Arbeitnehmer:innen und die Angebote der Unternehmen für den Metaller-KV liegen weit auseinander. “Wenn nichts passiert, werden wir Betriebsversammlungen einberufen”, sagt Karl Dürtscher, Verhandlungsführer der GPA zu MOMENT. Warum er eine kräftige Lohnerhöhung fordert.

#5 Altpapier

 
Die Presse glaubt nicht, dass der Klimawandel das Ende der Welt bedeutet

Das Ende der Welt wird es wohl nicht sein. Das Ende der Menschheit, wie wir sie aktuell kennen, aber schon. Doch wen interessiert das, wenn man Aufregung verursachen und dadurch Aufmerksamkeit bekommen kann? Die “Presse” offenbar nicht. Dort durfte ein bekannter Verhamloser der Klimakrise am Wochenende in einem großen Interview seine Ansichten ausbreiten. 

Björn Lomborg ist ein dänischer Wissenschaftler – doch mit Klimaforschung hat er nur wenig am Hut. Er ist eigentlich Statistiker und Politikwissenschafter. Seine Aussagen und Publikationen werden von fachkundigen Wissenschafter:innen regelmäßig verrissen. Lomborg ist bekannt für krude Thesen – etwa, dass eine Erhitzung der Erde um vier Grad sogar positiv sein könnte. Dabei ist klar, dass so ein Szenario den Tod von Millionen Menschen bedeuten würde und weite Teile der Erde unbewohnbar werden würden. 

Das weiß die “Presse” sehr genau. Lomborg kommt dort nicht zum ersten Mal vor. Zuletzt veröffentlichte das Blatt Anfang des Jahres einen Kommentar von ihm. Als Reaktion darauf erschien in der „Presse“ selbst Tage später ein Gastkommentar mit dem Titel “Warum Björn Lomborg irrt”. Darin wird sehr genau mit Quellenangaben angeführt, was das Problem an Lomborgs Aussagen ist. Das eigene Blatt liest man bei der „Presse“ aber offenbar nicht genau genug.

Einen schönen Dienstag, 

Sebastian

    Neuen Kommentar hinzufügen

    Kommentare 0 Kommentare
    Kommentar hinzufügen

    Neuen Kommentar hinzufügen

    Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag!