Kaufhaus Österreich wird eingestampft – Ministerium lügt bei den Kosten
Kaufhaus Österreich wurde zum Totalflop. Mehr als eineinhalb Jahre später stampft das Wirtschaftsministerium den Rohrkrepierer endgültig ein. Genau 946.068,54 Euro soll der das Ganze gekostet haben, sagt das Mnisterium – bezahlt aus dessen Budget, also von uns allen. Doch es ist eine Summe, die schlicht nicht nachvollziehbar und offenbar viel zu niedrig ist. Allein aus nur drei parlamentarischen Anfragebeantwortungen ergeben sich Ausgaben von mehr als 1,3 Millionen Euro. Das sind aber nur die Kosten, die bis April 2021 bekannt waren.
Berater:innen und IT-Firmen beauftragt, Hunderttausende für Werbung verpulvert
Das Kaufhaus Österreich wurde ausgearbeitet, Namen und Logo entworfen. Dafür erhielten Beratungsfirmen wie Accenture, Digitalberatung GmbH und moodley group Hunderttausende Euro. Danach wurde es – technisch unterirdisch – umgesetzt und betrieben, was bis zuletzt rund 300.000 Euro kostete. Zum Start bewarb das Wirtschaftsministerium sein Portal intensiv in Medien: 221.000 Euro gab es dafür aus. Zuletzt wurde Kaufhaus Österreich zu einer Info-Plattform für kleine und mittelständische Unternehmen umgebaut, die ihre E-Commerce-Aktivitäten ausbauen wollten. Kosten allein dafür: noch einmal 14.024 Euro.
Eine gleichzeitig von der MOMENT-Videokolumnistin Nunu Kaller gestartete und danach von unzähligen Personen ergänzte Link- und Suchplattform für österreichischen Online-Shops funktioniert und kostete die Steuerzahler:innen genau 0 Euro.
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