Klein machen? Diese Welt gehört auch den Frauen
Was ist eigentlich mit Womanspreading?
Manspreading kennt ihr, oder? Aber was ist eigentlich mit Womanspreading? Früher hab ich mich in der U-Bahn hingesetzt und sofort die Knie geschlossen, mich möglichst an den Rand gedrückt. Ja, nicht zu viel Platz einnehmen.
Jetzt setze ich mich normal hin. Ich nehme so viel Platz ein, wie mir zusteht. Ich mache mich nicht mehr klein.
Der öffentliche Raum war früher hauptsächlich den Männern vorbehalten. Frauen waren zu Hause, im Hintergrund, quasi unsichtbar.
Kein Platz für Frauen?
Und das haben wir noch immer verinnerlicht. Wir sollen nicht zu viel Platz beanspruchen. Nicht zu viel auffallen. Den Platz für andere freimachen.
Wir weichen auf der Straße als erster aus, auf Fotos nehmen wir Haltungen ein, die unseren Körper kleiner wirken lassen, wir schlagen die Beine übereinander – im Sitzen und auch im Stehen.
Das nennt sich “doing gender” – wir halten durch unsere Körpersprache unbewusst die traditionelle Geschlechterrolle aufrecht.
Frauen, die viel Raum einnehmen, mag unsere Gesellschaft nicht.
Die Message: Du gehörst hier nicht her.
Es ist aber kein Privileg, wenn wir Platz für uns beanspruchen. Es ist unser Recht. Diese Welt gehört auch uns.
Mehr dazu:
Das könnte dir auch gefallen
- Trauer und Tanz: Warum die Pride gerade jetzt nötig ist
- Warum ist Männlichkeit bei Amokläufen auch ein Faktor?
- Jeder Tag ist Vatertag: Mütter schenken Vätern knapp 1 Million Euro Lebenseinkommen
- Besser reich geboren? Wie 100.000 Euro Starthilfe dein Leben prägen
- In Österreich redet man nicht nur Deutsch
- Arbeiten bis 70: Dänemark hebt Pensionsantrittsalter an
- Ein Land erstickt in unserer alten Kleidung
- Wie die Sparmaßnahmen besonders Alleinerziehende in Armut stürzen