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Kapitalismus
Klimakrise
Ungleichheit

Kurz reißt sich keinen Haxn aus

Guten Morgen!

Wenn die Erwartungen nur so mittelmäßig hoch sind und trotzdem untertroffen werden? Dann ist Steuerreform. Heute in deinem Morgenmoment von Lisa Wölfl.

#1 Möchtest du das teilen?

Körperschaftssteuer – das klingt extrem fad, ist aber unheimlich wichtig. Seit Jahrzehnten wird die Steuer für Unternehmen gesenkt und gesenkt. ÖVP und Grüne wollen damit genauso weitermachen. Ein Argument: Man will die kleinen Unternehmen entlasten. Warum dieses Argument nicht zieht, sagt die Barbara Blaha in der neuen Folge von Moment Mal.

 

#2 So kann es gehen

 
So kann es gehen: Frankreich schafft gratis Zugang zu Psychotherapie

Hast du schon mal versucht, einen Kassenplatz für Psychotherapie zu bekommen? Gar nicht so einfach. Ewig lange Wartezeiten, das Herumschlagen mit der Kasse, damit sie zumindest einen Teil der Kosten übernimmt.

In Frankreich ist es ähnlich – soll sich aber ändern. Präsident Emmanuel Macron kündete an, dass die Regierung allen Bürger:innen ab drei Jahren eine kostenfreie Therapie ermöglichen will. So kommt der Staat zunächst für die Kosten für eine Erstberatung um 40 Euro auf, dann sollen sieben weitere um 30 Euro erstattet werden. Das Angebot wird ab 2022 gelten.

Für Sitzungen, die diese Preisklasse überschreiten, gibt es allerdings keine Ermäßigung. Damit wird die Therapie für einige Franzosen und Französinnen kostenpflichtig bleiben – die durchschnittlichen Kosten für eine Therapie liegen in Frankreich zwischen 50 und 70 Euro. Dennoch ist die Finanzspritze ein Schritt in die richtige Richtung, den Zugang zu Psychotherapie zu verbessern.

#3 Podcast des Jahres

Die Gebrüder Moped reisen in der neuen Folge des Podcast des Jahres ins Jahr 2008 – das Jahr, in dem Jörg Haider starb. Sie gehen einer wichtigen Frage nach: Was geschah mit den tausenden Händen, die die Kärntner*innen ihrem Landeshauptmann gegeben haben?

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#4 Gegengelesen

 
Zu sehen ist ein Bild von der ÖVP-Rechnung und unsere Anmerkungen

Wie toll die Steuerreform ist, will uns die ÖVP mit einer eigenwilligen Rechnung zeigen. Denn „Eva und Roman“ aus Haag in Niederösterreich sparen dank Reform eine Menge Kohle.

Die ÖVP hat sich offenbar einen Haushalt ausgedacht, der extrem gut verdient. Während Roman 2.220 Euro und Eva 2.167 Euro netto pro Monat bezahlt bekommt, ist das mittlere Jahreseinkommen in Österreich laut Statistik Austria umgerechnet bei 14 mal 1.580 Euro (oder 12 mal 1.840 Euro). Wir gratulieren Roman und Eva zu ihrem beruflichen Erfolg.

Cool ist, dass es beide Elternteile am Land schaffen, mit zwei kleinen Kindern Vollzeit zu arbeiten – offenbar hat Haag bessere Betreuungsmöglichkeiten als viele ländliche Gebiete! Aber auch, wenn die ÖVP ihre politischen Erfolge an gut verdienenden Fantasiemenschen misst. Die Vorstellungskraft genügt offenbar nicht, um die Frau gleich viel wie den Mann verdienen zu lassen.

Eva verdient monatlich aus irgendeinem Grund weniger als Roman. Gleichzeitig steht dieser Unterschied von 3,4% zwischen Eva und Roman überhaupt nicht für den echten Gender Gap. Frauen verdienen im Schnitt in der echten Welt nämlich 36,4% weniger als Männer (vergleicht man nur Vollzeitbeschäftigte sind es immer noch 14,3%).

Trotzdem bleibt noch eine weitere kuriose Entdeckung auf der Beispielrechnung der ÖVP. Die Steuerreform bringt laut dieser nämlich Eva sogar mehr als Roman. Möglich wird das aber nur dadurch, dass der Klimabonus für die beiden Kinder aus irgendeinem Grund nur für Eva als Mutter gilt. Roman hat als Vater davon offenbar nichts.

#5 Nachrichten erklärt

Ökologisch und sozial, so wurde die türkis-grüne Steuerreform angekündigt. Aber stimmt das wirklich? 7 Fakten zur Reform, die alles andere als öko-sozial sind:

Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag!

Lisa

 

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