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Demokratie

Kurz und gut

Einfahrt zum MAN-Werk in Steyr
Einfahrtstor zum MAN-Werk in Steyr im Juni 2021. Inzwischen firmiert das Werk als Steyr Automotive. Gebaut werden aber bis Mitte 2023 weiterhin Lkw von MAN. – Foto: Andreas Bachmann
Guten Morgen!

Von Ablenkungen, Ehrungen und Wendepunkten berichtet heute Tom Schaffer im Morgenmoment.

#1 Möchtest du das teilen?

Ohne Mobilitätswende wird der Kampf gegen die Klimakrise nicht gelingen. Das heißt: Raus aus dem Auto. Im Buch „Autokorrektur“ zeigt Katja Diehl wie das gehen kann. Die Verkehrswende könne nur gelingen, wenn wir Ungleichheit, Armut und Diskriminierung beenden. „Denn wenn du die nicht löst, bleiben die Leute im Auto sitzen“, sagt sie im Interview.

#2 Hast du das gesehen?

Für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gibt es viele Gründe und einen klaren Verantwortlichen: Wladimir Putin. Das gilt zumindest für die meisten Beobachter:innen. Eine kleine Gruppe verhaltensorigineller Rechter, Rechtsextremer und Konservativer haben einen ganz anderen Schuldigen ausgemacht: Linke im Westen, ihren Pazifismus und ihre „Genderei“. Während eigentlich aufgrund der schockierenden Ereignisse in der Ukraine fast niemand übers Gendern spricht, scheinen sie besessen davon. Natascha Strobl übersetzt, wovon sie damit ablenken wollen.

 

#3 Herstory

Auch diesen März machen wir zum Herstory-Monat. Wir erzählen dir jeden Tag von wichtigen Frauen aus Politik und Zeitgeschichte. Heute: Brigitte Bierlein.

Nachdem Sebastian Kurz infolge der Ibiza-Affäre 2019 ein erstes Mal unfreiwillig vom Parlament abgewählt wurde, wurde Bierlein bis Anfang 2020 für sieben Monate die erste Bundeskanzlerin in Österreich. Bierlein gehört keiner Partei an, hat aber politisch gesehen gute Kontakte und inhaltliche Anknüpfungspunkte ins bürgerlich-konservative und rechte Lager. Ihre Biografie voller historischer Leistungen verlangt ungeachtet dessen, was man von ihrer politischen Einstellung hält, Respekt ab.

An ihre Rolle als erste Frau an der Spitze der Regierung erinnern die meisten Österreicher:innen sich vermutlich noch. Die von ihr geleitete „Übergangsregierung“ aus „Expert:innen“ mit unterschiedlicher Nähe zu ÖVP, FPÖ und SPÖ erlebte das Land nach den politisch turbulenten Jahren davor (und danach) als Beruhigung – das allerdings wohl auch deshalb, weil in dieser Zeit wichtige Entscheidungen in vielen Bereichen nicht angegriffen wurden.

Aber schon vor dem Einsatz in der Übergangsregierung war Bierlein in ihrem Leben oftmals die „erste Frau“ in hohen Positionen. Die 1949 in Wien geborene Tochter eines Beamten und einer Künstlerin studierte Rechtswissenschaft. Sie wurde Staatsanwältin, war die erste Vorsitzende der Staatsanwaltsvereinigung und auch erste Wiener Generalanwältin in der Generalprokuratur. Von der schwarzblauen Regierung 2002 wurde sie als Richterin für den Verfassungsgerichtshof vorgeschlagen und zugleich als erste Vizepräsidentin desselben. Später wurde sie auch die erste Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs.

Gestern haben wir uns in der MOMENT-Redaktion in einer Klausur Gedanken um unsere Arbeit gemacht, neue Ideen gesponnen und Pläne geschmiedet. Der derzeit leider eh nicht allzu alltägliche Alltag musste da kurz warten. Der Newsletter ist heute deshalb etwas kürzer als gewohnt. Morgen sind wir dann wieder in der gewohnten Länge für dich da.

Einen schönen Mittwoch!

Tom

 

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