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Arbeitswelt
Demokratie
Klimakrise
Ungleichheit

Millionen scheffeln leicht gemacht

Guten Morgen!

Du denkst, man muss gute Arbeit leisten, um in 8 Monaten mehrere Millionen Euro zu verdienen? Lass dich von uns eines Besseren belehren. Der Morgenmoment kommt heute von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Kann uns die Technologie vor der Klimakrise schützen? Ganz ohne sie wird es nicht gehen, aber für Klaus Hubacek stehen andere Themen im Zentrum. Er hat den schockierenden Klimabericht des IPCC mitverfasst und meint: Ohne eine Debatte über alternative Wirtschaftskonzepte und eine Änderung unseres Ressourcen-Verbrauchs werden wir die Krise nicht lösen, erklärt der Wissenschafter im Interview mit MOMENT.

#2 Zahl des Tages

 
Zahl des Tages: Mitschüler:innen mobben ein Mädchen. 18.000 Stunden mussten Sozialarbeiter:innen in Oberösterreich im Contact Tracing arbeiten, anstatt sich um die Sorgen und Probleme von Schüler:innen zu kümmern

Eigentlich sollten sich Schul-Sozialarbeiter:innen ja um die Sorgen und Probleme der Schüler:innen kümmern. Die brauchen Unterstützung bei der Bewältigung von psychologischen, gesundheitlichen und sozialen Herausforderungen. Das gilt vor allem jetzt, in der Corona-Pandemie.

Eine Anfragebeantwortung der NEOS an das türkis-blau geführte Land Oberösterreich hat nun aber ergeben, dass Schul-Sozialarbeiter:innen in den vergangenen beiden Pandemie-Jahren dort rund 18.000 Stunden lang fürs Contact Tracing bei Corona-Infektionen eingesetzt wurden. Im Vorjahr wurde bereits Ähnliches über das Bundesland Salzburg bekannt. In den Wellen der Pandemie wurde immer wieder klar, dass in den Bundesländern zu wenig anderes Personal für die Rückverfolgung angestellt wurde.

Dabei gibt es überall zu wenig Personal für die psychosoziale Betreuung der Kinder und Jugendlichen. In Oberösterreich sind es etwa nur 38 Schul-Sozialarbeiter:innen. Während für die Betreuung der Schüler:innen ohnehin schon viel Personal fehlt und dieses auch noch für andere Aufgaben eingesetzt wird, tauchen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie immer wieder alarmierende Zahlen auf: Seit Pandemiebeginn hat sich etwa die Zahl der Suizidversuche von Jugendlichen verdoppelt. Einer Studie der Donau-Universität Krems zufolge weisen zudem 62 Prozent der Mädchen und 38 Prozent der Burschen in Österreich Symptome von Depressionen auf.

#3 Chat des Tages

 
ÖVP-Chats: Thomas Schmid und Gernot Blümel waren keine Fans von Werner Amon

Die Machtübernahme der ÖVP durch Sebastian Kurz ging dessen Gefolgschaft nicht schnell genug. Das legt zumindest dieser Chat zwischen Gernot Blümel und Thomas Schmid vom 10. Mai 2017 nahe, den die Zeitung “Österreich” veröffentlicht hat. Der Chatverlauf zeigt eine gewisse Unzufriedenheit mit Werner Amon, dem damaligen Generalsekretär der ÖVP. Blümel und Schmid setzten sich darin für dessen Ablöse ein.

Sie mussten nicht lange auf die Erfüllung ihres Wunsches warten. Am 14. Mai wurde Sebastian Kurz vom Parteivorstand zum ÖVP-Chef gekürt. Eine Woche später löste Elisabeth Köstinger Werner Amon als Generalsekretärin ab.
 

#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

 
Ex-OMV-CEO Rainer Seele hat 2021 ein Gehalt von 5,3 Millionen Euro bekommen

Rainer Seele hat es nicht leicht. Er musste schließlich bis Ende August arbeiten, um ein Gehalt von 5,3 Millionen Euro für das Jahr 2021 zu bekommen. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht der OMV(PDF) hervor.

Dafür hat Seele aber einiges geleistet. Dank seiner Arbeit bei der OMV ist Österreichs Abhängigkeit nach fossilen Brennstoffen und insbesondere russischen Gas schließlich immer weiter gestiegen. Über Kritik war er dabei nicht ganz so erfreut: Im April letzten Jahres wurde bekannt, dass die OMV Umweltaktivist:innen von Greenpeace und Fridays For Future von internationalen Spionagefirmen überwachen ließ. 

Auch innerhalb des Konzerns ging er wenig zimperlich vor. Weil die OMV die Handys und E-Mails von Mitarbeiter:innen durchsuchen ließ, handelte sich das Unternehmen ein Prüfverfahren der Datenschutzbehörde ein. Die stellte eine Rechtsverletzung fest, die OMV ging dagegen in Berufung. 

Als letztes Jahr auch noch bekannt wurde, dass die OMV unter Seele bei der Übernahme von Borealis einen zu hohen Preis bezahlte, musste er seinen Posten räumen. Oder wie es offiziell hieß: Seele verzichtete auf eine Verlängerung seines Vertrags. Seit 1. September 2021 ist er nicht mehr Vorstandsvorsitzender der OMV.

#5 Zitat des Tages

 
Antonio Guterres: "Die wirklich gefährlich Radikalen sind die Länder, die die Produktion von fossilen Brennstoffen erhöhen

Seit gestern haben wir in Österreich die Ressourcen aufgebraucht, die uns eigentlich für das ganze Jahr zur Verfügung stehen sollten. Unser „Country Overshoot Day“ ist einen Tag früher als noch 2021. Denn: wir verbrauchen von Jahr zu Jahr mehr Ressourcen.

Erst am Dienstag wurde ein Protestcamp gegen die geplante Stadtstraße in Wien geräumt. Einige der Klimaaktivist:innen beffanden sich bis gestern Nachmittag in Haft. Dabei sind es nicht die Aktivist:innen, die wir so behandeln sollten. Die Gefahr für uns alle geht nicht von ihnen aus, sondern von Ländern, die immer noch stark auf fossile Brennstoffe setzten. Das hat der UNO-Generalsekretär António Guterres in einer Rede zum neuen Bericht des Weltklimarates (IPCC) betont.

Guterres hat darin scharfe Kritik geäußert. Er sieht in den Berichten des IPCC ein “verheerendes Urteil” der aktuellen Klimapolitik. “Es ist ein Katalog der Schande. Wir haben die gebrochenen Versprechen zur Genüge gehört. Sie bringen uns auf schnellsten Weg in die Klimakatastrophe”, so der UNO-Generalsekretär. Die Schuld liege bei Regierungen und Unternehmen, die die Gefahren der Klimakrise weiterhin ignorieren und sie durch ihre Handlungen weiter vorantreiben – nicht bei denen, die darauf aufmerksam machen wollen. “Die wirklich gefährlich Radikalen sind die Länder, die die Produktion von fossilen Brennstoffen erhöhen.“

Einen schönen Donnerstag

Sebastian

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