Nicht nur die Mieten sind Überflieger
![Nicht nur die Mieten sind Überflieger](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/mm_greenwhite_sm-1.jpg)
Lust auf Paris? Kein Problem, alle Zugstrecken führen genau dorthin. Die Reise kann dabei ganz bequem und bodenständig bleiben. All das und noch mehr im heutigen Morgenmoment von Anna-Maria Hirschhuber.
#2 Besser geht doch
![Frau sitzt im Zug. Text: Adieu Auto! Salut TGV! Frankreich steckt 100 Milliarden Euro ins Bahnnetz](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/1_2-1.png)
![Frau steht am Bahnsteig. TExt: In Frankreich soll in Zukunft niemand mehr auf das Auto angewiesen sein. Mit 100 Millliarden Euro will das Land bis 2040 das Bahnnetz massiv ausbauen.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/2_2-1.png)
![Züge. Text: Neue Strecken sollen gebaut und bestehende erweitert werden - nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. In rund einem Dutzend großer Städte sollen S-Bahn-Netze gebaut werden. Das Geld kommt vom Staat, der EU, den Städten und den Regionen Frankreichs.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/3_2-1.png)
![TGV Zug. Text: In den vergangenen Jahren wurde das Geld verstärkt in schnelle TGV-Züge investiert. Andere Bereiche wurden vernachlässigt. Deshalb will Frankreich zusätzlich jährlich 1,5 Milliarden Euro investieren, um das Netz zu reparieren und zu modernisieren.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/4_2-1.png)
Alle Wege nach Paris führen zukünftig über die Bahn. So ist zumindest der Plan von Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne. Das Land will 100 Milliarden Euro in das Zugnetz investieren. Bis Ende 2040 soll das Bahnnetz massiv ausgebaut und so eine vollwertige Alternative zum Auto werden.
Neue Strecken sollen gebaut werden und bestehende Linien erweitert. Das benötigte Geld kommt dabei vom Staat, der EU sowie Städten, Gemeinden und Regionen. In den vergangenen Jahren ist Geld vor allem in das Netz der schnellen TGV-Züge geflossen. Die verbinden vor allem die großen Städten, ländliche Regionen blieben auf der Strecke. Deswegen sollen jährlich 1,5 Milliarden Euro zusätzlich investiert werden, um das Netz dort zu modernisieren und zu reparieren.
#3 Ignoriert
![Frau steht vor der Anzeigetafel. Text: Coronakrise adé Flughafen Wien macht Millionengewinn, erhielt vorher Millionen an Hilfen](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/1_1-1.png)
![Menschen gehen im Flughafen. Text: Im Jahr 2022 machte der Flughafen Wien 128,1 Mio. Euro Gewinn. Im Coronajahr 2021 verbuchte er auch ein Plus: 6,6 Mio. Euro. Dabei erhielt der Flughafen am Höhepunkt der Pandemie laut eigener Aussage 20 Mio. Euro an Coronahilfen - dazu Geld für Kurzarbeit in unbekannter Höhe.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/2_1-1.png)
![Flugzeug-Fenster. Text: In diesem Jahr erwartet der Flughafen bis zu 27 Millionen Fluggäste. Das ist nicht weit entfernt von den Zahlen vor der Pandemie. Das wäre doch Gelegenheit, zuviel erhaltene Coronahilfen zurückzuzahlen. Aber das hat Österreichs Regierung nicht vorgesehen.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/3_1-1.png)
![Flugzeug auf der Startrampe. Text: In den Hochphasen der COVID-19-Pandemie ging der Flugverkehr weltweit fast bis auf Null zurück. Das war gut für die Umwelt. Denn Fliegen schadet dem Klima mehr als jede andere Tätigkeit. Ein Flug nach Mallorca verursacht pro Person so viel CO2 wie 1 Jahr Fleisch essen.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/4_1-1.png)
![Flieger in der Luft. Text: Flugzeuge sind nicht nur für hohe CO2-Emissionen verantwortlich. Sie stoßen auch Rußpartikel und Stickoxide aus. Auch mögliche alternative Treibstoffe können Fliegen nicht klimafreundlicher machen. Das wird es erst, wenn wir weniger fliegen](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/5_0-1.png)
Alles hebt wieder ab. Auch der Gewinn des Wiener Flughafens in Schwechat. In den Coronajahren 2020 und 2021 stand hier der Betrieb fast still. Laut eigenen Angaben (aus dem Jänner 2021) erhielt der Betreiber deshalb 20 Millionen Euro an Coronahilfen vom Staat. Dazu kam Geld für Kurzarbeit in noch immer unbekannter Höhe. Jetzt schreibt der Flughafen wieder hohe Gewinne: 128,1 Millionen Euro plus machte Wien-Schwechat im vergangenen Jahr. Sogar im Coronajahr 2021 standen unter dem Strich 6,6 Millionen Euro Gewinn. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, zu viel erhaltene Hilfsgelder zurückzuzahlen. Aber leider: Das hat Österreichs Regierung bei den Coronahilfen für Unternehmen nicht vorgesehen.
In der Coronakrise wurde weniger geflogen, das tat dem Klima gut. Inzwischen ist dieser positive Effekt dahin. In diesem Jahr erwartet der Flughafen Wien bis zu 27 Millionen Passagiere. Das kommt schon nahe an die Zahlen vor der Pandemie heran. Dabei ist Fliegen sehr klimaschädlich. Ein Linienflug nach Mallorca verursacht laut Zahlen des WWF soviel CO2 wie ein Jahr lang Fleisch essen.
#4 Der Reihe nach
![Mann steht in Zimmer. Text: Entlastung für die Reichsten Die Abschaffung der Grunderwerbsteuer würde Mieter:innen nichts bringen](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/1_3-1.png)
![Haus. Text: Die Mietpreisbremse in Österreich ist vorerst geplatzt. Grund: Die ÖVP fordert einen 500.000 Euro Freibetrag bei der Steuer auf Grunderwerb. Erst dann will sie zustimmen. Von der Steuerbefreiung profitieren vor allem reiche Haushalte. Weniger gut Verdienende und Mieter:innen haben davon nichts.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/2_3-1.png)
![Geschicht. Text: Denn Eigentum können sich nur sehr wenige leisten. Der Großteil der Haushalte ist nicht in der Lage, einen Kredit aufzunehmen. Denn dafür braucht man mindestens 20% Eigenmittel.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/3_3-1.png)
![Geld. Text: Die ärmsten Haushalte wohnen fast vollständig zur Miete. Die reichsten leben meist ohnehin schon im Eigentum. Würde die Steuer auf Grunderwerb wegfallen, könnten sich mittlere Haushalte eine 300.000 Euro teure Wohnung um nur 0,8 Prozent eher leisten.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/4_3-1.png)
![Wohnung. Text: Die größte Hürde beim Eigenheim Kauf sind hohe Immobilienpreise. So kostet eine 80-m²-Wohnung im noch günstigen 15. Bezirk in Wien jetzt im Schnitt 480.000 Euro. Die Grunderwerbsteuer beträgt beim Kauf 16.800 Euro und fällt dagegen kaum ins Gewicht.](https://www.moment.at/wp-content/uploads/2024/01/5_1-1.png)
Die nächste Mieterhöhung in Österreich steht am 1. April an. Damit die Richtwertmieten nicht um 8,6 Prozent für 400.000 Haushalte in die Höhe schnellen, muss sich die Regierung noch diese Woche auf eine Mietpreisbremse einigen. Aber diese gilt derzeit als geplatzt. Der Grund: Die ÖVP hat für ihre Zustimmung einen Freibetrag von 500.000 Euro bei der Grunderwerbsteuer gefordert. Dem stimmten die Grünen nicht zu. Die Grunderwerbsteuer ist eine der letzten vermögensbezogenen Steuern in Österreich. Diese Forderung würde vor allem jenen Haushalten zugutekommen, die sich sowieso Eigentum leisten können, ergeben Analysen des Momentum Institut. Von der Entlastung der Mieter:innen fehlt weiterhin jede Spur.
Die größte Hürde beim Kauf von Eigentum ist aber nicht die Grunderwerbssteuer, sondern die hohen Immobilienpreise, zusammen mit den derzeitigen Kreditvergaben. Diese sehen einen Eigenmittelanteil von mindestens 20% vor. Ein Großteil der Haushalte ist somit nicht kreditwürdig und lebt stattdessen zur Miete. Eine 80-Quadratmeter-Wohnung in Wien kostete 2021 um rund 145.000 Euro mehr als noch 2015. Die Grunderwerbsteuer würde beim Kauf 13.000 Euro ausmachen und deswegen bei den sowieso hohen Preisen kaum ins Gewicht fallen.
Die reichsten Haushalte haben ohnehin schon größtenteils Eigentum. Für die ärmeren ist das gezwungenermaßen kein Thema. Aber auch den mittleren Haushalten würde das Abschaffen der Grunderwerbsteuer fast nichts bringen: Gerade einmal 0,8 Prozent von ihnen könnten sich dann eher eine 300.000 Euro Durchschnittswohnung leisten.
#5 Bonustrack
Eine britische Studie zeigt ganz deutlich, welche Vorteile die 4-Tage-Woche für Beschäftigte und Unternehmen bringt. Umsatzeinbußen gab es hingegen keine. Darüber redete Momentum-Chefökonom Oliver Picek im Interview mit „ORF III-Aktuell“.
Einen schönen Donnerstag
Anna