Niemand will, Frau muss
Wir wissen, dass Männer in jeder Lebensphase mehr bezahlte Arbeit übernehmen, während Frauen sehr viel mehr unbezahlt arbeiten. Bram De Rock und Guillaume Périlleux haben sich gefragt, was diese ungleiche Verwendung von Zeit mit dem Wohlbefinden und der Lebenszufriedenheit macht.
Sie verwenden dafür Daten aus Belgien. Ein typisches westeuropäisches Land, hier arbeiten ungefähr so viele Frauen, wie im EU-Durchschnitt und der Gender Pay Gap ist sehr klein.
Aber auch in Belgien arbeiten Frauen mehr zuhause als Männer, egal wie gut die Frauen gebildet sind.
Der Unterschied in der Priorität
Logisch also, dass Frauen dann zufriedener sind, wenn sie neben der unbezahlten Schicht “nur” eine bezahlte Teilzeitschicht übernehmen müssen. Männer sind im Unterschied dazu deutlich weniger zufrieden, wenn sie ihre Kinder übernehmen. Sie sind zufriedener, wenn sie sich ausschließlich auf ihre Ernährerrolle konzentrieren können.
Frauen sind dann zufriedener, wenn die unbezahlte und bezahlte Arbeit im Haushalt gleich verteilt ist. Männer hingegen halten es da lieber mit traditionellen Geschlechterrollen und sind weniger zufrieden, wenn sie unbezahlte Arbeit übernehmen müssen.
Was braucht es für mehr Fairness?
Wer will, dass die Arbeit daheim fair verteilt wird, braucht auf die Männer also eher nicht zu warten. Es braucht gesetzliche Rahmenbedingungen, die für Fairness sorgen. Zum Beispiel: eine verpflichtend geteilte Karenz zwischen Mama UND Papa.
Zur Studie:
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