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Demokratie
Gesundheit

Rechtes Trollen für Aufmerksamkeit: 3 Tipps gegen die Trigger-Strategie

Rechte Politiker:innen haben eine Strategie, um bekannt zu werden. Sie triggern Linke mit billigen Provokationen bei emotionalen Themen. Was man dagegen tun kann? Da hat Natascha Strobl 3 Tipps für dich.
 

Vorherige Woche habe ich über die Strategie hinter Laura Sachslehners Social Media Auftritt gesprochen. Aber was kann man dagegen eigentlich tun? Extrem Rechte und viele radikalisiert konservative Politiker:innen haben eine gemeinsame Strategie auf Social Media. Es geht nur noch darum, Linke oder linksliberale Kräfte möglichst aufs Blut zu reizen. Und das mit immer provokanteren, immer schrilleren Beiträgen. 

Owning the Libs

In den USA hat diese Strategie einen Namen: “owning the Libs”. Grob übersetzt: “es den Liberalen zeigen”. 

Das Rezept ist einfach: Man hangelt sich entlang der Kulturkampf-Themen: Migration, Asyl – „Ausländer“ eben. Gerne vermischt mit Sozialstaats-Bashing, einer Verachtung für arme Menschen, vielleicht noch mit dem Kleinreden der Klimakrise. In den USA kommt das Treten von Frauenrechten noch oben drauf.

In Österreich verfolgt etwa die Generalsekretärin der ÖVP, Laura Sachslehner dieses Prinzip konsequent. Aber wie kann man klug darauf reagieren?

Drei mögliche Strategien für dich:

  • Verschenkt in Sozialen Medien keine Reichweite an Unsinn: Hände weg vom Teilen-Button, und wenn es euch noch so in den Fingern juckt vor Aufregung. Ignorieren kann man natürlich auch nicht alles: Wenn ihr glaubt, dass Aussagen Widerspruch brauchen, dann macht einen Screenshot und postet den – oder fasst es in eigenen Worte kurz zusammen: Lenkt jedenfalls nicht direkte Aufmerksamkeit und eure Reichweite auf den anderen Account.
  • Deckt die Strategie auf: Fangt nicht bei Null an, sprecht nicht von “einem Fehler”, schließt nicht auf Unwissen oder mangelnde Information dieser Personen. Es ist Strategie, kein Ausrutscher. Damit kann man ganz anders und zusammenhängender über die Beiträge sprechen. 
  • Zieht den Vorhang zur Seite: Es reicht nicht, sich über das Gesagte aufzuregen und in der Empörung stehen zu bleiben. Arbeitet die Absicht heraus:. Warum soll am Sozialstaat gespart werden? Warum werden Sündenböcke vorgeschoben? Wovon wird mit Banalitäten abgelenkt? Worüber sprechen wir nicht, wenn wir uns von der billigen Provokation ablenken lassen?

Knopfdruck Wut

Das sind zumindest erste Schritte, um auf diese Strategie nicht reinzufallen. Es ist wichtig, aufmerksam zu bleiben, es ist wichtig, über die Zustände und angewandten Strategien empört zu sein – dazu muss man sich aber nicht auf Knopfdruck immer und immer wieder Wut abverlangen lassen. 

Gleichzeitig ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass dieses Verhalten gerade in einer Demokratie und für eine demokratische Partei nicht normal ist. Es sind Mittel von autoritären Kräften. Es sind die Mittel derer, die Kulturkampf betreiben, weil es ihnen selbst nützt. Auch, wenn sie damit Gesellschaften spalten.

 

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