Schnee ist kein guter Fleischersatz
Fragwürdige Winterwonderlands, ein gegessenes Jahr und eine zwischengeparkte Zukunft. Dein Morgenmoment kommt heute von Tom Schaffer und Anna Hirschhuber.
#1 Möchtest du das teilen?
Lukas ist 17 und macht eine Lehre. Eigentlich wollte er in der KfZ-Branche lernen. Aber im Betrieb wurde er gemobbt. Deshalb sattelte er um, und will jetzt Tischler werden. Weil er keine Firma fand, hat er eine überbetrieblichen Lehre begonnen. Nach einigen Monaten fürchtet er um seine Zukunft. Lukas fühlt sich zwischengeparkt. Was ist das Problem?
#2 Der Reihe nach
Was normalerweise nur Formalie ist, wird zur Farce. Immer am 3. Jänner des jeweiligen Jahres kommt in Amerika der Kongress zu einer konstituierenden Sitzung zusammen. In den Parlamentswahlen im November setzten sich die Republikaner:innen durch und stellen nun die Mehrheit im Repräsentantenhaus. Solange die/der Sprecher:in des US-Repräsentantenhaus nicht gewählt ist, kann das Repräsentantenhaus aber nicht seine Arbeit aufnehmen.
Kevin McCarthy kandidiert nach einer internen Ausscheidung für das Amt. Der jahrelange strikte Trump-Unterstützer ist für eine kleine Gruppe noch radikalerer Rechtsaußen-Politiker:innen, aber nicht extrem genug – und zu wenig rücksichtslos in seiner Haltung gegenüber Präsident Joe Biden. Die rechte Partei kündigte bereits an, besonders hart gegen die Demokratische Regierung von Biden arbeiten zu wollen. Mit der Mehrheit im Repräsentantenhaus könnten sie auch ein Impeachment-Verfahren einleiten.
#3 Hast du das gesehen?
Ebenfalls alle Jahre wieder kommen Anfang Jänner Menschen als „Heilige drei Könige“ verkleidet an unsere Türen. Meist sind es Kinder, die damit den Brauch des Sternsingens ausüben. Und oft werden damit Spenden für eine wohltätige Sache gesammelt. Warum man die Kinder dafür aber nicht schwarz anmalen sollte, erklärt dir Noomi Anyanwu diesmal Woche in ihrer Video-Kolumne „Alarm“.
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#4 In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Die aktuellen Temperaturen fühlen sich zwar mild an, aber sie sind eigentlich Extremwetter-Ereignisse. Viele Höchstwerte für diese Jahreszeit werden in ganz Europa gebrochen. Auch in den Alpen – von Österreich bis nach Frankreich – ist es zu warm. Der traditionelle Wintersport und damit auch der Tourismus bekommen das zu spüren. Viele Skigebiete müssen zu bleiben oder sind bestenfalls eine traurige Version eines „Winterwonderlands“. Diese Bilder aus den vergangenen Tagen zeigen, was wir damit meinen.
Der Grund für die Temperaturen ist einerseits das alle paar Jahre stattfindende Wetterereignis „La Niña“. Das sorgt in Europa immer für wärmere Zustände. Dass es aber immer wärmer wird und es gerade so besonders heiß ist, liegt aber an der Klimakrise. Die vom Menschen verursachten Treibhausgase heizen die Erdatmosphäre auf. Das bedroht überall auf der Welt das Leben von Menschen und Tieren, die Umwelt und eben auch unsere gewohnten Hobbys und Wirtschaftszweige wie den Wintertourismus.
#5 Besser geht doch
Jede:r Vierte in Österreich will in diesem Jahr weniger Fleisch essen. 30% sind bereits bewusst reduzierte Fleischesser:innen („Flexitarier:innen“). Und die Zahl der Vegetarier:innen und Veganer:innen steigt. Anfang 2021 gaben rund 11 Prozent der Befragten an, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. 2017 war es rund die Hälfte. Das ergab eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Lebensmittelkonzerns Iglo.
Wenn sich die Leute an diesen Vorsatz halten, ist das eine gute Entwicklung. Ein hoher Fleischkonsum ist logischerweise schlecht für die betroffenen Tiere, aber auch für die Umwelt und das Klima. Die Massenproduktion wird von schlechten Arbeitsbedingungen geprägt. Durch den Sektor werden besonders viele Treibhausgase ausgestoßen und große Flächen gerodet und verwendet.
Auch wenn die Klimakrise insgesamt nur politisch zu bewältigen ist. Weniger oder gar kein Fleisch zu essen, ist einer der größten Beiträge, den man als Einzelperson im Kampf gegen den Klimawandel leisten kann.
Einen schönen Donnerstag
Tom und Anna