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Arbeitswelt

Schnee von gestern

Dein Morgenmoment ist da!

 

Guten Morgen!

Heute geht um die toxische Beziehung zwischen Kurz und dem Balkan, einen ignorierten ArbeiterInnenkampf in Indien und die Rückeroberung von Airbnb-Wohnungen. Dein Morgenmoment, zusammengestellt von Katharina Egg.

#1 Möchtest du das teilen?

Contact-Tracing: Dieser Anglizismus ist seit der Pandemie ein wichtiger Begriff. Es geht um die Nachverfolgung positiver Corona-Fälle. Doch um das Instrument im Kampf gegen unkontrollierte Infektionen wirkungsvoll einsetzen zu können braucht es Personal. Bereits im Herbst geriet Österreich dabei an seine Grenzen: Ab Anfang Oktober konnten viele positiven Fälle nicht mehr nachvollzogen werden. Wo funktioniert am besten, wo am schlechtesten? Wir haben uns angesehen, wie die Bundesländer heute aufgestellt sind.

#2 Hast du das gesehen?

Wohnungen, die nicht an BewohnerInnen, sondern an TouristInnen vermietet werden, sind ein großes Problem für Städte. Während einige viel Geld mit ihnen verdienen, fehlt zunehmend der Wohnraum. Ein bekanntes Problem. Mit dem neuen Moment Mal mit Barbara Blaha kommen die guten Nachrichten: Es gibt sie, die Länder, Städte und Gemeinden, die diese Krise nützen, um Dinge besser zu machen.

 

#3 Lesetipp

“Reiserückkehrer und insbesondere Menschen, die in ihren Herkunftsländern den Sommer verbracht haben, haben uns Ansteckungen ins Land hineingeschleppt”, sagte Sebastian Kurz Mittwochabend im Fernsehen. Also sind Menschen mit Migrationshintergrund Schuld an den hohen Infektionszahlen und dem zweiten Lockdown? Diese Argumentation ist auf mehreren Ebenen einfach nur falsch. Natascha Strobl entlarvt in ihrer lesenswerten Analyse die rhetorischen Tricks des Bundeskanzlers.

#4 Wirtschaft erklärt

Die österreichische Regierung zahlt Unternehmen in vielen Branchen einen „Umsatzersatz“ aus, um ihnen durch die Pandemie zu helfen. Dieser Zuschuss ist aber keine gute Idee und schon gar nicht gerecht. Warum? Mit dem Umsatzersatz sei ein völliges Chaos entstanden, sagt Oliver Picek, Chefökonom des Momentum Insituts. “Es haben sich die durchgesetzt, die gute Verbindungen in die Wirtschaftskammer und ins Finanzministerium haben, aber nicht immer die, die es am meisten brauchen.”

#5 Ignoriert

 
Foto zeigt Protestierende mit Fahnen und erhobenen Armen. Text: Generalstreik in Indien: Rund 200 Millionen ArbeiterInnen und BäuerInnen protestieren für bessere Arbeitsbedingungen.

Sanjay Kanojia/AFP/Picturedesk.com

Trotz der Pandemie gingen vergangene Woche in ganz Indien Millionen Menschen auf die Straße und legten ihre Arbeit nieder. Gewerkschaften sprechen von 250 Millionen Streikenden. Weil sie sich über das ganze Land verteilen, ist das schwer überprüfbar. Etwa eine halbe Milliarde Menschen im riesigen Land arbeiten in der Landwirtschaft. Sie fürchten durch neue Deregulierungen der rechten Regierung von Premier Modi, dass sie Großkonzernen noch mehr ausgeliefert werden. Es ist schon der zweite riesige Protest dieses Jahres in Indien. Du hast nichts darüber gelesen? Kein Wunder, der Arbeitskampf wurde von den heimischen Medien größtenteils gekonnt ignoriert. Wir denken: Er verdient viel mehr mediale Aufmerksamkeit.

Ich hoffe, du hast den Schnee von gestern genossen. Denn heute ist er zumindest in Wien nur noch Matsch.

Ich wünsche trotzdem einen schönen Tag.
Katharina

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