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Ungleichheit
Fortschritt
Klimakrise

Sekundenklebertransportverbot gefällig?

Guten Morgen!

Eine Aufgabe zum Aufwärmen für den Montag: Fünf mal schnell hintereinander das Wort Sekundenklebertransportverbot sagen. Und nach dem Lesen des Newsletters das Wort hoffentlich schnell wieder vergessen. Der Morgenmoment kommt heute von Sebastian Panny.

Guten Morgen!

Eine Aufgabe zum Aufwärmen für den Montag: Fünf mal schnell hintereinander das Wort Sekundenklebertransportverbot sagen. Und nach dem Lesen des Newsletters das Wort hoffentlich schnell wieder vergessen. Der Morgenmoment kommt heute von Sebastian Panny.

#1 Möchtest du das teilen?

Wir benötigen dringend mehr klinische Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen. Doch die Ausbildungen dauern lange und reichen nicht. Um als Therapeut:in oder im klinischen Bereich mit Patient:innen arbeiten zu dürfen, braucht es Zusatzausbildungen. Und die sind sehr teuer. Wo genau die Hürden liegen, haben wir für dich recherchiert.

#2 Der Reihe nach

Eigentlich wollte die EU den Verkauf von Autos mit Verbrenner-Motor ab 2035 verbieten. Dagegen hat sich vor allem von Deutschland und Österreich Widerstand gebildet. Österreichs Kanzler Karl Nehammer will “den Fortschritt zulassen” und nicht “innovationsfeindlich” sein. Deswegen setzt er sich für E-Fuels ein. 

Leider gilt auch hier dasselbe, was auch sonst bei der Beschwörung von “Innovation” im Kampf gegen die Klimakrise gilt. Ein genauer Blick darauf lässt alle Versprechen bröckeln und einstürzen. Die Technologie ist zu teuer, zu ineffizient und zu weit entfernt, um unsere Emissionen zu reduzieren. 

Klar, E-Fuels haben Vorteile. So kann man Autos einfach weiter verwenden, ebenso wie die Infrastruktur zum Tanken. Und in bestimmten Anwendungsbereichen können sie sinnvoll sein. Aber nicht als massenhafter Ersatz für Benzin oder Diesel.

Die Probleme bei E-Fuels beginnen schon bei der Herstellung. Die benötigt enorm viel Energie. Und selbst wenn die aus erneuerbaren Quellen kommt, wäre die woanders besser aufgehoben. Nicht nur bei diesem Schritt geht Energie verloren, auch bei der Verbrennung in normalen Verbrenner-Motoren wird hauptsächlich Wärme erzeugt. Beim Fahren ergibt sich dadurch ein Wirkungsgrad bei E-Fuels von gerade einmal 15 Prozent. Bei E-Autos liegt der zwischen 70 und 80 Prozent.

Außerdem werden E-Fuels noch zusätzliche Emissionen erzeugen. Denn es gibt noch keine geeigneten Pipelines für den Transport. Es wären zudem enorme Mengen erforderlich, um Benzin und Diesel zu ersetzen – Mengen, die in nächster Zeit unmöglich hergestellt werden können. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bleibt also bestehen.

E-Fuels sind eine Ausrede. Alles soll so bleiben, wie es ist. Bloß keine große Veränderung. Denn für E-Fuels müsste man nichts umstellen. Man kann damit sein Gewissen beruhigen und sich zurücklehnen. Klar ist aber: Lösung sind sie keine.
 

#3 Hast du das gesehen?

Der internationale Leichtathletikverband hat beschlossen, trans Frauen von Wettbewerben auszuschließen. Dabei gibt es aktuell gar keine trans Frauen, die in diesem Bereich antreten. Mit dem vorauseilenden Verbot treffen sie vor allem andere Frauen, wie Vicki erklärt: 

@moment_magazin

♬ Originalton – Moment Magazin

 #4 Meme des Tages

 
Meme

Uns droht jetzt schon ein viel zu trockenes und heißes Jahr. Aber wisst ihr, wen wir zu Staatsfeinden erklären und streng kontrollieren sollten? Genau, Menschen mit Superklebern. 

München ist diesen Schritt gegangen. Was unter dem wunderschönen Wort “Sekundenklebertransportverbot” gemeint ist: Aktuell dürfen sieben Aktivist:innen keinen Klebstoff mit sich herumführen. Werden sie doch mit einem erwischt, müssen sie 1.000 Euro Strafe zahlen. 

Ob diese Anordnung der Münchner Kreisverwaltung bei uns Schule machen wird, können wir nicht sagen. Nach mehr Einschränkungen für Aktivist:innen wird auch in Österreich gerufen.
 
Da muss es gar kein Sekundenklebertransportverbot werden. Es trifft wie so oft den Boten und nicht den Verursacher.

#5 So kann es gehen

In den nächsten Jahren wird es wohl weniger Umstiege in Amsterdam geben. Die niederländische Regierung hat sich nämlich für einen noch nie dagewesenen Schritt entschieden. Sie schränkt die internationalen Flugverbindungen ein, die aus den Niederlanden starten.

Das trifft vor allem den Flughafen Amsterdam Schiphol. Plan der Regierung ist es, die Zahl der Flüge in einem ersten Schritt von 500.000 auf 460.000 zu senken. Ab Winter 2023 soll er in Kraft treten.

Den Fluggesellschaften ist das natürlich ein Dorn im Auge. Weniger Flüge bedeutet für sie weniger Geld. Sie wollen die niederländische Regierung verklagen, weil die im Kampf gegen die Klimakrise einen ernsthaften Schritt setzt.

Derartige Einschränkungen bei Flugverbindungen gab es bisher nur für Kurzstreckenflüge. Frankreich hat bereits ein Verbot umgesetzt. Wo es zwischen Städten Zugverbindungen unter zweieinhalb Stunden gibt, werden keine Flüge mehr angeboten.

Einen schönen Start in die Woche

Sebastian

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