print print
favorites-circle favorites-circle
favorites-circle-full favorites-circle-full
Ungleichheit
Arbeitswelt
Demokratie
Fortschritt

Stehst du heute unter Strom?

Guten Morgen,

heute ist der internationale Frauentag. Zeit, Blumen zu kaufen und zum Wahlrecht zu gratulieren. Scherz. Dein Morgenmoment kommt heute von Katharina Egg.

#1 Möchtest du das teilen?

Österreich soll für die nächsten Jahre rund 60 Milliarden Euro an Corona-Hilfsgelder eingeplant haben. Das ist eine Menge Geld. Aber wohin und an wen geht die größte Summe? In früheren Krisen profitieren Männer von Hilfen mehr als Frauen. Ist dieser Fehler wieder passiert?

#3 HerStory

 
Ute Bock (1942- 2018): Menschenrechtsaktivistin, unermüdlich im Einsatz für AsylwerberInnen.

Wir feiern den ganzen März als “Women’s History Month” und damit jeden Tag große Österreicherinnen. Heute ist Ute Bock dran. Sie steht für den unermüdlichen Einsatz für Geflüchtete und Menschen in Not.

Die gebürtige Linzerin kam bald nach ihrer Matura nach Wien. Sie bewarb sich bei der Stadt und fing dann – ohne Ausbildung – als Erzieherin an. Mit Mitte 30 wurde sie dann Leiterin eines Heimes in Favoriten. Später sprach sie darüber, dass ihr damals „übliche“ Erziehungsmethoden in Heimen und Familien im Rückblick „schrecklich“ erscheinen und gestand auch eigene Fehler. Gegen den Widerstand älterer PflegerInnen habe sich die Situation leider nur sehr langsam gebessert.

In den 90ern schickte das Jugendamt immer mehr Geflüchtete aus dem zerfallenen Jugoslawien und später aus Ländern Afrikas in ihr Heim. Ute Bock setzte sich für Jobs, Deutschkurse und auch Schlafplätze außerhalb ihres überfüllten Heims ein. Kurz: Sie kämpfte für bessere Lebensbedingungen und Rechte der Jugendlichen.

Dieses Engagement behielt sie ihr Leben lang: Auch in der Pension organisierte sie private Wohngemeinschaften, Rechtsberatung und verschiedene Kurse, die sie mithilfe von Spenden und Großteils ehrenamtlicher HelferInnen finanzierte und betreute. 2002 gründete sie den Ute Bock Verein gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus. Über Ute Bock wurden mehrere Dokumentationen und Filmprojekte gedreht. Für ihr soziales Engagement erhielt Ute Bock viele Preise.

#3 Gezeichnet

Weiter zur Imagepflege im neuen Hebel der Macht: Alle Menschen lieben süße Tiere. Der Premierminister hat diese hochpolitische Weisheit verstanden und eine gute Idee, wie er sein eigenes Image verbessern kann.

#4 Grafik des Tages

 
Mieten steigen schneller als andere Ausgaben und als Einkommen

Alles wird teurer? Das ist ein Gefühl, mit dem man in Bereichen wie Essen, Trinken oder Wohnen nicht so daneben liegt. Die Inflation, also die Teuerungsrate, lag in Österreich 2020 im Schnitt bei 1,4 Prozent. Sie war damit doppelt so hoch wie im Durchschnitt der EU-Staaten. Zu den größten Preistreibern gehörten im vergangenen Jahr die Mieten, sie sind in Österreich besonders gestiegen. Und sie sind auch ein Grund dafür, warum Menschen mit geringeren Einkommen besonders stark von der Teuerung betroffen sind. Sie wohnen häufiger zur Miete und geben einen relativ großen Teil ihres Einkommens für Mieten aus.

Das Thema interessiert dich? Das Momentum Institut hat ausführlich analysiert, warum die Inflation Menschen mit einem geringen Einkommen stärker trifft Und was man jetzt dagegen tun sollte.

 

#5 Besser geht doch

 
Mehrwert aus Abfall? Die Stadt Sevilla produziert Strom aus Orangen.

In Südspanien wachsen Orangenbäume auf Plantagen und in Städten. Sie tragen nicht nur in der Erntezeit ihre Früchte. Im Winter sind sie oft bitter und landen häufig als Fallobst auf den Straßen der Orte. Die Lösung der Stadt Sevilla? Die Tonnen an Winter-Orangen aus der Stadt sollen in einem Pilotprojekt zu Strom werden. Das Methan, das die Früchte bei einer Fermentation produzieren, soll für die Erzeugung von Elektrizität verwendet werden. Bei einem Versuch mit 35 Tonnen Orangen soll die örtliche Wasseraufbereitungsanlage betrieben werden. Wenn der Versuch klappt, hat Sevilla zwei Probleme weniger: Der erzeugte Strom ist organisch und die Orangen sind kein Problem für die Müllabfuhr. Später ist geplant, den Orangenstrom in das Netz der gesamten Stadt einzuspeisen. Wenn alle überflüssigen Orangen der Stadt recycelt werden, würden damit rund 73.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Ich bin schon gespannt, wie und ob das Projekt über die Bühne geht. 

Ich wünsche einen kämpferischen Weltfrauentag.

Willkommen in der neuen Woche!

Katharina

    Neuen Kommentar hinzufügen

    Kommentare 0 Kommentare
    Kommentar hinzufügen

    Neuen Kommentar hinzufügen

    Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Beitrag!