Steuern, Wohnen, Vermögen: Das halten die ÖsterreicherInnen für die größten Ungerechtigkeiten
So finden etwa die Hälfte aller Befragten sowohl die Verteilung von Vermögen als auch der Steuerlast als ungerecht. Nur jede fünfte Person hält diese beiden Bereiche für gerecht. Auch bei der Verteilung wichtiger Jobs und die Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit finden die befragten ÖsterreicherInnen größtenteils ungerecht.
Besonders ungerecht wird jedoch der Zugang und die Preise für Wohnraum empfunden. 54 Prozent sehen hier hohe Ungerechtigkeiten. Auch wer die Klimakrise verursacht und wer seine Folgen zu spüren bekommt, ist nur für 12 Prozent gerecht, aber für 48 Prozent ungerecht.
Doch natürlich ist nicht alles in Österreich ungerecht. Themen wie den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Konsumentenschutz und den Zugang zu schnellem Internet und Handynetzen empfinden ÖsterreicherInnen größtenteils als gerecht.
Viele Ungleichheiten
Auf die Frage, welche Gruppen ihre Interessen besser durchsetzen können, werden große Ungleichheiten gesehen: Männer. Reiche und Unternehmen haben mehr empfundene Macht in der Gesellschaft als Frauen, Arme und ArbeitnehmerInnen. Ein Unentschieden gibt es nur bei der Frage, ob ältere oder jüngere Menschen eher ihre Interessen durchsetzen können.
Druck am Arbeitsplatz
Eine Sache haben alle Generationen gemeinsam. Viele wurden bzw. werden von ihren ArbeitgeberInnen ungerecht behandelt. Die Umfrage zeigt auch: Der Druck in der Arbeitswelt ist sehr hoch. 9 von 10 Befragten stimmen der Aussage zu, dass der Druck in der Arbeitswelt immer größer wird.
Für die Studie wurden 2.000 Personen ab 16 Jahren befragt. Das IFES führte sie im Auftrag der Arbeiterkammer Wien anlässlich des 100-jährigen Geburtstages der AK durch, der unter dem Titel “100 Jahre Gerechtigkeit” gefeiert wird.