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Arbeitswelt

5 Tipps, damit dein Praktikum nicht zum Reinfall wird

Sommer ist Praktikumszeit. Tausende Schüler:innen und Studierende strömen in Unternehmen, um Arbeitserfahrung zu sammeln und zu lernen. Für viele sind Praktika die ersten Berührungspunkte mit der Berufswelt. Umso schlimmer ist es, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden. Wie du keine bösen Überraschungen erlebst und wo du dir Hilfe suchen kannst, erfährst du in diesen 5 Tipps.

#1 Informiere dich vorher, wie dein Praktikum aussehen soll

Praktikum ist nicht gleich Praktikum. Studierende der Gesundheits- und Krankenpflege unterliegen anderen Regeln als Schüler:innen. Informiere dich deshalb vorab, welche Bedingungen dein Praktikum erfüllen muss. 

Du solltest auf jeden Fall den Unterschied zwischen einem Arbeitsverhältnis und einem Ausbildungsverhältnis kennen. Bei ersterem steht die Arbeit im Vordergrund, du hast dabei mehr Pflichten, musst aber auch nach Kollektivvertrag und damit normalerweise besser entlohnt werden. 

Beim Ausbildungsverhältnis steht die Ausbildung im Vordergrund. Du bekommst wahrscheinlich höchstens ein Taschengeld, sollst dafür aber viel lernen. Du darfst nicht wie normale Mitarbeiter:innen in den betrieblichen Arbeitsablauf eingebunden werden und unterliegst keiner Arbeitsverpflichtung. 

Mehr Infos gibt es für Beschäftigte auf den Websites von Arbeiterkammer, Gewerkschaft und für die Unternehmen bei der Wirtschaftskammer. Dort kann man sich auch jederzeit telefonisch beraten lassen.
 

#2 Suche früh genug nach einem Praktikumsplatz

Praktikumsplätze sind knapp. Wer für sein Sommerpraktikum erst im Frühjahr zu suchen beginnt, wird oft kein Unternehmen mehr finden. Deshalb solltest du schon früh beginnen, dich um ein Praktikum umzuschauen – am besten schon im Herbst davor. Schreibe aktiv Unternehmen an und frag im Familien- und Freundeskreis nach Erfahrungen. Vielleicht kann dir jemand ein Unternehmen empfehlen oder Kontakte herstellen.

Sei bei der Suche nach Unternehmen ruhig etwas anspruchsvoll. Das Praktikum sollte zu dir passen und den Anforderungen deiner Ausbildung entsprechen. Schließlich wirst du im Unternehmen viel Zeit verbringen und solltest dabei auch etwas lernen.

#3 Kläre vorher, welche Arbeiten du machen musst

Hast du erstmal ein passendes Unternehmen gefunden, solltest du abklären, welche Arbeiten für dich vorgesehen sind. Deine Tätigkeiten sollten jedenfalls zu deiner Ausbildung passen und abwechslungsreich sein. Sonst kann dein Praktikum schnell frustrierend werden: Immer wieder hört man von Praktikant:innen, die 4 Wochen lang nur Fotos einscannen mussten. So etwas ginge natürlich am Ziel deines Praktikums vorbei. Im besten Fall bekommst du eine Tätigkeitsbeschreibung schriftlich. So kannst du immer wieder darauf zurückgreifen.

#4 Lass dir einen Praktikumsvertrag geben

Arbeitszeiten, Überstundenregelungen, Entlohnung, Versicherung u.v.m. sollten in einem Praktikumsvertrag festgeschrieben werden. Den Vertrag solltest du möglichst vor Antritt deines Praktikums einsehen und unterschreiben. Achte auf Kleingedrucktes und unterschreibe nichts, was dir nicht ganz klar ist. Kopiere den Vertrag, so kannst du während und nach deinem Praktikum immer wieder nachlesen, ob auch alles so vereinbart wurde, wie es gekommen ist.

#5 Schreib mit, was du in deinem Praktikum tust, und suche Hilfe

Niemand lässt sich gerne unfair behandeln oder ausnutzen. Gibt es Probleme beim Praktikum, kannst du dir Hilfe suchen. Wenn du etwa Tätigkeiten durchführen musst, die mit deinem Vertrag nichts zu tun haben, unbezahlte Überstunden leisten musst oder zu wenig Geld bekommst, kannst du dich an die Expert:innen von Arbeiterkammer oder Gewerkschaft wenden. Diese beraten dich kostenlos und nehmen für dich Kontakt zum betreffenden Unternehmen auf. Vielleicht bekommst du ja eine Nachzahlung oder eine Entschädigung.

Damit die Expert:innen dir besser helfen können, ist es wichtig, dass du dein Praktikum regelmäßig dokumentierst. Wie lange arbeitest du täglich? Welche Tätigkeiten musst du durchführen? Umso genauer die Dokumentation, desto besser können mögliche Verstöße der Arbeitgeber:innen von den Expert:innen nachvollzogen werden.

 

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