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Die österreichische Familienpolitik verstärkt die Geschlechterungleichheit: das ist das Ergebnis einer aktuellen Kurzanalyse für das Momentum Institut.
Die Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit ist eben keine rein persönliche Entscheidung.
Familienpolitik mit überholten Maßnahmen
Die österreichische Familienpolitik setzt auf einen überholten Maßnahmenmix: hohen Barleistungen an Familien stehen geringe Sachleistungen gegenüber, die öffentlichen Ausgaben für Kinderbetreuungseinrichtungen sind vergleichsweise niedrig. Einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz gibt es de facto erst für 5-jährige Kinder.
Als Resultat sind die Betreuungsquoten von unter 6-Jährigen niedrig und Österreich ist nach den Niederlanden Vize-Europameister bei der Teilzeitquote von Müttern. Das hat gravierende Folgen für Karriereverläufe, für den Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern und die Pensionshöhe.
Was empfehlen die Autoren?
- Einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder ab dem ersten Geburtstag
- die gleichmäßige Aufteilung einer gut bezahlten Karenzzeit auf Mütter und Väter
- mehr Engagement für bessere Vereinbarkeit durch Unternehmen, etwa durch Regelungen in Kollektivverträgen.
Den "Policy Brief" des Momentum Instituts in voller Länge als PDF-Download gibt es hier.