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Arbeitswelt
Demokratie
Klimakrise
Ungleichheit

Warten auf das Überfällige

Guten Morgen!

Es ist nicht immer leicht, seine Stimme zu erheben, manche versuchen und schaffen es trotzdem. Deinen heutigen Morgenmoment schickt dir Lisa Wohlgenannt.

#1 Möchtest du das teilen?

Es ist still geworden rund um Belarus. Doch das liegt nicht daran, dass es nichts mehr zu kritisieren gibt. Im Gegenteil. Immer weniger Menschen wagen es, ihre Stimmen gegen das Regime von Lukaschenko zu erheben. Ein Oppositioneller aus Belarus hat mit uns über die Lage im Land gesprochen.

#2 Zahl des Tages

 
Ein junger Mann mir Regenbogenflagge über den Schultern zwischen Menschen. Im Text: "6 von 10 LGBTIQ+Personen erleben Diskriminierung am Arbeitsplatz."

LGBTIQ+-Personen outen sich eher im Privatleben als am Arbeitsplatz. Besonders in Österreich. Hier halten 42 Prozent ihre LGBTIQ+-Identität geheim. Im globalen Schnitt sind es 25 Prozent. Das ist der zweithöchste Wert unter den untersuchten Nationen nach Indien mit 59 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Befragung der Unternehmensberatung Boston Consulting Group. Dabei wurden 8.800 Personen in 19 Ländern, darunter auch Österreich, befragt.

Im globalen Schnitt haben 6 von 10 LGBTIQ+-Personen bereits Diskriminierung am Arbeitsplatz erlebt. In Österreich sind es 5 von 10. Die Diskriminierung erfolgt meist auf sozialer Ebene. Es geht häufig um diskriminierende Aussagen, Ausgrenzung oder Mobbing. Einige Menschen haben sogar karrierebezogene Diskriminierung durch weniger Lohn, Anerkennung sowie sexuelle Belästigung oder körperliche Gewalt erlebt.

Die Autor:innen der Studie sehen deshalb allem voran die Firmen in der Pflicht, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich Betroffene sicher fühlen. LGBTIQ+-freundliche Initiativen helfen dabei und führen dazu, dass weniger Menschen ihre sexuelle Orientierung verbergen. In Österreich outen sich ohne solche Initiativen nur 4 von 10 Personen, mit Initiativen sind es 7 von 10.

#3 In was für einer Welt leben wir eigentlich?

 
Die Regierungsmitglieder sitzen bei der Regierungsklausur 2020 in Krems nebeneinander. Zu sehen sind von links nach rechts Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Leonore Gewessler, Vizekanzler Werner Kogler, Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bundesminister für Finanzen Gernot Blümel. Im Text: "Die Regierung ist bei den eigenen Massnahmen zum Klimaschutz in Verzug."

Mehr als 380.000 Wahlberechtigte unterzeichneten vergangenes Jahr das Klimavolksbegehren. Im Frühjahr beschlossen die Regierungsparteien daraufhin einen rechtlich nicht verbindlichen Entschließungsantrag, der die Forderung der Bürgerinitiative umsetzen sollte. Bei den Projekten ist man nun aber im Verzug.

Geplant waren beispielsweise zwei Gremien. Ein „Klimarat der Bürgerinnen und Bürger“ und ein mit Fachleuten besetzter „Klimabeirat“. Auch aufgrund der Covid-19-Maßnahmen habe sich die Einrichtung der Gremien verzögert. Und auch der Entwurf des  Klimaschutzgesetzes hätte schon vor dem Sommer präsentiert werden sollen.

Die Initiatorin des Klimavolksbegehrens Katharina Rogenhofer übt deshalb Kritik. Trotz großer Versprechen werden die Forderungen und die notwendigen Klimamaßnahmen nicht ausreichend umgesetzt, sagt Rogenhofer. Das sei fahrlässig und „eine Verhöhnung der fast 400.000 Menschen, die das Klimavolksbegehren unterschrieben haben“.

#4 Besser geht doch

 
Ein Haufen Abfall, vor allem Einwegplastik, liegt an einem Strand. Im Text: "Indien beschließt ein Verbot von Einwegplastik."

Im kommenden Jahr verbietet Indiens Regierung nach und nach verschiedene Wegwerfprodukte aus Plastik. Ab Juli ist beispielsweise die Produktion, der Verkauf und die Benutzung von Plastikgeschirr und Strohhalmen verboten. Ab September kommen dünne Einwegtüten hinzu. Indien plant ein solches Verbot bereits seit Jahren. Jetzt ist es beschlossen.

Verpackungen machen mehr als 40 Prozent der eigenen Plastikproduktion aus, meldet ein Forschungsinstitut in Neu-Delhi. Diese sind meist aus Einwegplastik. Damit gehört Indien zu den Ländern, die weltweit das meiste Einwegplastik nutzen. Indiens Müllproblem wird damit zwar noch nicht gelöst sein, es ist jedoch ein wichtiger Schritt zur Einschränkung des Plastikverbrauchs.

 

#5 Bonus Track

Das Arbeitslosengeld soll das materielle Überleben von Arbeitslosen sicherstellen. Für viele Menschen ohne Job erfüllt es diese Aufgabe derzeit nicht. Das zeigt eine neue SORA-Untersuchung im Auftrag des Momentum Instituts. Rund neun von zehn Befragten leben mit unter 1.200 Euro pro Monat deutlich unter der Armutsgrenze, die in Österreich bei 1.328 Euro für einen Ein-Personen-Haushalt liegt.

In der ORF „Zeit im Bild“ erklärt Barbara Blaha, Leiterin des Momentum Instituts, was das niedrige Arbeitslosengeld in Österreich für arbeitslose Menschen bedeutet und was notwendig wäre, damit es seine Funktion der Existenzsicherung erfüllt.

 

Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag!

Lisa

 

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