Warum die Inflation in Österreich nur langsam sinkt
Im Juli betrug die Inflationsrate 7 Prozent. Das bedeutet, die Preise waren im Juli 2023 um 7 Prozent höher als noch im Juli 2022. Die Inflationsrate ging damit im Vergleich zum Juni um einen Prozentpunkt zurück. Erstmal eine gute Nachricht für die Österreicher:innen. Ein Blick in die Eurozone zeigt jedoch: Da ginge mehr.
Österreich liegt bei der Teuerung noch immer im Spitzenfeld
Von den 20 Ländern der Eurozone ist Österreich in Sachen Teuerung im Spitzenfeld, berechnet das Momentum Instituts. Nur die Slowakei (10,3 Prozent), Kroatien (8 Prozent) und Litauen (7,2 Prozent) haben noch eine höhere Inflationsrate. Der Durchschnitt liegt bei 5,3 Prozent.
Inflationstreiber: Energie und Mieten
Die großen Inflationstreiber hierzulande sind Energie und Mieten. Gas ist im Vergleich zum Vorjahr um 82,6 Prozent teurer geworden, Fernwärme um 69,1 Prozent und die Mieten um 8,2 Prozent. Argumentiert wird das meist mit gestiegenen Kosten durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Doch das macht nur einen Teil der Teuerung aus.
Profite treiben Preise in die Höhe
Ein Teil der Inflation ist nämlich nicht durch die hohen Energiepreise importiert, sondern hausgemacht. Dabei sind vor allem die Profite der Unternehmen Preistreiber. Teilweise haben die Unternehmen die Preise nämlich deutlich über ihre Mehrkosten hinaus erhöht und damit ihre Gewinne gesteigert. 58 Prozent der hausgemachten Teuerung gehen laut Berechnungen des Momentum Instituts auf die höheren Profite zurück. Damit hält die profitgetriebene Teuerung bereits seit über zwei Jahren an. Und die Arbeitnehmer:innen können sich für ihr Geld immer weniger leisten.
Ökonom empfiehlt: Preisbremsen und Übergewinnsteuern
Das Momentum Institut empfiehlt Preisbremsen und effektive Übergewinnsteuern für Krisengewinner, um die Inflation zu senken. Allen voran in der Energie- und Bankenbranche profitieren die Unternehmen. Für Energieunternehmen gibt es eine solche Steuer bereits. Den größten Teil der Gewinne berührt sie aber gar nicht. Für Banken gibt es gar keine. Diese haben im vergangenen Jahr über 1,6 Milliarden Euro an zusätzlichen Gewinnen eingenommen. Sie haben die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank nämlich für sich genutzt. Indem sie die hohen Zinssätze zwar für Kredite, nicht aber für Einlagen an die Kund:innen weitergegeben haben. “Während Kreditnehmer:innen mit variabel verzinsten Krediten nun Länge mal Breite zur Kasse gebeten werden, schmilzt den Sparenden ihr Erspartes auf der Bank förmlich weg”, erklärt Jakob Sturn, Ökonom am Momentum Institut.