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Ungleichheit

Wer ist Claudia Lösch? Erfolgreichste Skifahrerin in der Geschichte des österreichischen Behindertensports

Claudia Lösch ist die erfolgreichste Skifahrerin in der Geschichte des österreichischen Behindertensports.

Claudia Lösch wurde 1988 geboren und wuchs in Niederösterreich in Neupölla auf. 1994 erlitt sie in Folge eines Autounfalls eine Querschnittlähmung. Als Lösch im Fernsehen ein Skirennen mit Behindertensportlern sah, war ihre Motivation geweckt, es ebenfalls in ein solches Team zu schaffen. 2002 wurde sie Mitglied des österreichischen Skiteams im Behindertensport.

 
Claudia Lösch beim Skifahren

Claudia Lösch wurde 1988 geboren und wuchs in Niederösterreich in Neupölla auf. 1994 erlitt sie in Folge eines Autounfalls eine Querschnittlähmung. Als Lösch im Fernsehen ein Skirennen mit Behindertensportlern sah, war ihre Motivation geweckt, es ebenfalls in ein solches Team zu schaffen. 2002 wurde sie Mitglied des österreichischen Skiteams im Behindertensport.

Mit dem Monoski aufs Siegerpodest

Lösch ist die erfolgreichste Skifahrerin in der Geschichte des österreichischen Behindertensports und zählt überhaupt zu den erfolgreichsten SportlerInnen Österreichs. Sie wurde siebenmal zur Behindertensportlerin des Jahres gewählt.

In den Rennen ist sie in sitzender Position auf einem Monoski unterwegs. Zu ihren größten Erfolgen zählen Goldmedaillen bei den Winter-Paralympics 2010 in Vancouver im Slalom und Super-G. Insgesamt gewann sie 9 Medaillen bei Paralympischen Winterspielen. Lösch fährt alle Disziplinen. 2009 und 2010 gewann sie den Gesamtweltcup. 

Rücktritt mit viel Kritik

2018 gab Lösch überraschend ihren Rücktritt vor einer Weltmeisterschaft bekannt. Sie gab an, dass an ihrem vorzeitigen Karriere-Ende vor allem das “absolut unprofessionelle Verhalten” des Internationalen Paralympischen Komitees verantwortlich gewesen sei. Dieses konnte lange nicht bestätigen, ob die Weltmeisterschaft überhaupt stattfinden würde und konnte lange keinen brauchbaren Rennkalender vorzeigen. Lösch übte jedoch auch Kritik am österreichischen Sportförderungssystem, bei dem Finanzierungsfragen ebenfalls lange ungeklärt blieben.

Lösch kämpft für mehr Barrierefreiheit auf den Skipisten

In Interviews äußerte sich Lösch kritisch über die nicht ausreichende Barrierefreiheit in Skigebieten. Zwar würde es Bemühungen der Betreiber geben, gleichzeitig würden aber oft Sessellifte durch Gondeln ersetzt. Gondeln seien für Menschen mit Behinderung viel schwieriger und anstrengender zu benutzen.

Erste Frau in Komitee der Bundessport GmbH

Lösch lebt nun in Innsbruck, wo sie auch Politikwissenschaft studierte. Heuer wurde sie von Werner Kogler in die Kommission der Bundessport GmbH berufen, sie ist die erste Frau in dieser Funktion. Lösch will sich nun dafür einsetzen, dass Sportförderungen treffsicherer bei Athleten ankommen.

 

Dieser Text entstand in der Serie #HerStory während des Women’s History Month. Weil Frauen in der Geschichtsschreibung oft übersehen oder kleingeredet werden stellt MOMENT jeden Tag im März 2021 eine Österreicherin vor, deren Wirken wir in zeitgenössischer oder historischer Hinsicht bemerkenswert finden.

 

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