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Fortschritt

Wer ist Elfriede Jelinek? Nobelpreisträgerin für Literatur

Wir machen den März zum „Women’s History Month“ und stellen bedeutende Österreicherinnen vor. Heute: Elfriede Jelinek, Nobelpreisträgerin für Literatur.

Elfriede Jelinek wurde 1946 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. In den 70ern ihr der literarische Durchbruch mit dem Roman „die liebhaberinnen“, eine linke, feministische Karikatur eines Heimatromans.

In den 80ern kam der erste große Skandal: Jelinek behandelte in einem Theaterstück die schlechte Vergangenheitsbewältigung der NS-Zeit in Österreich. Später setzte sie sich unter anderem mit weiblicher Sexualität auseinander und schrieb ein Stück über den Anschlag von Franz Fuchs auf Sinti und Roma im Burgenland.

Als Schriftstellerin ist sie heute weltweit bekannt. Auch weil sie 2004 den Nobelpreis für Literatur für ihr Gesamtwerk erhielt. Er gilt als höchste Auszeichnung für SchriftstellerInnen.

Während Jelinek schon früher in Deutschland als außergewöhnliche Texterin bekannt und geschätzt wurde, war sie in ihrem Heimatland Österreich Angriffen von Konservativen und Rechten ausgesetzt.

 
Elfriede Jelinek (*1946). Nobelpreisträgerin für Literatur.

Elfriede Jelinek wurde zur Zielscheibe von Rechten und Konservativen

Jelinek war Feindbild für die ÖVP, die FPÖ und die Krone. In der größten Tageszeitung Österreichs wurde sie beschimpft, die Freiheitlichen Wiens machten mit ihrem Namen 1995 sogar Wahlkampf. Auf dem Plakat hieß es: „Freiheit der Kunst statt sozialistische Staatskünstler.“ Darüber der Name: Jelinek.

Vor fünf Jahren stürmten die rechtsextremen Identitären Jelineks Aufführung von „Die Schutzbefohlenen“ an der Uni Wien. In dem Stück geht es um den Umgang mit geflüchteten Menschen.

Wie die Presse schreibt: „Es scheint in der österreichischen Literatur der Gegenwart beinahe Brauch zu sein, dass ihre Besten allgemein angefeindet werden.“

Die Feministin Elfriede Jelinek lebt zurückgezogen, gibt selten Interviews. In ihren Werken übt sie weiter laute Kritik an unserer Gesellschaft. Die Wahrheit tut eben manchmal weh.

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