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Demokratie

Wer ist Rudi Fußi?

Wer ist Rudi Fußi?
Rudi Fußi will laut Medienberichten Chef der SPÖ werden und dabei gegen Andreas Babler antreten. Wer ist Rudi Fußi?

Wer ist Rudi Fußi?

Rudolf Fußi ist ein 1978 geborener PR- und Polit-Berater aus Fohnsdorf. Er ist einer interessierten Öffentlichkeit durch seinen seit Jahrzehnten immer wieder aufkeimenden politischen Aktivismus bekannt geworden. 2024 wollte er für den SPÖ-Vorsitz kandidieren und bekam dafür die Unterstützung von Boulevardmedien. Die nötigen Unterschriften von SPÖ-Mitgliedern brachte er bis zum Ablauf der letzten Frist nicht ein.

Will Rudi Fußi SPÖ-Chef werden?

Rudi Fußi kündigte am 9. Oktober an, sich einer Mitgliederentscheidung um den SPÖ-Vorsitz stellen zu wollen. Das Gerücht verbreitete in den Tagen davor zuerst die „Kronen Zeitung“. Hinterher bestätigte Fußi das Vorhaben auch gegenüber anderen Medien. Fußi wollte dabei gegen den aktuellen SPÖ-Chef Andreas Babler antreten, der erst 2023 den Parteivorsitz übernommen hat. Um zu so einer Wahl antreten zu können, musste Fußi die Unterstützung von etwa 14.000 SPÖ-Mitgliedern bekommen. Anfang Jänner 2025 verstrich die letzte Frist, diese einzubringen.

Was will Rudi Fußi?

Fußi hat immer wieder Unzufriedenheit mit der Parteispitze zum Ausdruck gebracht. Insbesondere auch wieder nach der erfolglosen Kandidatur des von ihm unterstützten Hans-Peter Doskozil für den Parteichef-Posten. Er forderte nach der Nationalratswahl 2024 „politisch und personell“ einen „kompletten Neustart“.

Die Ausrichtung, die er sich dabei vorstellt, war und blieb während seiner gesamten Kampagne unklar. Die Kampagne lief unter dem Titel „Neue Rote“. Die dazugehörige Webseite blieb vollkommen inhaltsleer. Ein Programm habe er noch nicht, sagte Fußi auch bei der ersten Pressekonferenz. Dabei kritisierte er aber fortschrittliche Vorstöße der SPÖ unter Babler, wie die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn. In der Vergangenheit forderte er außerdem eine härtere Gangart der SPÖ in Migrationsfragen.

Auffällig war der Zeitpunkt der ganzen Inszenierung. Er begleitete die Regierungsverhandlungen der SPÖ mit der ÖVP und den Neos nach der Nationalratswahl 2024 – kurz nach dem Ende dieser Verhandlungen verpuffte auch die Kampagne. 

Ist Rudi Fußi in der SPÖ?

Rudi Fußi war in der Vergangenheit im Umfeld mehrerer Parteien aktiv. In der Jugend engagierte er sich in der ÖVP, trat aber 1998 aus. Danach bewegte er sich im Umfeld einer schlussendlich erfolglosen, liberalen Partei-Abspaltung der FPÖ. In seiner Funktion als Politberater arbeitete er später für eine Reihe an Parteien in Österreich.

2003 trat er der SPÖ bei. Im Zwist mit der Parteiführung unter Werner Faymann trat er 2012 wieder aus. Zuvor hatte er dafür geworben, dass die SPÖ sich für linkere Positionen einsetzen solle. In den Folgejahren war er auch im Umfeld von SPÖ-Chef Christian Kern als Berater aktiv. 2022 überlegte er, eine eigene Liste bei der nächsten Nationalratswahl anzuführen. 2023 trat er aber doch wieder der SPÖ bei, als es erstmals zur Mitgliederbefragung um den Parteivorsitz kam. Fußi unterstützte Hans-Peter Doskozil, der eher als Teil des rechten Flügels der Partei gilt. Davor hatte er auch die Parteiführung unter Pamela Rendi-Wagner immer wieder kritisiert. 

Bei der Befragung und späteren Abstimmung am Bundesparteitag wurde aber Andreas Babler zum Vorsitzenden gewählt – auch in Babler sah Fußi laut Berichten einmal eine rote Hoffnung. Nur ein Jahr nach der Amtsübernahme von Babler erklärte er nach der schwachen Nationalratswahl für die SPÖ auf „X“ das „Experiment“ für gescheitert. Die Partei hatte bei der Wahl 2024 ihr schwaches Ergebnis von 2019 nur halten können – mit der parteiinternen Analyse des Ergebnisses sei er nicht einverstanden, sagte Fußi.

 

Was hat Rudi Fußi bisher gemacht?

Erstmals größere Bekanntheit erlangte Fußi 2002 durch sein „Volksbegehren gegen Abfangjäger“. Mit über 620.000 Unterschriften war das Volksbegehren sehr erfolgreich. Die Anschaffung der „Eurofighter“ durch die damalige Schwarz-Blaue Koalition konnte es aber nicht verhindern.

Fußi moderierte in den vergangenen Jahren immer wieder Talk-TV-Sendungen auf Puls 4 bzw. Puls 24 und in Eigenproduktion. Er stritt außerdem regelmäßig bei OE24 TV in einem Format mit dem Rechtsaußen-Aktivisten und Ex-Politiker Gerald Grosz. 2016 veröffentlichte er ein Kabarett-Programm.

Als PR-Berater und Unternehmer gründete er 2012 die Kommunikationsagentur „Mindworker“. Diese bekam auch Aufträge aus der Wirtschaftskammer. Davor war er CEO bei der Videoplattform „Webfreetv“ und etwa auch PR-Leiter des Investmentfonds „Superfund“.

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    Kommentare 1 Kommentar
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  • Fuxi
    11.10.2024
    ..Fußi wurde 2023 zum 2. oder 3. mal in die SPÖ aufgenommen. Warum? Auf welcher Grundlage? Wurde er über seine Gesinnung befragt oder wurde eh jede:r aufgenommen im April, Mai und Juni 2023?
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