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Kapitalismus
Arbeitswelt

Zurück ins Normale? Nein, danke!

Wir kennen das Drehbuch der Krise. 2008, als wir das letzte Mal eine globale Finanzkrise hatten, wurden weltweit staatliche Rettungsaktionen für Unternehmen und Banken durchgesetzt. Den Preis dafür haben normale Menschen auf der ganzen Welt bezahlt. Schreiben wir die Geschichte dieser Krise dieses mal doch anders.

Wir leben in gefährlichen Zeiten. Corona ist noch nicht vorbei. Und wenn es so weit ist: Was wartet auf der anderen Seite auf uns? Wie wird die Welt nach Corona aussehen? Wir haben die Chance das Drehbuch neuzuschreiben!
 

Das Drehbuch einer Krise

2008, als wir das letzte Mal eine globale Finanzkrise hatten, wurden weltweit staatliche Rettungsaktionen für Unternehmen und Banken durchgesetzt. Den Preis dafür haben normale Menschen auf der ganzen Welt bezahlt. Wir haben Banken rausgeboxt, Großkonzerne gerettet mit Abermilliarden Steuergeld. Was haben wir dafür bekommen? 

Die Realeinkommen sind gesunken und sie sinken immer weiter. Die letzten sozialen Errungenschaften werden abgeholzt. Am Ende ist Steppe, wo früher ein blühender Sozialstaat war. Nun retten wir wieder mit viel Geld Unternehmen: Wir stunden Kredite, schießen Geld zu, übernehmen Haftungen in Milliardenhöhe. Nicht irgendwer tut das, nicht ein abstraktes Gebilde namens “Staat”. Wir tun das. Das ist unser Steuergeld.

Zeit, die Geschichte umzuschreiben

Statt nur die ganz Großen zu retten, sollten wir die Wirtschaft gemeinsam aufbauen – für alle. Anstatt die giftigen Industrien des letzten Jahrhunderts zu retten, sollten wir die sauberen Industrien fördern, die uns im kommenden Jahrhundert Sicherheit bringen. Anstatt mit Kurzarbeitsgeld Aktiengewinne und Millionengagen zu finanzieren, sollten wir Anteile an geretteten Unternehmen erhalten.

Ein Schock geht auch schnell wieder vorbei. Wir müssen schnell sein. Und wir brauchen einen klaren Plan. Sonst läuft der gleiche Film wie immer: Die Eliten und ihre Unternehmen werden gerettet und wir zahlen jahrzehntelang den Preis dafür. Oder: Wir gewinnen Dinge, die vor zwei Wochen noch völlig undenkbar waren. Eine neue Logik des Wirtschaftens, eine nachhaltige, die das Wohl aller Menschen vor Profitmaximierung setzt. 

Eingreifen während der Coronakrise

Knüpfen wir die Rettung von Unternehmen an Bedingungen. Wer staatliche Hilfe will, soll auf Gewinn-Ausschüttungen verzichten und die Betriebsräten in Zukunft mehr mitreden lassen. Hilfsgelder nur an dorthin, wo es sozial und ökologisch rentabel ist. Und noch in der Krise müssen wir jene endlich fair bezahlen, die schon immer zu Dumpingpreisen arbeiten müssen und die wir jetzt als “systemrelevant” feiern: Pflegekräfte, Reinigungskräfte und die vielen Menschen, die im Einzelhandel dafür sorgen, dass uns das Essen nicht ausgeht.

 

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