Argumente für eine Erbschaftssteuer in Österreich: Wir müssen anfangen, hohe Erbschaften zu besteuern
Was du dazu wissen solltest:
# 1. Argument: Wer viel hat, erbt noch mehr
9 von 10 der vererbten Häuser und Wohnungen gehen an Leute, die selbst schon mindestens eine Immobilie haben. Die Hälfte der Erbschaften geht ans reichste Zehntel. Wer zum reichsten Prozent der Österreicher:innen gehört, erbt mit einer Wahrscheinlichkeit von 80% sogar mehr als 3,3 Millionen Euro. Gleichzeitig gehen 7 von 10 Haushalten leer aus.
Für den sozialen Aufstieg ist in Österreich nichts so wichtig wie Erben. Erbschaften und Schenkungen verursachen 40% der Vermögensungleichheit in Österreich. Einkommen verursachen dagegen nur 20 Prozent der Vermögensunterschiede.
(Wie viel Vermögen die Superreichen haben, ist kaum vorstellbar. Hier kannst du dich durchscrollen.)
# 2. Argument: Erben ist keine Leistung
Ob du in eine Familie geboren wirst, die dir später etwas vererbt, ist pures Glück. Wie Bildung wird auch Reichtum in Österreich vererbt. Für den sozialen Aufstieg ist vor allem das Erbe wichtig, nicht die „harte Arbeit“.
Auch das Argument, das Erbe sei schon besteuert worden, gilt nicht. Denn der Erbe oder die Erbin hat darauf – noch – keine Steuern gezahlt. Darüber hinaus wird Geld im Wirtschaftskreislauf dauernd besteuert. Wenn du Lohn bekommst, zahlst du darauf Steuern. Wenn du mit deinem Lohn eine neue Waschmaschine kaufst, zahlst du darauf Steuern.
# 3. Argument – Unser Sozialstaat braucht Finanzierung
Die Teuerung frisst das Einkommen der Bevölkerung auf. Vor allem jene, die ohnehin wenig Geld haben, leiden darunter. Die Regierung hat Maßnahmen präsentiert, die helfen sollen. Einige von denen entlasten aber höhere Einkommen viel stärker. Damit gehen Steuereinnahmen verloren, die der Staat woanders einnehmen muss. Sonst fehlt Geld für Soziales, aber auch für den Kampf gegen die Klimakrise.
Die Gegenfinanzierung ist beim „Entlastungspaket“ nicht klar. Eine Möglichkeit wäre, Vermögen und Erbschaften zu besteuern.