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Klimakrise

Autos in Österreich: Immer mehr und größer, nur langsam grüner

Die neuen Zahlen zu zugelassenen Autos in Österreich haben ein paar positive Entwicklungen. Aber auch bedenkliche.

Die neuen Zahlen zu zugelassenen Autos in Österreich haben ein paar positive Entwicklungen. Aber auch bedenkliche. Ein Blick in die Statistik.

In Österreich gab es zum Jahresende 2019 einen Rekord-Bestand von 7 Millionen Kraftfahrzeugen. Die Zahl der Personenkraftwagen überstieg laut Daten der Statistik Austria erstmals die 5 Millionen.

Fast 330.000 dieser Autos wurden 2019 neu zugelassen. Das ist zwar ein Rückgang des Zuwachses gegenüber 2017 und 2018, doch nur in fünf anderen Jahren wurden jemals mehr Autos zugelassen. Die Zahl ist deutlich über dem Schnitt der letzten 20 Jahre.

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Während die Zahl der zugelassenen Benzin- (-4%) und vor allem Dieselautos (-9,8%) sinkt, steigt die Zahl der Autos mit „alternativen“ Treibstoffen stark an (+56,8% Zulassungen). Dazu gehören Autos die mit Gas oder Wasserstoff betrieben werden, aber auch solche, die im Hybrid-Modus weiterhin auf Diesel- oder Benzin setzen. 
 
 

Insgesamt waren das trotz der positiven Entwicklung aber immer noch nur 8% der neu zugelassenen Autos. Damit diese Sparte im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes den bestehenden Fuhrpark Österreichs schnellstmöglich ersetzt, muss das Wachstum also in den kommenden Jahren noch mehrere Male drastisch steigen.

Etwa 9.000 zugelassene Autos waren übrigens tatsächliche „Elektroautos“. Das ist insgesamt nicht viel (unter 3 Prozent). Private Haushalte sind noch besonders zögerlich. 7.500 dieser Autos wurden von Firmen gekauft.

Größer, größer, größer

Zum Vergleich: 105.102 Geländelimousinen und Geländewagen wurden 2019 zugelassen. Die sogenannten „Sport Utility Vehicles“ (SUVs) sind die größte Gruppe neuer Autos. Von ihnen wurden vier mal so viele zugelassen, wie Autos mit „alternativen“ Antrieben. In absoluten Zahlen sind das zwar etwa 1.500 weniger als im Rekord-Vorjahr, allerdings war der Anteil dieser Fahrzeugkategorie bei allen Neuzulassungen gleichzeitig noch nie so hoch wie 2019. 2009 fiel nur jedes zehnte Auto in diese Kategorie. 2019 war es nun schon jedes dritte der neu zugelassenen Fahrzeuge.

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Manche Menschen leben oder arbeiten nun sicherlich tatsächlich in Gegenden, die größere, PS-starke Autos benötigen. Der rasante Anstieg dieser Autos weist aber darauf hin, dass in den meisten Fällen diese Anschaffung aber eher nicht aus purer Notwendigkeit heraus passiert. So ist laut Daten des VCÖ einer der Bezirke mit den meisten SUV-Käufen ist der flache, südliche Wiener Außenbezirk Liesing. Hier ist fast jeder zweiter Neuwagen ein SUV (das ist ein doppelt so hoher Anteil wie im Tiroler Bezirk Reutte). Und auch hier gilt: ein Großteil dieser Autos werde als Firmenautos gekauft.

SUVs und Geländewagen sind die Klima-schädlichsten PKWs, fressen am meisten Treibstoff, brauchen am meisten Platz und ist vor allem im Stadtverkehr auch die Gefährlichste für andere Verkehrsteilnehmer. Insgesamt ist der durchschnittliche CO2-Ausstoß  pro Kilometer sowohl bei den zugelassenen Benzin- als auch Diesel-Autos unter anderem deshalb angestiegen. Der liegt nun zwar deutlich unter den Werten von Anfang des Jahrtausends, aber steigt seit Mitte des Jahrzehnts auch kontinuierlich wieder an. Die letzten fünf Jahre technischer Entwicklung haben also im Schnitt zu keinen Einsparungen beim Ausstoß geführt.

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