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Corona-Krise: Umweltschutz ist auch gut für die Wirtschaft

Eine Studie der Oxford-Universität kommt zu dem Schluss, dass Programme zur Unterstützung der Wirtschaft am besten helfen, wenn sie auch auf die Umwelt achten. Auch immer mehr ForscherInnen und Organisationen in Österreich fordern: Beim Wiederbeleben unserer Wirtschaft muss der Umweltschutz die oberste Priorität haben.
Eine wissenschaftliche Arbeit sorgt derzeit weltweit für Aufmerksamkeit. Sie wurde nicht nur von der renommierten Oxford-Universität publiziert und von prominenten Forschern wie Nobelpreisträger Joseph Stiglitz mitverfasst, auch die Untersuchung an sich ist beeindruckend: Zuerst wurden 700 Konjunkturpakete untersucht, die nach der Finanzkrise 2008 verabschiedet oder zumindest vorgeschlagen wurden. Dann ließen die Wissenschaftler mehr als 230 FinanzexpertInnen, etwa von Zentralbanken oder Finanzministerien, diese wirtschaftlichen Hilfspakete nach verschiedenen Blickpunkten beurteilen: Ist dieses Hilfspaket klimafreundlich? Wie rasch bringt es einen Wirtschafsaufschwung? Hat es auch langfristige Effekte?
 

Studienergebnis: Klimafreundliche Hilfspakete am sinnvollsten

Das Ergebnis war eindeutig: Langfristig angelegte, staatliche Konjunkturpakete, die auch den Klimaschutz fördern, helfen der Wirtschaft oft mehr als gewöhnliche Konjunkturpakete, die nur den Wirtschaftsaufschwung im Fokus haben. Zum Beispiel: Wer eine Wind- oder Solarfarm baut, schafft viele Arbeitsplätze, weil solche Anlagen komplex im Aufbau und betreuungsintensiv sind. Diese bringen dafür aber höhere, kurzfristige Renditen und sparen langfristig viele Kosten. Und natürlich sind alle Investitionen in erneuerbare Energie gut für das Klima. 

Am Schlechtesten wurden von den Experten übrigens Rettungsprojekte für Fluglinien bewertet – nicht nur im Hinblick auf das Klima, sondern auch wirtschaftlich.

Die besten Konjunkturpakete sind laut den Oxford-Forschern folgende:

 

 

 

 

 

Auch Österreich wird viele Konjunkturpakete brauchen

In Österreich kam die Wirtschaft nach der Finanzkrise 2008 nur durch zahlreiche Hilfspakete wieder in Schwung. Und es wird auch nach der Corona-Krise viele brauchen. Vor allem Gemeinden und Städte brauchen jetzt schon dringend Geld – sie sind ein wichtiger Investor und Auftraggeber lokaler Projekte.

Viele Unterstützer für Klima-Corona-Deal

Dass die Konjunkturpakete Hand in Hand mit dem Klimaschutz gehen müssen, dessen sind auch hierzulande viele Wissenschaftler und Organisationen überzeugt. Ein Bündnis von 94 Organisationen und Gruppen sowie mehr als 500 WissenschaftlerInnen fordert von der Regierung einen „Klima-Corona-Deal für Österreich“. Darunter finden sich nicht nur Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace, der WWF oder Global 2000, sondern auch katholische Netzwerke, Forschungs- und Bildungseinrichtungen.

Ihre Forderungen sind denen der Oxford-Forscher nicht unähnlich. Sie lauten:

 

 

 

 

Umweltschutz muss sofort beginnen

Aufgrund der Corona-Krise darf es keinesfalls Einsparungen im Umweltschutz geben. Öko-Konjunkturpakete sind im Gegenteil sogar die bessere Lösung für die Wirtschaft. Dafür gibt es klare wissenschaftliche Belege. Auch, dass die grünen Konjunkturpakete schnell kommen müssen. 

Die Oxford-Forscher kommen zum Schluss, dass die Politik mit ihrem Handeln in den nächsten sechs Monate darüber entscheidet, ob mit dem Aufarbeiten der Corona-Krise auch das Einläuten des umfassenden Klimaschutzes beginnt.

 

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