Das Gehalt der ÖsterreicherInnen in 5 Punkten
Die Jobbörse StepStone hat einen Bericht über das Gehalt der ÖsterreicherInnen veröffentlicht. Die wichtigsten Ergebnisse des Gehaltreports 2020 haben wir in 5 Punkten zusammengefasst.
#1 Wenn schon Management, dann ganz oben
Je höher im Management, desto höher das Einkommen. Das ist wenig überraschend. Interessant ist allerdings der riesige Gehaltssprung vom mittleren ins obere Management. Ganze 35.000 Euro mehr gibt es dafür pro Jahr im Durchschnitt.
#2 Reiches Vorarlberg, armes Burgenland
Wien und Vorarlberg führen beim Gehalt, das Burgenland belegt den letzten Platz. Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen, sagt Pressesprecherin von StepStone, Barbara Oberrauter. Einerseits gibt es im Burgenland viele PendlerInnen, die als Arbeitsort Wien angeben und dementsprechend zugerechnet werden. Außerdem könnte mitspielen, dass das Burgenland keine eigene Industrie und eher wenig Tourismus hat.
#3 Unterschied zwischen AkademikerInnen und Nicht-AkademikerInnen ist überraschend klein
AkademikerInnen verdienen pro Jahr im Schnitt rund 9.000 Euro brutto mehr als Nicht-AkademikerInnen. Ein recht geringer Unterschied, wenn man bedenkt, wie viel Zeit und Geld teilweise in ein Studium gesteckt wird. „Wir haben in Österreich eine Besonderheit“, sagt Katharina Mader, Ökonomin an der Wirtschaftsuniversität Wien. „Weil wir mit der Meisterprüfung einen Ausbildungsabschluss haben, der ein hohes Einkommen auch ohne Studium ermöglicht.“ In Österreich gibt es auch andere sehr gute Ausbildungen außerhalb des Studiums. „Diese einfache Aufschlüsselung ist nicht besonders aussagekräftig.“
#4 Ältere kriegen mehr
Wer mehr Berufserfahrung hat, verdient mehr. Dieses sogenannte Senioritätsprinzip ist in Österreich stark verankert, gleichzeitig wird die Kurve flacher und in manchen Branchen gibt es überhaupt keine kollektivvertraglich geregelte Gehaltserhöhung mit fortschreitenden Berufsjahren. „Immer wieder taucht das Argument auf, dass gerade BerufseinsteigerInnen stark von einem höheren Gehalt profitieren würden, weil sie tendenziell in der Lebensphase sind, wo Familiengründung im Raum steht“, sagt Ökonomin Mader. „So wie unser Pensionssystem gestrickt ist, zahlt sich das Senioritätsprinzip für das Lebenseinkommen allerdings weiterhin aus.“
#5 Wir schätzen uns falsch ein
Die Ergebnisse des Gehaltsreports basieren auf der Selbsteinschätzung der Befragten. Oft gibt es keine andere Möglichkeit, an Daten zu kommen. Diese Methode bringt allerdings Unschärfen mit sich: „Wir schätzen unser Einkommen in Richtung Mitte“, sagt Mader. Daher sollten wir im Hinterkopf behalten, dass jene, die besonders viel verdienen, vermutlich tendenziell weniger angeben. Und GeringverdienerInnen bauschen ihr Einkommen oft ein wenig auf.
Dasselbe gilt übrigens, wenn wir unser Vermögen einschätzen.