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Ungleichheit

Wer sind die 10 reichsten Österreicher:innen 2024?

Wer sind die 10 reichsten Österreicher:innen 2024?
Österreich - das Land der unbegrenzten Reichtümer für die Wenigen. Symbolbild: Pexels.
Das trend-Magazin hat seine jährliche Reichenliste veröffentlicht. Es sind altbekannte Namen. Was heuer neu ist: Zum ersten Mal gibt es in Österreich mehr als 50 Milliardär:innen. Und unter den zehn reichsten Menschen und Familien finden sich sechs Erb:innen. Zusammen haben sie 210 Milliarden Euro. Wer hat am meisten?
  • Platz 1 mit 36,5 Milliarden Euro: Familien Porsche-Piëch
  • Platz 2 mit 35,8 Milliarden Euro: Mark Mateschitz
  • Platz 3 mit 8,6 Milliarden Euro: Georg Stumpf
  • Platz 4 mit 6,5 Milliarden Euro: Helmut Sohmen und Familie
  • Platz 5 mit 6,0 Milliarden Euro: Johann Graf
  • Platz 6 mit 4,8 Milliarden Euro: Friederike Wlaschek, Marie-Luise und Karl Philipp
  • Platz 7 mit 4,1 Milliarden Euro: Reinhold Geiger
  • Platz 8 mit 3,9 Milliarden Euro: Familie Lehner
  • Platz 9 mit 3,8 Milliarden Euro: Ingrid Flick und Familie
  • Platz 10 mit 3,75 Milliarden Euro: Familie Swarovski

Wer ist in der Pole-Position? 

Es ist ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen auf dem Stockerl. Die Familien Porsche und Piëch führen auch weiterhin die Rangliste der reichsten Österreicher:innen mit einem Vermögen von rund 36,5 Milliarden Euro an. Gleich danach kommt Red-Bull-Erbe Mark Mateschitz. Sein Vermögen liegt mit 35,8 Milliarden Euro dicht dahinter. Er allein besitzt fast so viel wie die Mitglieder der Auto-Dynastie Porsche und Piëch zusammen.

Sechs Familien und Personen haben ihr Vermögen allein aus Erbschaften. Mit einem Vermögen von rund 8,6 Milliarden Euro belegt Georg Stumpf, ehemaliger Wiener Bauunternehmer, den dritten Platz. Genauso wie die 4,8 Milliarden schweren Wlaschek-Erb:innen, erbte er in der Familie. Karl Wlaschek gründete die Handelskette Billa. Die Großindustriellen Erb:innen der Familie Flick besitzen 3,8 Milliarden Euro. Auf Platz 10 liegt die Swarovski Familie, die mit Schmuck und Kristallen ihr Vermögen anhäuften und nun 3,75 Milliarden Euro besitzen. René Benko, der im vergangenen Jahr noch auf Platz 8 stand, hat es heuer nicht mehr auf die trend-Reichenliste geschafft.  

Österreich – das Land der unbegrenzten Reichtümer. Für ein paar Auserwählte

Diese Top 10 der reichsten Menschen im Land sind zusammen heute siebenmal reicher als noch vor 20 Jahren. Sie besitzen insgesamt rund 210 Milliarden Euro. Jede:r einzelne der Top 10 Milliardär:innen hat dabei mehr Vermögen als alle 650.000 schuldenfreie Haushalte des untersten Vermögensfünftels zusammen. Verschuldete Haushalte werden in der Statistik nicht berücksichtigt. Selbst die Nummer 3 der Liste, Georg Stumpf, besitzt als Einzelperson mehr Vermögen als 410.000 Haushalte der unteren Mittelschicht zusammen. Durch diese extrem ungleiche Verteilung geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auf. 

Obwohl die OECD Österreich empfiehlt, höhere vermögensbezogene Steuern einzuführen und sich sogar zwei Drittel der Bevölkerung hierzulande dafür aussprechen, tastet kaum ein anderes Land Vermögen weniger an. Insbesondere ÖVP, FPÖ und Neos sind Gegner:innen solcher Steuern. 

Dazu kommt: Unter den zehn reichsten Menschen im Land sind heuer sechs Erb:innen. Ihr Vermögen haben sie durch Glück in der Geburtslotterie bekommen. Durch diese hohen Erbschaften konzentriert sich Vermögen auch weiterhin bei den Reichsten im Land. Sie sind in Österreich noch ungleicher verteilt als Vermögen, beides wird kaum oder eben gar nicht besteuert.

Österreich eine Steueroase?

Österreich ist zwar ein Hochsteuerland. Aber vor allem für niedrige und mittlere Einkommen. Von 100 Steuereuros kommen 75 aus den Einnahmen aus Arbeit und Konsum der Durchschnittsbürger:innen. Menschen mit viel Vermögen zahlen in Österreich vergleichsweise wenig Steuern. In Relation zahlt Mark Mateschitz weniger Steuern als eine Durchschnittsfamilie

Laut Schätzungen wird sich Vermögen, das in den nächsten 25 Jahren in Österreich vererbt wird, verdoppeln. Selbst wenn man nur von den Top 10 reichsten Personen des Landes eine Erbschaftssteuer einhebt, würde das insgesamt zwischen 6,8 und 28,4 Milliarden Euro an Einnahmen für den Staat bedeuten. 

Besteuert die Vermögen!

Auch die fehlenden Steuern führen bisher dazu, dass Österreich die höchste Vermögenskonzentration der ganzen Eurozone hat. Es gehört zu den Ländern mit dem niedrigsten Steuerbeitrag aus Vermögen. Im EU-Schnitt wird es mehr als 2,5-Mal stärker besteuert als in Österreich.

Um diese Ungleichheit zu verringern und die Lücke zwischen Arm und Reich zu schließen, empfiehlt das Momentum Institut, vermögensbezogene Steuern wieder einzuführen und bestehende zu erhöhen. Dazu gehören Vermögens-, Erbschafts- und Schenkungssteuern. Außerdem sollte die Steuer auf Grund und Boden erhöht und die zugrunde liegenden Immobilienwerte regelmäßig aktualisiert werden.

Passend dazu:

@moment_magazin Wer sind die reichsten 10 Menschen in Österreich und warum werden sie kaum besteuert? Österreich zählt zwar als Hochsteuerland – aber das gilt nicht für Reiche. Sie zahlen weder für ihr Erbe noch für ihr Vermögen Steuern. Ist das gerecht?   Was muss verändert werden? #Erbschaftssteuer #Vermögen #Superreiche #Verteilung #Steuer ♬ Originalton – Moment Magazin

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