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Klimakrise

Müssen wir Wasser sparen?

Müssen wir Wasser sparen?
Die EU ruft zum Wassersparen auf. Österreich ist zwar in einer glücklicheren Lage als andere Länder, doch auch hier droht temporäre regionale Knappheit. Foto: Nithin, Pexels
Die EU ruft angesichts der zunehmenden Trockenheit zum Wassersparen auf. Es brauche “eine neue Einstellung zu Wasser” und eine EU-Wasserstrategie. Was noch wichtiger wäre - und wie es um das Wasser in Österreich steht.

“Wir sind immer selbstverständlich davon ausgegangen, dass es genug Wasser geben wird. Das ist nicht mehr so”, sagt EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall den Zeitungen der deutschen Funke-Mediengruppe. “Wir haben in Europa manchmal zu viel Wasser, manchmal zu wenig, manchmal beides gleichzeitig. Das ist ein Problem für alle Mitgliedsstaaten.”

Notstand in Katalonien

Schmerzlich erlebt hat das 2024 die Region Katalonien in Spanien. Die litt unter einer historischen Dürre. Der Notstand wurde ausgerufen. Rund sechs Millionen Menschen mussten ihren Wasserverbrauch stark einschränken. Barcelona wurde zeitweise per Schiff mit Trinkwasser versorgt.

Wie sicher ist die Wasserversorgung in Österreich?

Österreich ist, was Wasser anbelangt, in einer etwas glücklicheren Lage. Auch hierzulande gibt es zeitweise regionale Knappheit und ein Verteilungsproblem. Dass das Trinkwasser generell knapp wird, sei aber eher unwahrscheinlich, sagt Roman Neunteufel von der BOKU gegenüber MOMENT.at. Dass beispielsweise Pools nicht mehr gefüllt oder Rasen nicht mehr bewässert werden dürfen, kommt in Österreich schon heute vor. Auch Einschränkungen in der Landwirtschaft und Industrie sind durchaus möglich.

Das Wasser wird also knapp. Und mit zunehmender Klimakrise verschärft sich der Konflikt. Bis 2050 wird das verfügbare Grundwasser um bis zu 23 Prozent sinken – von 5,1 auf 3,9 Milliarden Kubikmeter. Das zeigte 2021 eine Studie des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. Zeitgleich steigt der Wasserbedarf. Laut Greenpeace werden 2050 über 470 Gemeinden von Wasserknappheit bedroht sein.

Was es braucht? Klimaschutz!

Damit die Trinkwasserversorgung langfristig für alle sicher bleibt, müssen Reserven und Infrastruktur gesichert werden, mahnt Neunteufel. Die EU-Kommissarin plädiert für Problembewusstsein und eine neue Einstellung zu Wasser. Außerdem soll es eine EU-Wasserstrategie geben.

So offensichtlich und dennoch kaum erwähnt: Von Anfang an besser gewesen wäre Ursachenbekämpfung mit Klimaschutz. Doch sowohl die EU als auch Österreich rudern beim Klimaschutz immer weiter zurück. So wurde der Green Deal der EU geschwächt und die neue Regierung in Österreich setzt den Rotstift des Sparpakets vor allem bei den Klimaschutzmaßnahmen an. 

Nach dem Motto „besser spät als nie“ sollten wir auch jetzt noch allem voran auf Klimaschutz setzen, denn auch für den Schutz unseres Wassers gilt: jedes Zehntelgrad zählt und macht einen Unterschied! 

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    Kommentare 3 Kommentare
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  • jetzt_aber
    20.05.2025
    Zumindest im Osten von Österreich kann es mit der Wasserknappheit nicht so schlimm sein. Sonst würden doch keine Bewässerungsanlagen für den Drogenanbau gefördert?
    Antworten
    • Tom Schaffer
      20.05.2025
      ?
  • frizzdog
    20.05.2025
    Döbling, Döblinger Bad mit 4 schwimmbecken, aber im umkreis von nur 2,8km in den villen insgesamt 17 privatschwimmbecken, alles Wiener trinkwasser. es sind auch neubauten drunter, alles selbstverständlich bewilligt, natürlich auch überall am land. wir wollen doch keine wähler verlieren!
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