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Ungleichheit

Flugticket-Rückerstattung wegen COVID: Fluglinien haben es nicht eilig mit "Geld zurück"

Wegen COVID durften viele Menschen ihre bereits bezahlten Flugtickets nicht benutzen. Viele Fluglinien bremsen beim Zurückzahlen

 
Wer in COVID-Zeiten ein bereits bezahltes Flugticket nicht nutzen durfte, hat Anspruch auf eine Rückerstattung. Menschen warten zum Teil schon lange auf ihr Geld. Was du tun kannst, wenn du auch betroffen bist – und welche Fluglinien besonders schwierig sind.

Die in Wien ansäßige Vermittlungsplattform „FairPlane“ hat 72.000 Anfragen zur Rückerstattung von Flugtickets in der Pandemie bekommen. Weil nicht alle Fluglinien dabei gleich kooperativ zu sein scheinen, hat die Plattform nun die fünf besten und schlechtesten Fluglinien und ihre Rückzahlungsrate in den vergangenen zwei Monaten veröffentlicht.

Es geht bei diesen Fällen allein um 39 Millionen Euro. Gründer Andreas Sernetz sagt: „Insgesamt wird bei den Luftfahrtunternehmen immer noch mit angezogener Handbremse gearbeitet, um die eigene Liquidität zu schützen.“ Fluglinien reizen die Grenzen der Gesetze und die Geduld ihrer KundInnen bei Rückzahlungen seiner Einschätzung nach als aus, weil sie dann in Zahlungsprobleme kommen könnten. Wenn das stimmt, könnte man das salopp als zinsfreien Kredit betrachten, den die KundInnen unfreiwillig bereitstellen.

Hilfe bei der Flugticket-Rückerstattung

Wer von ausgefallenen oder auch nur verspäteten Flügen betroffen ist, kann sich prinzipiell selbst an die Fluglinien wenden. Wer sich dabei nicht gut auskennt oder die Arbeit nicht selbst antun möchte, hat mehrere Möglichkeiten.

Diverse kommerzielle Plattformen – wie FairPlane – übernehmen die Rückforderungen für Fahrgäste, die sich an sie wenden. Das ist meistens online recht einfach möglich. Der Vorteil: Außer den Fall zu melden, muss man sich um nichts kümmern und trägt keine Kosten. Am Ende des Verfahrens bekommt man Geld – oder eben nicht. Der Nachteil: Wenn man das Ticket rückerstattet bekommt, nimmt die Plattform einen Anteil vom Geld. 

In Österreich gibt es eine kostenlose Alternative dazu: die „Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte“ (apf). Das ist eine gesetzlich eingerichtete und unabhängige Schlichtungsstelle, an die man sich direkt wenden kann. Sie bietet Musterbriefe für Rückforderungen bei Fluglinien an und führt dich durch den Vorgang einfach durch. Wenn Fluglinien sich länger als erlaubt sträuben, bietet die afp aber eben auch ein Schlichtungsverfahren, bei dem sie die Fluggastrechte kostenlos wahrt. 

 
 

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