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Ungleichheit

Internationaler Frauenkampftag: Worum geht es am 8. März?

Internationaler Frauenkampftag: Worum geht es am 8. März?
Worum geht es am feministischen Frauenkampftag?
Der 8. März ist der Internationale Frauenkampftag. Die Blumengeschäfte freuen sich - genauso wie die Make-up-Hersteller und allerlei vermeintlich emanzipatorische Business-Coaches. Der Tag verkommt oft zu einer Art zweiten Valentinstag. Aber worum geht es eigentlich wirklich am Frauentag?
 

Der internationale Frauentag hat eine lange Geschichte. Erstmals fand 1911 ein Frauentag statt in Europa statt. Schon 1909 gab es einen in den USA. Der 8. März wurde als Tag im Jahr 1921 festgelegt. 

Mitten in der Zeit des Ersten Weltkriegs haben sich Frauen weltweit auf die Beine gestellt, um ihre Rechte einzufordern. Das wichtigste Anliegen war das Frauenwahlrecht. Das forderten sowohl linke als auch bürgerliche Frauen. Ab 1918 wurde – mit wenigen, schändlichen Ausnahmen – in allen europäischen Ländern das Frauenwahlrecht eingeführt. 

Frauenkampftag für die Interessen der Arbeiterinnen

Andere vielfältige Forderungen blieben liegen. Der Schutz vor Gewalt. Gerechte Arbeitsbedingungen. Ordentliche Löhne. Es waren deshalb vor allem sozialistische und kommunistische Frauen, die den Anstoß zum Frauenkampftag gaben, und ihn zur Institution machten. Der 8. März war von Beginn an ein Tag, der die Anliegen von proletarischen Frauen und Arbeiterinnen in den Mittelpunkt rückte. Die wichtigsten Ideengeberin waren May Wood SimonsClara Zetkin und Käte Duncker

Im Nationalsozialismus hatte der Frauenkampftag selbstverständlich keinen Platz. Ihm wurde der Muttertag mit einem reaktionären und völkischen Mutterbild gegenüber gestellt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der 8. März in den sozialistischen Ländern weiter begangen, während er im Westen an Bedeutung verlor. 1975 wurde der Tag schließlich auch von der UNO anerkannt und wird seitdem international begangen. 

Ein Jahrhundert später immer noch aktuell

Dieser kleine historische Abriss soll zeigen, worum es eigentlich geht: der 8. März ist ein politischer Tag, ein Kampftag, kein formalistischer Feiertag. Es geht darum, die Ungerechtigkeiten aufzuzeigen, die in einem männerdominierten System versteckt sind. 

Viele sind auch offensichtlich: Frauen werden auch heute immer noch für gleiche Arbeit schlechter bezahlt. Sie sind immer noch von Diskriminierung vor, nach oder während der Karenz betroffen. Sie leisten immer noch mehr Sorgearbeit und bekommen immer noch weniger Pension. 

Internationaler Frauenkampftag ist nicht Valentinstag

All das ist bekannt. Viele Forderungen dagegen jähren sich jetzt schon über 100 Mal. Es bleibt wichtig, auf diese himmelschreienden Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen und sich nicht an sie zu gewöhnen. 

Das geht aber nur, wenn nicht Make-Up und Blumen den politischen Charakter des Tags verdrängen. 

Der 8. März ist ein Kampftag. Es ist ein guter Tag, um zurück zu schauen und dankbar für all die mutigen Frauen zu sein, die diesen Tag ermöglicht haben. Es gilt aber vor allem, nach vorne zu schauen. Unsere Töchter sollen am 8. März nicht auch noch die immer selben Forderungen vorbringen müssen.

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