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Demokratie

"Es war wie der Weltuntergang": Ein junger Mann auf der Suche nach seinen verschütteten Eltern

Majdys Eltern werden vom Erdbeben in der Türkei und Syrien verschüttet. Doch ihm bleibt noch Hoffnung. Er macht sich von Innsbruck aus auf den Weg, um sie zu retten.

 
 

Majdy (29) erfährt, dass seine Eltern beim Erdbeben in der Türkei und in Syrien verschüttet wurden. Aus Verzweiflung macht er sich auf dem Weg, um sie zu suchen. Seine Reise wird zur tragischen Odyssee

Der 29-jährige Majdy (sprich: Meschdi) Lababidi hat für sein Alter zu viel erlebt. Von seinen jüngsten Erfahrungen wird er immer noch gefangen gehalten. Sein Tag begann immer mit einem WhatsApp-Videoanruf an seine Mutter. Er hat ihr von seinem Tag und seinen Plänen erzählt. Sie hat ihm erzählt, wie es ihr und seinem an Krebs erkrankten Vater geht. Alltagsgespräche. Dass er diese Anrufe jetzt nicht mehr machen kann, ist bei Majdy noch nicht angekommen.

 

Majdy kommt ursprünglich aus Idlib in Syrien. Vor rund zehn Jahren macht er dort seine Matura und beginnt zu studieren. Gleichzeitig verschärft sich die Lage in seinem Land immer mehr. “Sie haben friedliche Demonstranten erschossen. Da konnte ich doch nicht  einfach zuschauen.” Er demonstriert mit, wird ein Sprachrohr, führt Proteste an. Tausende hören ihm zu. Seine Eltern, Mohammad und Zubeida, unterstützen ihn, sie warnen ihn aber auch. Richtig ernst nimmt er das nicht. Wer denkt im Alter von 18 Jahren beim Kampf für Gerechtigkeit an Konsequenzen?

Das Regime reagiert mit Gewalt. Für Majdy ist klar: Er muss weg. Zuerst in den Norden Syriens, dann in die Türkei. Seine Familie bekommt den Zorn der Machthabenden ab. Sein Vater muss ebenso wie sein Bruder ins Gefängnis, Majdys Unterlagen verbrennen sie vorsichtshalber. Er wird seine Eltern sieben Jahre lang nicht mehr sehen. 

Aber Majdys Flucht ist nicht das Thema dieser Geschichte. Dass er mehrere tausende Euro von seinen Eltern bekam; er in der Türkei von einem besseren, würdevollen Leben in Europa erfahren hat. Wie er vor der Türkei auf einem Schlauchboot von den Behörden zurückgeholt wurde, ins Gefängnis kam, nach Protesten wieder freigelassen wurde. Dass er noch mehr zahlen musste, um auf einem anderen Boot nach Rhodos zu fahren. Wie er mit anderen auf einem isolierten Strand ausgesetzt wurde und sich nach einer verzweifelten Nacht plötzlich unter Strandurlauber:innen wiederfand. Sein Weg nach Schweden, der in Österreich unterbrochen wurde. Wie er am 24. August 2014 zur Abschiebung bereits im Flieger saß. Wie er kurz vor dem Start protestierte, freigelassen wurde und ein Asylverfahren eingeleitet wurde.

Egal. 

In dieser Geschichte geht es nicht um Flucht, sondern um Rettung.

2 von 30 Millionen

Heute ist Majdy österreichischer Staatsbürger. Er arbeitet als Fitnesstrainer und Dolmetscher, hat seinen eigenen YouTube-Channel und eben erst eine Programmier-Ausbildung abgeschlossen. Das würdevolle Leben, von dem ihm erzählt wurde und nach dem er gesucht hat – das hat Majdy in Österreich gefunden. 

Aber am 6. Februar erhält Majdy einen Anruf. Es ist erst 3.30 morgens. Eine Uhrzeit, an der Anrufe selten etwas Gutes bedeuten. Er kommt von einem seiner Cousins. Ob er etwas von seinen Eltern wisse. Es ist irgendetwas Schlimmes passiert, ein Erdbeben oder so. Majdys Eltern gehen nicht ans Telefon. Ein anderer Cousin, der in der Heimatstadt der Eltern wohnt, ist zu erreichen. Er bestätigt, was kurze Zeit später alle wissen: Die Gebäude sind am Boden.

Die Reihe von Erdbeben im Süden der Türkei und im Norden Syriens hat kaum zu begreifende Auswirkungen. Laut WHO handelt es sich um die “größte Naturkatastrophe in Europa seit 100 Jahren”. An ein normales Leben ist in der Region noch lange nicht zu denken. Über 50.000 Menschen sind gestorben, fast 30 Millionen Menschen davon betroffen. Hunderttausende sind bis heute obdachlos. Mehr als 1,5 Millionen Menschen wurden in Containern oder Zeltstädten untergebracht.

Betroffen sind vor allem jene, die bereits vorher gelitten haben. In der Region lebten viele Menschen, die entweder von der türkischen Armee dorthin vertrieben oder vor der syrischen Regierung dorthin geflohen sind. 

Zwei davon waren Majdys Eltern. In Syrien zu leben, wurde auch für sie immer gefährlicher. Sie flohen 2016 über die Grenze in die Stadt Antakya. Für Majdy eine gute Nachricht. Denn nach Syrien konnte er nicht zurück, in die Türkei konnte er aber irgendwann reisen. So konnte er nach sieben Jahren seine Eltern wieder persönlich sehen. 
 

 

Dass die Region als Erdbebengebiet gilt, ist kein Geheimnis. Gebäude erdbebensicher zu bauen, wäre grundsätzlich kein Problem. Es ist aber teurer. Tausende Gebäude wurden in der Türkei ohne Erdbebenschutz gebaut. Die Politik hat die billigen und teils illegal errichteten Häuser in Kauf genommen. “Ich hatte noch keine Zeit, wütend auf die türkische Politik zu sein”, sagt Majdy heute. Auch seine Eltern lebten in einer dieser Wohnanlagen.

Dabei schienen sie eigentlich Glück im Unglück gehabt zu haben. Majdys Cousin berichtet, dass das Gebäude, in dem die Eltern leben, noch steht. Zwei Stunden später bekommen sie zur Bestätigung ein Foto von dem Wohnhaus. Die Familie atmet auf. Im Gegensatz zu anderen Gebäuden steht es noch scheinbar unversehrt. Die Eltern sind wohl zur Vorsicht einfach hinausgegangen und haben ihr Handy nicht dabei. Kurze Erleichterung.

Bis seiner Schwägerin etwas auffällt. “‘Irgendetwas stimmt nicht mit dem Haus. Ein Fenster befindet sich am falschen Platz”, sagt sie. Dann die Erkenntnis: Was als Erdgeschoss zu sehen ist, ist eigentlich der erste Stock. Das ganze Gebäude ist einen Stock eingebrochen. Majdys Eltern leben im Erdgeschoss.

 

Majdys Eltern mussten vor dem Regime in die Türkei fliehen. 

Foto: Privat

 

Die Nachbarn der Eltern bestätigen, dass der Stock eingebrochen ist. Sie nehmen aber auch ein Klopfen aus der Wohnung wahr. Es besteht also noch Hoffnung. Majdy macht sich noch am selben Tag auf den Weg. Der ist nicht nur lange und beschwerlich, sondern auch gefährlich. Der Boden bebt immer noch regelmäßig. Aber wer denkt beim Kampf um das Leben seiner Eltern an Konsequenzen?
 

Odyssee in die Katastrophe

Majdy wird die Reise dokumentieren. Videos und Fotos davon veröffentlicht er auf seinem Instagram-Kanal. “Ich will dort nicht nur die schönen Momente teilen. Und ich habe gehofft, dass ich so vielleicht Hilfe kriegen kann.”

Er landet in Istanbul, nimmt seinen Cousin am Weg nach Antakya auf. Gemeinsam kommen sie um drei Uhr früh am Wohnort der Eltern an. “Es war gruselig. Die zerstörten Gebäude, die Trümmer, die Menschen, die nach ihren Familien geschrien haben. Das Blaulicht der Einsatzfahrzeuge in der Nacht. Die Geräusche drehen sich immer noch in meinem Kopf.”

Sie finden das Haus der Eltern überraschend schnell. Hilfe haben sie noch keine, Werkzeuge auch nicht. Die Einsatzkräfte sind am dritten Tag bereits präsent. Sie helfen aber nur, wenn es Hinweis auf Überlebende gibt. Präsident Erdoğan hat schnelle Hilfe versprochen. Die bekommen jedoch nicht alle zu gleichen Teilen: Alevitische und kurdische Gemeinden wurden vom Katastrophenschutz vernachlässigt oder sogar ignoriert. 

So graben die beiden mit den Händen in den Trümmern. Immer wieder ruft Majdy nach den Eltern. Versichert ihnen, dass er da ist. Will ihnen Kraft geben. Klopfgeräusche hören sie keine. Als sie auf die Medikamente des Vaters stoßen, wissen sie zumindest, dass sie an der richtigen Stelle suchen.
 

 

Dass Majdy diese Szenen je wieder vergessen wird, daran glaubt er nicht. Er kann sich noch einen Monat später fast an jedes Detail erinnern. Auch an den Leichengeruch, den er irgendwann wahrnimmt. “Ich wusste nicht einmal, dass ich den Geruch kenne. Aber als ich ganz klein war, habe ich aus Neugier mal eine tote Katze untersucht. Wie das Kinder eben so machen. Die Erinnerung daran war sofort wieder da.”

Immer wieder geht Majdy in die Wohnung im ersten Stock, die sich jetzt im Erdgeschoss befindet. Seine Ohren versuchen, die Nacht und die Trümmer zu durchbohren. Und er hört etwas. Ein Stöhnen. Er holt den Cousin. Der hört nichts. Majdy ist sich trotzdem sicher. Er holt zwei Männer, die vor dem Haus stehen. Sie hören auch nichts. Aber sie helfen dennoch.

Mit einem Drucklufthammer bohrt einer der Männer zwei Fliesen weg. Majdy klopft immer wieder auf den Boden und ruft nach seiner Mutter. Er hört sie ganz klar. Aber er bleibt der Einzige. Der Mann am Bohrer blickt Majdy ins Gesicht. “Ich habe immer noch nichts gehört. Aber für dich möchte ich weiterbohren.” Er bohrt, Majdy klopft. Und irgendwann wendet sich einer der Männer mit Tränen in den Augen an Majdy. Er hat auch ein Stöhnen gehört.

Lebenszeichen

30 Minuten später kommen auch die Einsatzkräfte, bringen Strom und Licht mit. 
Um 3 Uhr in der Früh haben Majdy und sein Cousin mit der Suche vor Ort begonnen. Bis 10 Uhr Vormittag werden die Einsatzkräfte bohren. Die Laute werden deutlicher. Es ist seine Mutter. Nur die Hälfte ihres Körpers wurde eingeklemmt, sie konnte deswegen am ersten Tag klopfen. Sie bergen Majdys Mutter aus den Trümmern. Zubeida ist sehr schwach, aber sie lebt.

Majdy will immer wieder in die Wohnung. Die Einsatzkräfte lassen ihn nicht. Sie haben neben der lebenden Mutter die Leiche seines Vaters gefunden. Majdy hat es bereits geahnt. Das Stöhnen kam von der Mutter. Der Leichengeruch kam nicht von einer Katze.

In der Zwischenzeit entsteht dieses Selfie. Es wirkt skurril. Majdy hat eben erst vom Tod seines Vaters erfahren. Er ist erschöpft, aber gleichzeitig froh, dass er etwas erreichen konnte. Und dankbar für die Hilfe, die er von Fremden erhalten hat.

 

In der Zwischenzeit entsteht dieses Selfie. Es wirkt skurril. Majdy hat eben erst vom Tod seines Vaters erfahren. Er ist erschöpft, aber gleichzeitig froh, dass er etwas erreichen konnte. Und dankbar für die Hilfe, die er von Fremden erhalten hat.

Foto: Privat

 

Die Einsatzkräfte bringen die Mutter ins Krankenhaus, Majdy fährt mit. Es ist eine Fahrt, die normalerweise 30 Minuten dauert. Jetzt brauchen sie 3 Stunden. Die Straßen sind voll mit Menschen, Trümmern und Rettungsautos. Majdys Mutter kann kaum sprechen, doch sie reagiert zumindest. “Die Szene, als wir angekommen sind, war unvorstellbar. Die Ärzte waren überfordert, der Boden voller Blut. Es war wie der Weltuntergang.” Sie kommt auf die Intensivstation. Majdy ist beruhigt – wer drei Tage unter den Trümmern überlebt, schafft auch das.

Majdy bleibt bei ihr. Obwohl es nicht erlaubt ist, macht er einen Videoanruf mit seinem Onkel. Zubeida lächelt, als sie die Stimme ihres Bruders hört. Sie reagiert immer noch nur schwach, aber sie ist anwesend. Majdy erfährt, dass die Ärzte ihre Niere waschen wollen. 

Am Abend erreicht Majdy ein Anruf: Die Leiche seines Vaters liegt vor dem Haus seiner Eltern. Er will nicht weg von seiner Mutter, aber sie ist in guten Händen. Um zwei Uhr in der Früh kümmert er sich darum, dass sein Vater begraben wird. Schlaf gibt es für Majdy keinen.

Er fährt mit seinem Cousin die 3 Stunden zurück zum Haus. “Ich habe mir nie im Leben vorgestellt, dass ich mit meinen eigenen Händen die Leiche meines Vaters begraben muss.” Aber auch das stellt sich schwieriger heraus, als erwartet. Denn er benötigt mitten in der Nacht einen Totenschein. Nach einigen Telefonaten bekommt er die Information, dass es einen Platz in der Stadt gibt, an dem Leichen gewaschen und Totenscheine ausgestellt werden. Als sie hinkommen, ist der Platz voll. Es stapeln sich mehr schwarze Leichensäcke, als man zählen kann. Um diese Zeit arbeitet noch niemand. Erst am Vormittag. Und bei all den toten Menschen ist es unsicher, ob er die Leiche seines Vaters danach wiederfindet. Es ist eine der schwierigsten Entscheidungen seines Lebens. Aber Majdy hat keine Kraft mehr. Er lässt ihn vorerst zurück und fährt mit seinem Cousin wieder zum Krankenhaus. 

Erdrückende Spätfolgen

Es ist sechs oder sieben Uhr morgens, beide brauchen Schlaf. Bis 10 Uhr schläft Majdy. Unruhig. Er schaut zwischendurch immer wieder auf sein Handy. Im Krankenhaus hat er seine Nummer hinterlassen. Majdy hat ein schlechtes Gefühl.

Das “Crush-Syndrom” beschreibt eine Ansammlung von lebensbedrohenden Komplikationen. Einfach gesagt passiert dabei Folgendes: Sind Menschen längere Zeit eingeklemmt, entstehen in dem Bereich des Körpers durch absterbende Zellen giftige Stoffe. Wird man befreit, werden sie in den Körper geschwemmt. Das führt häufig zu einem Nierenversagen – der “Crush-Niere”. Auch Herzrhythmusstörungen können eine Folge sein. Majdy wird später lernen, dass es die zweithäufigste Todesursache bei Erdbeben ist.

Als Majdy die letzten Stufen zur Intensivstation hochsteigt, stehen sechs oder sieben Menschen um das Bett seiner Mutter. Sie versuchen, sie wiederzubeleben. Nach 20 Minuten kommt ein Arzt heraus. Fragt, ob Angehörige von Zubeida hier sind. Majdy meldet sich. Der Arzt umarmt ihn. “Meine Mutter wollte immer mit meinem Dad leben. Immer. Sie haben sich sehr geliebt. In letzter Zeit ist mein Papa krank geworden. Sie hat mir ab und zu gesagt: ‘Ich befürchte, dass ich irgendwann ohne deinen Dad aufstehen muss. Das Gefühl will ich nicht haben.’ Sie ist ihm nachgegangen.”

Ruhe ist Majdy keine vergönnt. So schlimm seine Situation auch ist, er muss sich darum kümmern, dass die Leichen seiner Eltern begraben werden. In diesem Moment ist er für sie verantwortlich. Er wird später sehr froh darüber sein.

Letzte Reise

Das Wort passt eigentlich nicht, aber zumindest etwas “Glück” hat er jetzt. Die Leiche seines Vaters ist noch da. Ein Arzt an der syrischen Grenze kann ihm Totenscheine ausstellen. Sein Cousin fährt das Auto, ein anderer Freund fährt auch mit. Die Leiche seines Vaters liegt im Kofferraum. Majdy sitzt auf der Rückbank. “Meine Mama habe ich hinten hingelegt, ihre Füße lagen auf meinen. Wir hatten keinen Platz. Ich habe auf der Fahrt ihre Hände gehalten und geweint.” 

Er lässt die Totenscheine ausstellen. An der Grenze wartet einer seiner Brüder auf ihn. Er hat die Eltern acht Jahre lang nicht gesehen. Jetzt hilft er mit, die leblosen Körper von einem Auto in das andere zu verfrachten. Dann bringt er die Eltern in ihre Heimat zurück und lässt sie neben den Großeltern und der Tante begraben. Es war der Wunsch des Vaters, in Idlib begraben zu werden. Dank Majdy hat sich sein Wunsch erfüllt.

Mohammad und Zubeida hätten eigentlich zum Zeitpunkt des Bebens in Österreich sein können. Im Sommer 2022 wollte Majdy eine Familienzusammenführung erwirken, weil sein Vater schwer krank war. Dafür hätte er eine Krankenversicherung für ihn finden müssen. Alle Anträge wurden abgelehnt. Einer seiner Brüder hat dasselbe für Deutschland versucht. Im Februar hätten die Eltern deswegen einen Termin gehabt.

Die Heimreise zurück nach Österreich muss warten. Denn Majdy hilft auch noch beim Versuch, seinen Onkel und seine Tante zu bergen. Sie überlebt wie durch ein Wunder. Er wird unter den Trümmern vermutet. Diese Vermutung wird Gewissheit, als eine Baggerschaufel seine Leiche vor Majdys Füßen ablädt. Auch ihn bringen sie nach Syrien. Danach fliegt Majdy nach Deutschland zu seinen Geschwistern. Gemeinsam trauern sie um die Eltern. 

 

Foto: Privat

 

“Unsere Eltern haben uns immer zur Warmherzigkeit erzogen. Wir sollten immer aufeinander schauen, immer füreinander da sein. Sie haben diese Eigenschaften an uns verstärkt. Meine Mutter war das Herz der Familie. Jeder konnte sich bei ihr ausweinen, sie hat allen zugehört. Sie wünschte uns einfach nur Glück im Leben. Und sie hat sich für uns interessiert. Zum Beispiel für meine YouTube-Videos. Sie hat immer kommentiert, mir gesagt, was ich gut mache und vorgeschlagen, was ich ändern könnte.”

Jetzt ist Majdy zurück in Innsbruck. Bis er realisiert, was alles passiert ist und dass er nicht mehr jeden Tag mit seiner Mutter sprechen kann, wird noch Zeit vergehen. So traumatisch seine Erlebnisse auch waren, bereut er seine Zeit in der Türkei nicht.  “Wäre ich nicht vor Ort gewesen, hätte kein Mensch extra für mich nach meinen Eltern gesucht. Und hätte ich das nicht gemacht – ich hätte wohl mein ganzes Leben lang ein schlechtes Gewissen gehabt. Meine Eltern haben uns verlassen. Aber ich bin beruhigt, dass ich sie finden und an meinen Bruder weitergeben konnte. Sie liegen jetzt in Frieden an einem ruhigen Platz. ” 

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